Der türkische Fußballverband (TFF) hat die bestehende Ausländerregelung kürzlich einer Erweiterung unterzogen (GazeteFutbol berichtete). Die Aktualisierung gilt ab der Saison 2023-24. Demnach kann ein Vertrag mit einem Fußballspieler unterzeichnet werden, der die türkische Staatsbürgerschaft oder die blaue Karte (türk.: „Mavi Kart“) besitzt. Die Erklärung des TFF zu diesem Thema lautet wie folgt: „Zusätzlich zu den 14 ausländischen Fußballspielern, die in der A-Team-Liste aufgeführt sind, können die Vereine innerhalb der Transfer- und Registrierungsfristen Verträge mit maximal einem Fußballspieler, der Staatsbürger Aserbaidschans, Kasachstans, Kirgisistans, Usbekistans und Turkmenistans ist, und maximal einem Fußballspieler, der nicht für die türkische Fußballnationalmannschaft spielberechtigt ist, aber die türkische Staatsbürgerschaft oder eine blaue Karte besitzt, abschließen und sie in die A-Team-Liste aufnehmen.“
Fans und Journalisten kritisieren neue Regelergänzung
Dadurch können jetzt neben den erlaubten acht Ausländern auf dem Spielfeld zusätzliche Akteure eingesetzt werden, die zuvor unter die Ausländerbeschränkung gefallen sind. Bei Galatasaray betreffe dies zum Beispiel Yusuf Demir und Beknaz Almazbekov. Gerade bei Demir, der für die österreichische Nationalmannschaft spielt, hatte der Galatasaray gefordert, dass er als inländischer Spieler betrachtet wird und einsatzberechtigt ist. Ab sofort ist dies der Fall, zwar gilt Demir nicht als türkischer Akteur, aber durch die neue Regelung wird aus dem 8+3 quasi ein 8+1+2 oder 9+2, wie man es betrachten möchte. Im Internet gab es massive Kritik an dieser Änderung. Bisweilen wurde die neue Regelung als „Yusuf Demir-Regel“ bezeichnet. Vor allem auf Twitter lassen sich zahllose kritische Kommentare dazu finden. Auch Besiktas-Klubchef Ahmet Nur Cebi äußerte seine Kritik kürzlich mit deutlichen Worten bei der TFF-Präsidentschaftswahl in Ankara (GazeteFutbol berichtete).
Özbek begrüßt Regel-Update
Galatasaray-Präsident Dursun Özbek begrüßte die Entscheidung des TFF hingegen, wie er im Gespräch mit „TRT Spor“ betonte: „Yusuf Demir wird jetzt wahrscheinlich als Einheimischer spielen können. Und das sollte er auch. Yusuf Demir ist ein Türke. Der Verband hat mit dem Antrag auf eine Blaue Karte den Weg dafür geebnet. Yusuf Demir soll nun spielen und seinen Beitrag zum türkischen Fußball leisten. Nach einem Artikel der Verordnung wäre es nicht richtig zu sagen ‚du bist kein Türke‘, weil er für eine andere Nationalmannschaft gespielt hat“, so Özbek.