Nach zwei Punktverlusten infolge meldete sich Besiktas am gestrigen Mittwochabend erfolgreich im Titelkampf zurück. Durch den verdienten 3:0-Sieg über Aytemiz Alanyaspor sind die Schwarz-Weißen nun fünf beziehungsweise sechs Punkte vor den beiden Erzrivalen Fenerbahce und Galatasaray. Somit sind die „Schwarzen Adler“ im laufenden Kalenderjahr im türkischen Fußballoberhaus die Mannschaft mit den meisten Siegen (zwölf), den meisten Toren (37) und den meisten Punkten (39). Einziger Wermutstropfen für die Istanbuler ist der Ausfall von Josef de Souza am Wochenende gegen BB Erzurumspor. Die Quoten für das Duell am Sonntag gibt es bei 888sport Sportwetten. Der 32-jährige Mittelfeldspieler bekam in der 75. Minute der Begegnung die Gelbe Karte und fehlt gelbgesperrt. Für Alanyaspor hingegen entwickelt sich Besiktas immer mehr zum Angstgegner in der Süper Lig. In neun Spielen gab es neben sieben Niederlagen und einem Remis lediglich einen Sieg für den Mittelmeer-Vertreter. Zudem tun sich die Orange-Grünen insbesondere auswärts sehr schwer. In den letzten zwölf Gastauftritten gab es nur einen Dreier gegen Trabzonspor (acht Niederlagen und drei Remis).
FIFA berichtet über Assist-Hattrick von Hutchinson – Tosun hat es vermisst
Maßgeblichen Anteil am Heimsieg hatte zweifelsohne Kapitän Atiba Hutchinson. Der 38-jährige Kanadier legte alle drei Treffer vor und ist seit der Saison 2014/15 der älteste Spieler, dem dies in der Süper Lig und den Top-5 Ligen Europas gelang. Selbst die offizielle Twitter-Seite der FIFA berichtete über die lebende BJK-Legende: „Sie sagen, dass Kraken zu den kreativsten Lebewesen im Ozean gehören. Ein Hattrick von Assists zeigt erneut, warum ‚The Octopus‘ zu den kreativsten am Bosporus gehört.“ Hutchinson selbst sagte dazu: „Es war ein guter Tag sowohl für mich als auch für die Mannschaft. Unser Coach hat uns vor dieser Partie gesagt, dass das Kasimpasa-Spiel inakzeptabel war. Wir haben ihm recht gegeben.“ Bis zur Mittagszeit war noch unklar gewesen, ob Cenk Tosun spielen wird. Aber der negative Corona-Test des Stürmers erleichterte alle Beteiligten schließlich. Und der Rückkehrer, der durch die 1:0-Führung den Heimerfolg einleitete, war glücklich wieder im Vodafone Park zu sein: „Es war schön wieder meine klassische Stadionmusik nach einem Tor zu hören. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich es sehr vermisst habe hier aufzulaufen und ein Tor zu erzielen. An aller erster Stelle möchte ich mich bei meinen Teamkameraden bedanken. Sie haben mir wirklich sehr geholfen. Körperlich bin ich noch nicht ganz fit. Nach meiner Verletzung und Corona geht es aber wieder aufwärts.“
Yalcin: „Besiktas ist wieder zurück“ – Aboubakar fehlt auch in Erzurum
In der anschließenden Pressekonferenz sprach Besiktas-Coach Sergen Yalcin ausnahmsweise mal nicht über den Referee: „Wir mussten heute eine Reaktion zeigen und wir haben tatsächlich eine sehr starke Reaktion gezeigt. Die Partie war weit über dem Niveau der türkischen Liga. Zunächst möchte ich sagen, dass wir uns sehr gut vorbereitet haben. Nichtsdestotrotz hätten wir heute auch Gegentore bekommen können. Durch diese gute Vorbereitung ist es uns aber gelungen, eine schwierige Partie locker zu überstehen. Besiktas ist wieder zurück in der Süper Lig. Nun müssen wir uns auf Erzurum konzentrieren. Am vergangenen Wochenende hatten wir gegen Kasimpasa einen sehr schlechten Auftritt. Das war nicht Besiktas-like. Manchmal tun aber solche Niederlagen gut. So als würde man nach der Sauna direkt ins kalte Wasser springen. Wir haben uns daran erinnert, dass wir kämpfen müssen. Leider unterlaufen uns und den Spielern auch mal Fehler. Fußball ist voll mit Fehlern. Der Weg ist nicht mehr lang und ich hoffe, dass wir das Licht am Ende des Tunnels sehen können.“ Zudem bestätigte der 48-jährige Übungsleiter, dass Top-Stürmer Vincent Aboubakar wohl auch in Erzurum nicht im Kader stehen wird: „Mit großer Wahrscheinlichkeit wird er uns auch gegen Erzurumspor fehlen. Tosun hat heute trotz fehlender Fitness gespielt und für die Mannschaft gekämpft. Ich möchte mich für seinen Einsatz bedanken.“
Marafona entschuldigt sich
Bei Alanyaspor hatten die Verantwortlichen nach der Begegnung mit Schiebungsvorwürfen zu kämpfen. Fangruppierungen von Galatasaray und Fenerbahce knüpften sich den Tabellenfünften vor und starteten Hashtag-Kampagnen, wodurch sie auch die mediale Aufmerksamkeit ergattern konnten. Grund dafür: Stürmer Khouma Babacar soll in einer aussichtsreichen Position bewusst das Tor verfehlt haben. Und Keeper Jose Marafona soll die Hände beim Tor von Rachid Ghezzal bewusst nicht ausgestreckt haben. Dies führte zunächst dazu, dass sich der portugiesische Keeper über die sozialen Netzwerke bei den eigenen Anhängern entschuldigte: „Manchmal finden im Leben eines professionellen Fußballspielers, insbesondere eines Torhüters, schreckliche und unerklärliche Abende statt. Heute war einer dieser Tage, auf die ich nicht stolz bin! Dafür möchte ich mich bei allen Fans und Kollegen von Alanyaspor entschuldigen und versprechen, weiter daran zu arbeiten, das Prestige und die Ehre dieses großartigen Klubs zu verteidigen!“
Alanya reagiert auf Schiebungsvorwürfe
Zunächst hatten die Orange-Grünen den Kommentarbereich auf „Twitter“ ausgeschaltet. Am Ende hielten auch sie es für sinnvoll eine Erklärung abzugeben: „Mit Trauer mussten wir mit ansehen, wie gegen unsere Spieler und unseren Trainern Lynch-Kampagnen veranstaltet wurden. Als ein Klub aus Anatolien haben wir bisher immer mit Ehre und Würde gekämpft. Diese haben wiederum zu Erfolgen geführt, die für viele als Vorbild gedient haben. Am letzten Abend sahen wir wieder einmal, dass die Richtung des Fußballs in diesem Land in eine falsche geht. Alanyaspor hat mehrmals gegen Besiktas, Galatasaray, Fenerbahce und Trabzonspor sowohl gewonnen als auch verloren. Das Spiel von gestern hat keinen Unterschied zu den vorherigen. Wenn unsere Spieler ihre Chancen verwertet hätten, wären wir von den gleichen Menschen in den Himmel gelobt worden. Solange die Fußballperspektive und die Bewertungen in diesem Land über die Punktzahl gehen, hat unser Fußball keine Chance, einen Millimeter vorwärts zu gehen. Als Team, das versucht, eines der besten Spiele dieser Liga zu spielen, werden wir weiterhin mit aller Würde unseren ehrenvollen Kampf fortsetzen. Wir erklären, dass wir alle unsere gesetzlichen Rechte gegen diejenigen einsetzen werden, die seit gestern ungerechte und unbegründete Anschuldigungen erhoben haben.“
Hinweis: Dieser Text enthält Werbelinks
5 Kommentare
So so… Marafona zieht also die Hände weg, der Gegner (immerhin ein Ex BJK Spieler) fault absichtlich vor dem Tor zum Schluss damit es ungültig wird, und und und…
Die Süper Lig ist eine Seifenoper mit reichlich Diven – das ist nicht nur fanatisch – das ist Erbärmlich!
Wahrscheinlich sind das dieselben Aluhutträger die jetzt behaupten Beşiktaş habe Malatya dafür bezahlt nicht gegen FB zu verlieren… Oh Mann… ich dachte immer die Süper Lig sei einer Komödie dabei ist es eine Tragödie…
Marafona zieht zwei mal die Hände weg, ja. Das kannst du in der Minute 0:15 und bei 1:41 hier live sehen:
https://m.tr.beinsports.com/mac-merkezi/besiktas-aytemiz-alanyaspor?id=111460025&tab=video
Aber eventuell habe ich keine Ahnung vom fussball. Gut möglich das tormänner die hände nah am kopf halten, so eine Art beschützerinstinkt des kopfes gegen verletzungen
Mein lieber Freund Aslan – ich habe nie suggerieren wollen, dass der Keeper die Hände nicht zurück gezogen hat, sondern dass er das sicher nicht gemacht hat um Beşiktaş zu bevorteilen, sondern weil er sich da zweimal böse verschätzt hat:
Beide Male zieht er die Hände zurück um seinen Fall abzufedern (landet mit auf seinen Händen) – warum, kann nur der Marafona wissen, bzw. wir Mutmaßen. Vielleicht dachte er, der Ball geht vorbei, und will sich nicht unnötig strecken / fallen. Das sieht wenn es schief geht seltsam aus, genauso sieht man es aber in 1000 anderen Szenen überall im Fußball. In der Zusammenfassung auch in einer Szene bei Ersin. Gehen die Bälle knapp vorbei hat der Keeper alles richtig gemacht und beweist gutes Augenmaß und Raumgefühl. Solche Patzer, und schlimmere in wichtigeren Spielen, ist anderen Torhütern (ja auch unseren) auch schon passiert – eine Absicht da rein zu interpretieren ist grausam. Eine Verschwörung da rein zu interpretieren schon tragisch.
Nunja, dass marafona in einen Spiel gleich 2 mal die Hände weg zieht bleibt ein rätsel.
Beim stand von 0-0 hat er das gleiche gemacht (schaut euch ligtv özet hierzu an, erste position), der Ball prallt an den Pfosten.
Und nunja, beim treffer zum 0-2 tut er dasselbe…
Schon bisschen merkwürdig…
Wenn über das gestrige spiel nicht über „verkauft“ geredet werden soll, darf man nie über „verkauft“ reden…
Ich würde es als normal bezeichnen, wenn GS und FB Anhänger im gestrigen Spiel von BJK auf Punktverluste der Heimmannschaft gehofft haben, aber aus persönlicher Enttäuschung gleich irgendwelche Schiebungs. und Betrugsvorwürfe zu spinnen ist einfach nur Fussball Fanatismus.
Ich würde die Szenen um Babacar und Morafona als Fehler bezeichnen und der fehlenden individuellen Klasse dieser beiden 0815 Anadolukicker zuschreiben, ich meine in der Süperlig sind meines Wissens keine Ronaldos und Buffons unterwegs oder?
Gestern hat z. B. im CL Spiel zwischen Bayern und PSG der Manu Neuer auch ein Tor zwischen den Hosenträgern bekommen, aber keiner würde hier doch ernsthaft auf die Idee kommen, dass es sich hier um Schiebung handelt oder, es sei denn er ist ein fanatischer türkischer Fussballanhänger…