Marokko hat für eine faustdicke Überraschung gesorgt und Titelmitfavorit Spanien im WM-Achtelfinale aus dem Turnier geworfen. Dabei zeigten die Nordafrikaner, angeführt von Sofyan Amrabat und Kapitän Romain Saiss vom türkischen Topklub Besiktas, eine beherzte Leistung. Mit einer starken Raumaufteilung, gutem Positionsspiel, einem hohen Laufpensum sowie ausgeprägtem Pressing, machten sie es den Spaniern enorm schwer, vor das Tor zu kommen. Die Marokkaner spielten diszipliniert und gestatteten dem Weltmeister von 2010 kaum freie Räume zum Kombinieren zu finden. Zwar waren die Iberer in der ersten Hälfte noch die dominanter auftretende Mannschaft.
Marokko-Torhüter Bono stark – Spanier schwach vom Punkt
Aber schon in der zweiten Spielhälfte wurde die „Seleccion“ immer harmloser und Marokko fuhr immer wieder nadelstichartige Konter und kam insbesondere nach den torlosen 90 Minuten in der Verlängerung durch den eingewechselten Walid Cheddira zu brandgefährlichen Chancen. Der 24-Jährige vom SSC Bari scheiterte jedoch entweder am spanischen Schlussmann Unai Simon oder am eigenen Unvermögen. Dennoch kämpfte sich Marokko ins Elfmeterschießen, wo es schließlich zur Sensation kam. Kein einziger der drei spanischen Schützen konnte seinen Elfmeter verwandeln. Während Pablo Sarabia am Pfosten scheiterte, parierte Marokkos stark aufspielender Keeper Bono die schwachen Schüsse von Carlos Soler und Sergio Busquets problemlos. Bei Marokko vergab zwar auch Bard Benoun gegen Simon. Aber Abdelhamid Sabiri, Hakim Ziyech und Achraf Hakimi zeigten keine Nerven und schossen den Außenseiter ins Viertelfinale. Der Gegner wird im Duell zwischen Portugal und der Schweiz ermittelt (20:00 Uhr MEZ).