Unglaubliche Dinge spielten sich in den beiden finalen Vorrundenspielen der WM-Gruppe E ab. Der viermalige Weltmeister Deutschland, aber auch die drei übrigen Gruppengegner Spanien, Japan und Costa Rica konnten vor den Partien noch den Sprung ins Achtelfinale schaffen. Die Begegnungen begannen jedoch exakt so, wie es alle erwartet hatten. Die Favoriten Deutschland und Spanien gingen nahezu zeitgleich durch die Tore von Serge Gnabry (10.) beziehungsweise Alvaro Morata (11.) gegen Costa Rica und Japan in Führung. Dies waren auch die Halbzeitresultate in beiden Spielen.
Costa Rica schreibt kurzzeitig eigenes Fußball-Märchen – Havertz lässt hoffen
Doch dann überraschte Japan, wie schon die Deutschen, auch die Spanier mit einem Doppelschlag durch Ritsu Doan (48.) und Ao Tanaka (51.) und ging urplötzlich mit 2:1 in Führung. Somit standen die Japaner auf Platz eins in der Gruppe E und Spanien belegte Rang zwei. Aber die Iberer hatten das deutlich bessere Torverhältnis, sodass Deutschland gehörig nachlegen musste. Doch da folgte schon der zweite Schock für das DFB-Team. Yeltsin Tejeda (58.) staubte einen Abpraller von Manuel Neuer im Strafraum eiskalt zum 1:1-Ausgleich ab. Bundestrainer Hansi Flick reagierte und brachte Mario Götze und Kai Havertz in die Partie. Doch bevor die Einwechslungen fruchten konnten, erfolgte bereits der nächste Schock. Nach einem Gestocher vor dem deutschen Tor zappelte der Ball abermals im Netz und Deutschland lag völlig unerwartet mit 1:2 hinten. Mit diesen Zwischenergebnissen wären sowohl Deutschland als auch Spanien raus gewesen und Japan und Costa Rica durch. Aber Joker Havertz stach gleich zweimal (73. und 85.) überstand auch eine VAR-Kontrolle und brachte Schwarz-Rot-Gold abermals auf die Siegerstraße. Niclas Füllkrug (89.) legt nach und erhöhte auf 4:2.
Vergebliches Hoffen auf spanisches Tor im Parallelspiel
Es fehlte den Deutschen also nur noch ein spanischen Tor. Doch der WM-Sieger von 2010 rannte vergeblich gegen die „Samurai Blue“ an. Auch sieben Minuten Nachspielzeit nutzten nichts. Japan gewann die Begegnung mit 2:1. Deutschland hatte noch ein paar Minuten mehr, aber diese reichten bei Weitem nicht, um noch fünf weitere Treffer zu erzielen, um an den punktgleichen Spaniern vorbeizuziehen. Damit ist erstmals in der deutschen Fußballgeschichte in zwei aufeinanderfolgenden Weltmeisterschaften bereits nach der Vorrunde Schluss für die DFB-Auswahl. Stattdessen trifft Gruppensieger Japan im Achtelfinale am Montag auf Vizeweltmeister Kroatien, während es für Spanien in der Runde der letzten 16 Teams am Dienstag gegen Marokko geht.
Erwähnenswert: Die Französin Stephanie Frappart wurde die erste Fußballschiedsrichterin, die bei einer Herren-WM eine Partie leitete (Deutschland gegen Costa Rica). Die 38-Jährige zeigte vor 67.054 Zuschauern im Al Bayt-Stadion in Al-Khor eine überzeugende Leistung.
Ein Kommentar
Ich bin gestern vor lachen nicht in den Schlaf gekommen. Das geschieht Deutschland einfach zu Recht, dass sie aus der Gruppe geflogen sind. Kein anderes Land hat so eine Hetze gegen Katar betrieben wie Deutschland. Vor und nach den Spielen ging es nur um Menschenrechte und alles was Katar schlecht gemacht hat. Da hatte man echt die Lust auf die WM verloren. Dass man 2 Wochen vor Beginn der WM damit anfängt ist für mich einfach nicht nachzuvollziehen. Das die WM in Katar stattfindet, stand doch schon seit Jahren fest. Ich habe die Spiele meistens im türkischen Fernsehen angeschaut, und das ist viel besser als irgendein deutscher Kommentator.
Komischerweise spricht keiner mehr über Menschenrechte, seit der Deal mit dem Gas aus Katar fix ist. Da sind die Recht irgendwie nicht mehr so wichtig.
Wie gesagt hat mich das gestern total gefreut, dass Deutschland rausgeflogen ist. An dieser Stelle auch großen Respekt an Japan, die einfach Spanien und Deutschland geschlagen haben und die Todesgruppe als Sieger beenden. Da können sich unsere Spieler mal eine Scheibe von abschneiden und zusehen, wie man das bei einem großen Turnier macht.