Im letzten WM-Achtelfinale trafen Portugal und die Schweiz aufeinander. Die 83.720 Zuschauer im Lusail Iconic-Stadion staunten anfangs nicht schlecht, als sie Superstar Cristiano Ronaldo nicht in der Startelf der Portugiesen erblicken konnten. Trainer Fernando Santos entschied nämlich den 37-jährigen Kapitän der „Selecco das Quinas“ zunächst auf der Bank zu lassen. Dies tat der Offensivstärke der Iberer jedoch keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil. Der 21-jährige Goncalo Ramos hatte einen ganz großen Auftritt in der Sturmspitze. Bereits in der 17. Minute erzielte Ramos eines der schönsten Tore dieser Weltmeisterschaft. Aus ganz schwierigem Winkel feuerte Ramos die Kugel wie ein Geschoss oben links in den Winkel, als würde er mit Hochgeschwindigkeit einen Faden durchs Nadelöhr jagen. Ein grandioser Treffer, der bei vielen, allen voran den Schweizern, für ungläubige Blicke sorgte.
Ramos nicht zu halten
Dann führte Bruno Fernandes eine Ecke aus. Innenverteidiger-Ikone Pepe (33.), der in Abwesenheit von „R7“ als Spielführer auflief, rückte mit vor und erzielte mit einem sehenswerten Kopfballtreffer das 2:0 für Portugal. Dies war zugleich der Halbzeitstand, da Ramos noch einige sehr gute Chancen leichtfertig vergab. Nicht so in der 51. Minute als er mit seinem zweiten Treffer das 3:0 markierte. Nur vier Minuten später, exakt eine Minute nach der Einwechslung von Galatasaray-Stürmer Haris Seferovic, baute der Dortmunder Raphael Guerreiro (55.) den Spielstand mit einem gefühlvollen Abschluss auf 4:0 aus. Allerdings gelang es den Schweizern in der 58. Spielminute durch Ex-BVB-Profi Manuel Akanjis Treffer am langen Pfosten auf 1:4 zu verkürzen. Es schien, als würden die „Eidgenossen“ nochmals etwas Druck aufbauen, doch Ramos (67.) machte seinen Hattrick perfekt und erstickte mit dem 5:1 auch die letzten Reste der Schweizer Hoffnungen auf ein Aufbäumen.
Ronaldo kommt spät – Joker Leao sticht
Dann wurde Ronaldo (73.) unter großem Applaus eingewechselt. Der Rekordtorschütze Portugals durfte die letzten knapp 20 Minute inklusive Nachspielzeit noch einmal ran und bemühte sich noch einen Treffer zu schießen. Dies gelang ihm vermeintlich auch, aber beim Zuspiel befand sich „Cristiano“ klar im Abseits. Der Schlusspunkt war jedoch Ronaldos Teamkollegen Rafael Leao (90.+2) vorbehalten, der erst in der 87. Minute ins Spiel kam. Der Offensivspieler vom AC Mailand dribbelte sich an der linken Strafraumgrenze frei, machte sich kurz Platz und zirkelte den Ball klasse ins lange Eck, um den 6:1-Endstand zu besorgen. Nach diesem überzeugenden Auftritt geht es für Portugal im Viertelfinale gegen Spanier-Bezwinger Marokko weiter (GazeteFutbol berichtete). Die von Murat Yakin trainierte Schweiz hatte sich indes nach dem 1:0-Sieg gegen Portugal in der UEFA Nations League sicherlich etwas mehr ausgerechnet.