Auch der TFF konnte den Streit zwischen den Süper Lig-Vereinen und dem TV-Rechteinhaber „beIN SPORTS“ nicht beilegen. Es drohe eine Verschiebung des Saisonstarts. Sollte die Meldung von „Yeni Safak“ stimmen, die unzählige Male in den türkischen Medien aufgegriffen und mit ständig neuen Details aufgefüllt wurde, könnte es als Reaktion für die ausstehenden Zahlungen von beIN zu einer Verzögerung des Süper Lig-Saisonbeginns kommen. Ein Streik der türkischen Teams sei nicht ausgeschlossen.
Anpassung des Wechselkurses zugunsten von beIN ?
Gemäß den vorliegenden Informationen wolle beIN den Wechselkurs deutlich unter dem aktuellen Kurs (ein Dollar = 5,73 TL) festlegen. Dem Vernehmen nach stelle sich beIN einen Festwert von 3,8 TL vor. Da die Auszahlungen des TV-Rechteinhabers in TL vollzogen werden und das Gesamtvolumen des TV-Deals 500 Millionen Dollar betrage, würde dies ernsthafte finanzielle Abweichungen und damit auch zusätzliche wirtschaftliche Probleme für die türkischen Klubs bedeuten, die zu großen Teilen ihre Verbindlichkeiten in Dollar oder Euro bedienen, aber meist nur Einnahmen in TL generieren.
TFF hält beIN an, den Vertrag einzuhalten
Der TFF habe auf Bitte der Vereinigung der Süper Lig-Vereine (GazeteFutbol berichtete) beIN kontaktiert und um Einhaltung der vertraglichen Vereinbarungen ersucht. Zu Saisonbeginn sollten laut dem offiziellen Kontrakt zudem Vorschussauszahlungen (Transferphase) an die Süper Lig-Klubs erfolgen. Auch dies habe beIN bislang verweigert. Stattdessen dränge der TV-Rechteinhaber auf Neuverhandlungen hinsichtlich der Vertragsdetails. Aber die Süper Lig-Vereine würden von ihrer Haltung nicht abrücken und bestünden auf die Einhaltung des bestehenden Vertrages.
Worst-Case-Szenario: Vertragsauflösung und Neu-Vergabe der TV-Rechte
Sollte es nicht zu einer einvernehmlichen Übereinkunft kommen, sei sogar eine Auflösung des Vertrags ein Diskussionsthema, hieß es. Dann könnten sich andere Unternehmen, um die Ausstrahlungsrechte der Süper Lig bewerben. Aber dies könnte gleichzeitig auch große finanzielle Einbußen für die türkischen Vereine bedeuten, denen es ohnehin im Moment alles andere als gut geht. Die Süper Lig-Klubvereinigung hatte betont, dass es keine (juristischen oder plausiblen) Gründe für eine Änderung oder Auflösung des Vertrages gebe und man auf die Einhaltung der vertraglichen Verpflichtungen bestehe (mehr dazu hier).