Korkmaz über den November-Doppelpack: „Sehr glücklich und stolz“
Zu Beginn seiner Analyse stellte Egemen Korkmaz die Bedeutung der beiden November-Spiele heraus: „Zunächst einmal sind wir sehr glücklich und stolz, dass wir beide Spiele gewonnen haben, die wir im November gespielt haben. Lange Zeit war dieser Zeitraum nicht mit zwei Siegen abgeschlossen. Herzlichen Glückwunsch an alle meine Spieler.“ Der Trainer machte klar, dass es ihm nicht um Einzelglanz, sondern um das große Ganze geht: Man habe ein Team schaffen wollen, „in dem die Mannschaft redet, nicht einzelne Leistungen“. Genau das sei seiner Meinung nach gelungen.
Besonders hoch ordnet Korkmaz den Erfolg gegen die Ukraine ein, die in der Gruppe aus dem ersten Lostopf kam und in sämtlichen Altersklassen für ihre Turnierpräsenz bekannt ist. Er bezeichnete den Gegner als „starkes und organisiertes Team“, das klare Pläne habe und in den Jugendjahrgängen regelmäßig erfolgreich sei. Trotz Phasen, in denen die Türkei im Spiel Probleme hatte, sei es gelungen, „unsere Spielkraft auf dem Spielfeld widerzuspiegeln“ und ein intensives Duell mit 1:0 für sich zu entscheiden. Gerade weil dieses Heimspiel auf dem Weg zur Führung als Schlüsselpartie galt, sei der Sieg „sehr wertvoll“ gewesen.
Arbeitssieg in Litauen und klare Zielsetzung Richtung EM-Finale
Nach dem Heimerfolg gegen die Ukraine reiste die U21 weiter nach Litauen. Dort legte das Team mit einem frühen Tor den Grundstein für den nächsten Dreier. „Das Ziel, das wir früh gefunden haben, hat unser Selbstvertrauen gestärkt“, erklärte Korkmaz. Zwar musste seine Mannschaft nach einem Gegentreffer Mitte der zweiten Halbzeit kurz zittern, doch mit Disziplin und Treue zum Matchplan gelang am Ende ein 2:1-Auswärtssieg.
Die Folge: Die türkische U21 führt nun die Gruppe H an. Für Korkmaz ist das jedoch nur eine Momentaufnahme: „Wir sind der Anführer unserer Gruppe, aber wir sind auf dem Weg. Wir haben noch nichts erreicht. Unser Ziel ist es, unsere Nationalmannschaft Jahre später ins Finale zu führen.“ Damit formuliert der Coach klar, dass die Qualifikation für die Endrunde kein Selbstzweck ist – die junge Generation soll langfristig auf höchstem Niveau konkurrenzfähig sein.
Strukturiertes Arbeiten mit Profis – die U21 als direkte Vorstufe zur A-Nationalmannschaft
Im weiteren Verlauf blickte Egemen Korkmaz auf die grundsätzliche Ausrichtung seiner Arbeit und die Rolle der U21 im Gesamtgefüge. Man setze den Kampf „mit Profispielern auf hohem Niveau als höchste Altersgruppe nach der A-Nationalmannschaft“ fort. Immer wieder gebe es Spieler, die aus der U21 in die A-Auswahl aufsteigen, was die Bedeutung dieser Mannschaft zusätzlich unterstreiche. „Wir haben eine gute Entwicklung erlebt und wollen es weiterlaufen lassen“, so Korkmaz, der damit auf die positive Stimmung und Dynamik innerhalb des Teams anspielt.
Gleichzeitig betonte der Coach, wie wichtig eine stabile Basis über den gesamten Eliminierungszyklus von zwei Jahren sei. Man arbeite daran, „ein solides Skelett zu schaffen“ und ergänze bei jedem Lehrgang bewusst „zwei neue Namen“, um frische Impulse zu setzen und Perspektivspieler heranzuführen. Dabei werden Akteure wie Ada Ibik und Mertcan Ayhan, die im aktuellen Kader bereits eine Rolle spielen, systematisch eingebaut und beobachtet.
Scouting, System und Verantwortung für den Überbau
Ein weiterer Schwerpunkt von Korkmaz und seinem Trainerteam ist das konsequente Scouting in den nationalen und internationalen Profiligen. Man folge Spielern, die dort Leistung bringen und „einen Unterschied machen“. Spiele würden vor Ort verfolgt, um ein möglichst genaues Bild über Potenzial und Mentalität zu bekommen. Ziel ist es, mit den wiederkehrenden Lehrgängen ein klares System zu etablieren, in das neue Talente möglichst nahtlos hineinpassen.
„Von diesem Punkt an erkennen wir, dass wir ein wichtiger Teil des Überbaus sind“, beschreibt der U21-Trainer die Verbindung zur A-Nationalmannschaft. Die junge Auswahl versteht sich als sicher geführtes und systematisch aufgebautes Team – sowohl in der Spielerentwicklung als auch im Turnierkampf. Entsprechend blickt Korkmaz nach vorne: In den verbleibenden Begegnungen der Gruppe H wolle man den Kampf um den Einzug ins EM-Finale fortsetzen und das eigene Spiel konsequent im Rahmen dieses Plans weiterentwickeln.
Die Botschaft ist klar: Die türkische U21 hat sich mit zwei wichtigen Siegen eine starke Ausgangsposition erarbeitet, sieht sich aber noch lange nicht am Ziel. Disziplin, Kontinuität und die enge Verzahnung mit der A-Nationalmannschaft sollen dafür sorgen, dass aus der aktuellen Generation Spieler hervorgehen, die auch auf der ganz großen Bühne bestehen können.


