Im Interview mit dem türkischen TV-Sender „A Spor“ sprach der türkische Nationaltrainer Stefan Kuntz über das bevorstehende Aufeinandertreffen mit Portugal in den WM-Playoffs und die damit verbundene Kaderentscheidung. Zu Beginn ließ der frühere Besiktas-Spieler aber erst einmal seine ersten Tage am Bosporus Revue passieren: „In den ersten Tagen habe ich mich viel mit den Menschen unterhalten und mich voll und ganz auf den Fußball konzentriert. Jedes Vorstandsmitglied und das gesamte Personal, aber allen voran Hamit Altintop, haben mir zur Seite gestanden. Wir mussten so schnell wie möglich einen Teamgeist ins Leben rufen, weil wir an Selbstvertrauen verloren hatten.“
„Wissen, was wir gegen Portugal machen wollen“
Bezüglich der schwierigen Aufgabe gegen Cristiano Ronaldo & Co. versicherte der aus Neunkirchen stammende Teamchef, dass man einen Plan entwickelt habe: „Wenn wir uns die Platzierungen näher betrachten, können wir feststellen, dass Italien auf dem sechsten, Portugal auf dem achten und wir uns auf dem 39. Platz befinden. Ich und mein Trainerstab haben einige Portugal-Spiele analysiert. Jeder hat sich bereits Gedanken gemacht und einen Spielplan entwickelt. Daraufhin haben wir uns zusammengesetzt und miteinander Gespräche geführt. Wir haben seit unserer Ankunft hier 70 Spiele live verfolgt. Alle von uns haben schon Spiele vor Ort verfolgt, aber Kenan Kocak hat nahezu die komplette Türkei bereist. Wir wissen, was wir gegen Portugal machen wollen.“
Kuntz verrät vorab zwei Nominierungen
Zuletzt verriet der 59-jährige Übungsleiter bereits im Vorfeld zwei Nominierungen für die Auswahl der Türkei: „Kürzlich durfte ich Enes Ünal kennenlernen. Seit meiner Amtsübernahme war er kein Teil mehr der Nationalmannschaft. Er ist ein großes Talent. Ich darf ihnen ganz klar verkünden, dass Enes Ünal in den Kader berufen wird. Bei den Entscheidungen gibt es niemals schwarz und weiß. Manchmal gibt es Spieler, die in ihrem Team nicht genügend Einsatzzeiten erhalten, aber trotzdem wichtig für die Nationalmannschaft sind. Jeder hat seine Favoriten und würde sie gerne im Kader sehen. Mein aktuell vorrangigstes Ziel ist es, den Kader auszusuchen, der Portugal besiegt. In diesem Match werden neue Namen auf dem Platz stehen. Auch mit Ferdi Kadioglu befinden wir uns im Austausch. Ich bete für die Ärzte und Ferdi. Vielleicht gelingt es ihnen mit ihren Zauberhänden, Ferdi auf die Beine zu bekommen. Wenn er gesund sein sollte, werde ich Ferdi nominieren.“