Im Freundschaftsspiel gegen Bosnien und Herzegowina mussten sich beide Länder mit einem torlosen Remis zufriedengeben. Die Türken konnten somit die Generalprobe vor dem wichtigen UEFA Nations League-Spiel gegen Russland nur bedingt positiv abschließen. Die Schützlinge von Mircea Lucescu erspielten sich nach einem holprigen Start teilweise Chancen im Minutentakt, stets aber versagten die Nerven vor dem Kasten der Bosnier. Hervorzuheben war die tolle Unterstützung der Fans, die ihre Nationalmannschaft im ausverkauften Caykur Didi-Stadion bis zur letzten Sekunde anfeuerten.
Bosnien mit gutem Start – Türkei wird besser
Zunächst ließen beide Nationen das Spiel eher langsam angehen. Doch nach einer Viertelstunde fingen die Gäste an dem Spiel ihren Stempel aufzudrücken. Die erste Gelegenheit der Partie hatte Bosnien nach einem Fehlpass von Caglar Söyüncü. Starstürmer Edin Dzeko schnappte sich den Ball und passte perfekt auf seinen mitgelaufenen Teamkameraden Edin Visca. Der Basaksehir-Spieler zappelte nicht lange und schoss direkt auf den Kasten von Sinan Bolat, welcher den Ball über die Querlatte lenken konnte. Drei Minuten später dann eine Doppelchance für die Bosnier. Erst wehrte Bolat den Schuss von Goran Zakaric ab, die Nachschussgelegenheit setzte Visca neben den Kasten. In der 25. Minute wurden zum ersten Mal die Schützlinge von Lucescu mit einem flachen Distanzschuss von Hakan Calhanoglu gefährlich, den aber Erzurumspor-Keeper Ibrahim Sehic ohne Probleme halten konnte. Die Türken wurden besser und versuchten es wieder aus der Distanz, diesmal mit Cengiz Ünder. Sehic konnte die Kugel gerade noch so über sein Tor lenken. Eigentlich hätte die türkische Auswahl in der 32. Minute in Führung gehen müssen. Nach toller Vorarbeit von Oguzhan Özyakup stand Enes Ünal alleine vor dem Torwart und vergab freistehend aus fünf Metern. Mittlerweile gab es für die Türkei Chancen im Minutentakt. Erneut kam Calhanoglu zu einem Distanzschuss – erneut knapp vorbei.
Auch nach dem Seitenwechsel keine Tore
Aufgrund der Auswechslungen von Starspielern wie Dzeko, Miralem Pjanic und Visca auf Seiten der Gäste übernahmen die Türken immer mehr das Zepter in die Hand. Durch die Einwechslung Cenk Tosuns erhoffte sich der rumänische Coach nun auch eine bessere Chancenverwertung. Die Türkei hatte im Verlauf des zweiten Durchgangs schließlich mehr vom Spiel, klare Torchancen ließen aber bis zur 68. Minute auf sich warten. Der neu eingewechselte Yunus Malli eroberte den Ball an der Mittellinie und bediente Ünder. Der Flügelspieler schlug eine klasse Flanke, die der herangeeilte Calhanoglu im Eins-gegen-Eins gegen Asmir Begovic über die Querlatte setzte. Augenblicke später verpasste Tosun eine hundertprozentige Torchance. Özyakup spielte die Kugel in den Lauf des Everton-Profis, welcher diese zunächst technisch sauber mitnahm, beim Abschluss jedoch versagte. Die letzte Torchance des Spiels hatten ebenfalls die Hausherren. Nach einem Eckball in der Schlussminute landete der Ball bei Okay Yokuslu, der jedoch zu überrascht den Siegtreffer für die Türkei vergab.
Aufstellungen
Türkei: Bolat – Özbayrakli (86. Muldur), Ayhan (82. Ersoy), Söyüncü, Bayram – Yokuslu, Özyakup (86. Özcan), Ünder (80. Gürler), Tekdemir (65. Malli), Calhanoglu – Ünal (46. Tosun)
Bosnien und Herzegowina: Sehic (46. Begovic) – Nastic, Zukanovic, Vranjes, Todorovic – Krunic (81. Saric), Pjanic (46. Prcic), Cimirot (69. Kodro), Zakaric, Visca (46. Milosevic) – Dzeko (46. Bajic)
Tore: Fehlanzeige
Gelbe Karten: Vranjes (Bosnien)