Nach dem Abgang von Senol Günes zur türkischen Nationalmannschaft stand bei Besiktas vor den Spielerverpflichtungen ein Trainertransfer an. Ex-Basaksehir-Coach Abdullah Avci übernahm bei den Schwarz-Weißen. Es folgten neben dem Trainerwechsel und den 13 Abgängen sieben weitere Transfers. GazeteFutbol mit einer Analyse der Besiktas-Neuzugänge nach den ersten elf Spieltagen in der Süper Lig.
Abdoulay Diaby (28, RA): Der Malier kam am Deadline-Day als Leihe von Sporting Lissabon zu den Schwarz-Weißen und hatte zu Anfang mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Erst am siebten Spieltag der Saison konnte er beim 2:0-Sieg über den damaligen Tabellenführer Aytemiz Alanyaspor durch einen Treffer und gutes Spiel sein ganzes Können unter Beweis stellen. Es stellte sich heraus, dass der eigentliche Außenbahnspieler im offensiven Mittelfeld hinter dem Stürmer besser zur Geltung kommt, so dass Coach Avci den formschwachen Adem Ljajic, der eigentlich als Kreativkopf der „Schwarzen Adler“ angesehen wird, durch Diaby ersetzte. Die Statistiken um zwei Treffer in neun Spielen fällt allerdings nüchtern aus, wenn man die ausgelassenen Chancen des 28-Jährigen in Betracht zieht. Wenn er vor dem Tor noch kaltschnäuziger wird, könnte er Ljajic endgültig auf die Bank verdrängen. Bewertung: Tendenz zu einem Top-Transfer.
Mohamed Elneny (27, DM): Mohamed Elneny kam nach diversen Gerüchten um Mario Lemina, Arturo Vidal & Co. vom FC Arsenal London als DER Atiba Hutchinson-Ersatz. In seiner ersten Begegnung gegen Gaziantep FK zeigte er, dass er das Potenzial hat, die Führung im Mittelfeld zu übernehmen. Allerdings wurde der 77-malige ägyptische Nationalspieler eine Viertelstunde vor Schluss vom Platz gestellt, so dass er drei Spiele nicht zur Verfügung stand. In den letzten vier Begegnungen stand er dann wieder auf dem Platz und wusste mit Atiba Hutchinson zu überzeugen. Die beiden erfahrenen Akteure verpassten der Mittelfeldordnung ein stabiles Auftreten, so dass in den vergangenen fünf Begegnungen die Gegner nur selten den Strafraum der Schwarz-Weißen zu betreten und nur einen Treffer erzielen konnten. Der 27-Jährige ist mit seiner Dynamik und der Passsicherheit sicherlich ein guter Ersatz für den mittlerweile 36-jährigen Kanadier. Das Problem hierbei ist, dass die Kaufoption des Rechtsfußes bei 18 Millionen Euro liegt und somit ein weiteres Engagement in Istanbul als eher unwahrscheinlich gilt. Somit muss der Vorstand um Präsident Ahmet Nur Cebi in den nächsten Transferperioden nach einem langfristigen Ersatz für Kapitän Hutchinson suchen. Bewertung: Top-Transfer.
Georges-Kevin N’Koudou (24, LA): Als man den Namen Georges-Kevin N’Koudou in den Medien hörte, waren die Besiktas-Fans zunächst ein wenig betrübt. Die Anhänger hatten sich die Dienste von Yevhen Konoplyanka im Dress der Schwarz-Weißen gewünscht. Durch schnelle Dribblings und Ballgefühl auf der Außenbahn ließ N’Koudou zwar die Herzen der Supporter im Vodafone-Park höher schlagen. Allerdings hatte er bei seinen vorherigen Stationen bei den Tottenham Hotspur und AS Monaco nicht genug Einsatzzeiten erhalten, so dass ihm die nötige Spielpraxis fehlte. Nach seinem ersten Assist für Besiktas verletzte er sich im gleichen Spiel und fiel für drei Wochen aus. Vor der Länderspielpause wurde er im Spiel gegen Yukatel Denizlispor eine halbe Stunde vor Schluss eingewechselt und erzielte zehn Minuten später den so wichtigen Siegtreffer. Vielleicht kann er nun endlich loslegen, aber bis hierhin war es vom talentierten Franzosen noch zu wenig. Bewertung: Flop-Transfer.
Pedro Rebocho (24, LV): Rebocho ist auch wie seine Kollegen um Diaby und Elneny ausgeliehen. Nach dem Abstieg von EA Guingamp suchte sich der ambitionierte Portugiese, der in der vergangenen Saison in Frankreich mit zwölf Vorlagen in den Vordergrund rückte, eine neue Herausforderung. Als der Transfer verkündet wurde, freuten sich die Fans auf den 24-Jährigen. Doch hatte er zunächst einen schweren Stand bei Coach Avci, der ihn nur in der UEFA Europa League zu Einsatzzeiten kommen ließ. Erst in den letzten drei Spielen ist er in der Startformation des 56-jährigen Übungsleiters. Der Außenverteidiger bringt im Vergleich zu Caner Erkin im Defensivverbund die nötige Sicherheit, kann aber sein gewohntes Offensivspiel noch nicht so richtig aufzeigen. Falls er seine Leistungen im weiteren Verlauf der Saison bestätigen kann, wird auch aufgrund seines jungen Alters über eine feste Verpflichtung des Linksverteidigers nachgedacht (Kaufoption 2,6 Mio. Euro). Aufgrund der zu wenigen Einsatzzeiten zu Beginn der Saison lässt sich aber schwierig beurteilen ob Rebocho tatsächlich schon als ein guter Transfer gewertet werden darf.
Victor Ruiz (30, IV): Der Spanier stieg erstaunlicherweise früh in das Mannschaftstraining bei Besiktas ein. Ruiz überzeugte in der Liga dementsprechend schon vom ersten Spieltag beginnend und war in den ersten Wochen trotz der schlechten Ergebnisse einer der Besten auf dem Platz. Obwohl zwei gute und erfahrene Innenverteidiger auf dem Platz standen, bemerkte man noch die Unstimmigkeiten zwischen Domagoj Vida und Ruiz. Erst in den letzten Wochen fand auch der kroatische Innenverteidiger zu alter Stärke zurück und die beiden wussten gemeinsam auf dem Platz zu überzeugen. Eine Leistenverletzung und eine Muskelzerrung hinderten den 30-jährigen Ex-Spieler von Villareal an vier Begegnungen mit von der Partie zu sein. In den restlichen sieben Matches stand er allerdings über 90 Minuten auf dem Platz. Sein gutes Passspiel verbunden mit einer ansprechenden Spieleröffnung sowie das ordentliche Positionsspiel erinnern an den früheren Besiktas-Akteur Marcelo. Bewertung: Top-Transfer.
Douglas Pereira dos Santos (29, RV): Rechtsverteidiger Douglas kam ablösefrei. Der Brasilianer, der in der vergangenen Saison noch mit sieben Assists und drei Treffern der gefährlichste Verteidiger der türkischen Liga war, fand in Istanbul überhaupt nicht statt und konnte zu keiner ernsthaften Konkurrenz für Gökhan Gönül werden. Zunächst hatte der 29-Jährige mit Fitnessproblemen zu kämpfen und kam nur zu vereinzelten Einsatzminuten. Auch durch einigermaßen ordentliche Leistungen im Europapokal kämpfte sich der Abwehrmann zurück und begann am achten Spieltag zum ersten Mal in der Liga von Beginn an. Doch kurz vor Ende der Begegnung verletzte sich der Rechtsfuß gegen MKE Ankaragücü und fällt seitdem mit einem Bänderriss am Sprunggelenk aus. Bewertung: Flop-Transfer.
Tyler Boyd (24, LA): Der achtmalige US-Nationalspieler wurde aufgrund der tollen Rückrunde beim Hauptstadtklub Ankaragücü (sechs Treffer und vier Assists in 14 Begegnungen) von Experten als solider Transfer angesehen. Es kam aber nicht so und der 24-jährige Außenspieler hat mit Problemen zu kämpfen. Vielleicht ist die bisherige Leistung auch dem Gold-Cup im Sommer zu verschulden, aber das ändert trotzdem nichts an der Tatsache, dass sich Boyd vom Stammspieler zu Beginn der Saison zu einem Reservisten entwickelt hat. Mit seinem ersten Treffer im Spiel gegen Sporting Braga zeigte er zu was er eigentlich in der Lage ist. Aber klar, Boyd muss sich weiter steigern. Bewertung: Flop-Transfer.
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Ein Kommentar
Könntet ihr bitte das selbe ebenso für Trabzonspor machen ? Trabzonspor hat ja dieses Jahr echt krasse Spieler geholt und sind meine Meinung nach erwähnenswert.