Nach dem wichtigen EM-Qualifikationssieg der Türkei in Kroatien (1:0) und dem großen Schritt in Richtung Teilnahme an der EURO 2024 in Deutschland, äußerte sich der türkische Verbandspräsident Mehmet Büyükeksi zur Wahl von Vincenzo Montella als neuem Nationaltrainer der Türkei: „Wir haben seit unserem Amtsantritt eine Haltung. Bis zu diesem Zeitpunkt war es immer eine Fortsetzung der Vergangenheit. Innovationen wurden nicht oder etwas zu spät gemacht. Oder nicht gewagt. Wir sind uns dessen derzeit bewusst, wir bemühen uns und sind bestrebt zu sehen, wie es in allen Bereichen besser werden kann. Wir wollen neue Dinge machen. Lassen Sie uns noch einmal unabhängig von Einzelpersonen darüber sprechen. Die genannten Trainer haben schon vorher in der Nationalmannschaft gearbeitet. Einige von ihnen waren erfolgreich, andere waren erfolglos. Was wäre der Unterschied, wenn wir wieder dieselben Trainer holen würden?“
Büyükeksi rechtfertigt Supercup-Pläne für Austragung in Saudi-Arabien
Der TFF-Boss sprach des Weiteren über die Pläne des Verbandes, den türkischen Supercup zwischen Meister Galatasaray und Pokalsieger Fenerbahce im Ausland auszutragen: „Sie fragen, warum der Supercup in Saudi-Arabien ausgetragen wird. Wir haben zuerst mit unseren Vereinen gesprochen und sie haben gesagt, dass sie es wollen. Wir haben dann Verhandlungen mit Saudi-Arabien aufgenommen. Derzeit ist ein Spiel in Saudi-Arabien nicht nur wirtschaftlich sehr wertvoll, sondern auch in Bezug auf das Image. Neymar, Ronaldo und viele andere Weltstars spielen in Saudi-Arabien. Saudi-Arabien hat Fünfjahresverträge mit Italienern und Spaniern abgeschlossen. Unser Schiedsrichter Halil Umut Meler leitete ebenfalls ein Spiel in Saudi-Arabien. Saudi-Arabien ist ein Kandidat für die Ausrichtung der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2034. Sie werden das Turnier zu 90 Prozent bekommen. Wir wollten den Supercup in Deutschland veranstalten, aber Deutschland hat zwei türkischen Mannschaften aus Sicherheitsgründen nicht erlaubt, ein Spiel auszutragen. Wir wollten ihn in England veranstalten, dieselbe Situation. Kein europäisches Land gibt seine Erlaubnis. Aserbaidschan sagt: ‚Kommt und organisiert ihn in unserem Land‘, aber auch dort gibt es kein Geld. Saudi-Arabien zahlt 120 Millionen Dollar und holt Weltstars in sein Land. Die Austragung des Supercups in Saudi-Arabien wird dem Markenwert des türkischen Fußballs zugutekommen.“
Partie im Ausland als Image-Boost für den türkischen Fußball
Büyükeksi erklärte jedoch auch, dass es noch keine verbindliche Einigung gäbe, die Austragung des Supercups in Saudi-Arabien jedoch positiv für das Image des türkischen Fußballs sei: „Glauben Sie nicht, was andere sagen und nur an Aussagen, die Sie von uns gehört haben. Es gibt kein Problem auf Seiten unserer Vereine, aber wir suchen nach Wegen, wie wir unseren Vereinen mehr Einnahmen verschaffen können. Wir konkurrieren mit anderen Ländern um diese Einnahmen. Vielleicht werden wir uns mit Saudi-Arabien nicht einigen können. Was soll ich dann der Öffentlichkeit über die unvollendete Sache sagen? Einige Leute kritisieren, dass das Spiel um den Supercup am 30. Dezember ausgetragen werden soll. Wir haben unsere Vereine dazu befragt und sie haben zugestimmt. Auch am 31. Dezember spielen die Fußballer. Sie sagten, dass wir von jetzt an weitermachen müssen. Wenn wir uns mit Saudi-Arabien einig sind, werden wir es bekannt geben. Wie wir uns geeinigt haben, was wir getan haben. Das ist nicht das erste Mal, dass so etwas passiert. Schon einmal wurde ein Supercup-Finale in Katar ausgetragen. Wir bemühen uns um das Image des türkischen Fußballs, um die Süper Lig und darum, dass unsere Mannschaften wirtschaftlich mehr davon profitieren“, zitierte „NTV Spor“ den 62-Jährigen.
Sowohl Galatasaray-Trainer Okan Buruk als auch Fenerbahce-Chefcoach Ismail Kartal hatten sich aufgrund des engen Spielplans, den zusätzlichen Reisestrapazen und der verminderten Regenerationszeit gegen die Austragung des Supercups in Saudi-Arabien oder Abu-Dhabi ausgesprochen (mehr erfahren).
Ein Kommentar
Wenn es um einen image boost geht hätte man ein Land mit gutem Image nehmen müssen.
Die Kamel Liga hat weltweit einen sehr schlechten Ruf, bis auf den wirtschaftlichen Aspekt hat diese Liga keinerlei Relevanz.
Mal abgesehen davon dass wir als Fans keine Möglichkeit bekommen uns das Spiel live im Stadium anzusehen…
Hier geht es darum, auf Kosten von Fans und Spielern, ein paar zusätzliche Monaten einzufahren von daher hoffe ich dass sich die Vereine noch dagegen entscheiden oder der Deal garnicht es vollendet wird.