Im Anschluss an das torlose Remis im Derby von Istanbul zwischen Galatasaray und Fenerbahce appellierte Trainer Fatih Terim an die Kontinuität der Spielerleistungen. Seit sechs Heimspielen sind die Gelb-Roten nun ohne Derby-Sieg gegen den Erzrivalen Fenerbahce. Während Terim und Younes Belhanda bereits zum jetzigen Zeitpunkt die Doppelbelastung als Grund für die durchschnittliche Leistung festlegen, blickt Kapitän Arda Turan optimistisch in die Zukunft und verspricht Titel.
„Es war nicht das erwartete Derby mit vielen Highlights“
Der 67-Jährige räumte ein, dass es nicht das erwartete temporeiche Spiel war und machte die Doppelbelastung dafür verantwortlich: „Vor dem Spiel herrschte eine gewisse Nervosität, die an hohe Erwartungen geknüpft war. Leider haben sich diese Erwartungen nicht bestätigt. In Spielen innerhalb kürzester Zeit ist die Kontinuität der Spielerleistungen wichtig. Die hat heute leider bei einigen Spielern gefehlt. Wir haben uns heute viele Torchancen erarbeitet. Hätten wir das Tor erzielt, hätte sich womöglich auch unser Spiel verbessert. Beim finalen Pass waren wir in einigen Situationen zu überhastet. Manchmal steckt die Doppelbelastung den Spielern viel zu lange in den Beinen, ganz egal wie oft wir auswechseln dürfen. Wir hätten zu Hause sehr gerne gewonnen und wir trauern jedem Punktverlust hinterher. Es stehen uns so viele Spiele bevor, wer weiß, wie oft wir darüber sprechen werden. Je weniger, umso besser. Das würde bedeuten, dass wir eine gute Saison spielen.“
„Uns fehlt ein Spielmacher wie Seri“
Terim beteuerte zwar das Fehlen eines Spielmachers wie Jean Michael Seri, zeigte sich mit der Mannschaftsleistung dennoch zufrieden: „In unserem Spiel fehlt in der Vorwärtsbewegung ein Spielmacher wie Seri. Obwohl der Gegner gepresst hat, haben wir den Ball gut aus der Defensive raus gespielt. Nach der Rückkehr von Christian Luyindama verschieben wir in der Abwehr viel besser als zuvor. Letztes Jahr galt das als eines unserer größten Probleme, das wir in dieser Saison lösen konnten. Wir haben keine Torchance von Fenerbahce zugelassen. Nach Ballverlusten kamen wir teilweise zu spät ins Gegenpressing. Dennoch hatten wir fünf oder mehr klare Torchancen vorzuweisen. Egal gegen welches Team es geht, es ist immer wichtig Torgelegenheiten zu kreieren. Falls das geschieht, kommt man früher oder später definitiv zum Torerfolg. Es war die erste torlose Partie von uns in dieser Saison. Ich habe in keiner Sekunde gegen Fenerbahce an eine defensive Ausrichtung gedacht. Meine Spieler haben heute oft den Abschluss gesucht, doch es sollte einfach nicht sein. Wir werden uns auf die bevorstehenden Aufgaben besser konzentrieren und mehr vorbereiten.“
Weitere Stimmen
Arda Turan (33, LA): „Vor dem Spiel herrschte die Meinung in den Medien, dass wir deutlich besser als Fenerbahce sind. Wir sind zwar in einer guten Verfassung, doch Fenerbahce hat ein starkes Team. Die Platzverhältnisse beeinflussen das Spiel zu 50 bis 60 Prozent. Dennoch haben wir versucht unser Spiel aufzuziehen. Das ein oder andere Mal haben wir in der Vorwärtsbewegung den Ball verloren. Fenerbahce kam überwiegend durch Standards. Es war ein gerechtes Remis. Ich kann es nachvollziehen, wenn die Fans aufgrund des Ergebnisses etwas enttäuscht sind. Allerdings sollten sie das Positive sehen. Wir sind weiterhin Tabellenführer und ich verspreche zum Saisonende mindestens einen Titel.“
Younes Belhanda (30, OM): „Wir haben erst vor drei Tagen gespielt, unser Gegner nicht. Infolgedessen waren wir heute etwas erschöpft. Zwar sollten wir unsere Leistung und das Ergebnis nicht mit diesem Vorwand rechtfertigen, doch der Gegner hatte dadurch einen Vorteil erlangt. Aktuell bin ich ein Spieler von Galatasaray und gebe alles für diesen Verein. Was die Zukunft bringt, kann ich derzeit nicht sagen.“
Ein Kommentar
Wenn Terim jetzt schon die Doppelbelastung als Entschuldigung nimmt, dann will ich nicht wissen, was in ca. 8 Wochen los ist. Mal angenommen wir qualifizieren uns für die EL, dann haben wir praktisch jede zweite Woche zwei Spiele.
Wie gesagt, diese Saison wird eine chaotische, wenn man diese überleben will muss man einfach einen breiten Kader haben, und diesen haben wir aktuell nicht.