Nach der 2:3-Auswärtsniederlage gegen Bitexen Antalyaspor (zum Spielbericht) haderte Besiktas-Interimstrainer Burak Yilmaz mit den Schiedsrichterentscheidungen und der Disziplin im Team. Dabei stellte der 38-Jährige auch seinen Rücktritt in Aussicht: „Ist es so einfach, den Elfmeter von Besiktas nicht zu geben? Ist es so einfach? Wir sagen: ‚Wir vertrauen den türkischen Schiedsrichtern und glauben an sie‘. Alle schreien nach ausländischen Schiedsrichtern, wir sagen: ‚Nein, es sind unsere Leute‘. Aber ihr verpfeift ein Spiel von uns, dann ein Spiel eines anderen Teams. So etwas kann nicht sein. Fenerbahce wird sich beschweren, Galatasaray wird sich beschweren. Ihr seht alle, was mit uns gemacht wird. Was ist da los? Frei nach dem Motto, es herrscht Chaos bei Besiktas, also treten wir einmal nach. Es gibt kein Chaos bei Besiktas. Ich werde mich jetzt mit meinem Präsidenten treffen, macht euch keine Sorgen.“
Bailly erzürnt Yilmaz
Yilmaz weiter: „Morgen werde ich meinem Präsidenten respektvoll die Hand küssen und zurücktreten, wenn nötig. Aber wenn ich bleibe, habe ich ein paar kleine Wünsche. Ganz klar. Ja, ich habe (Eric) Bailly aus dem Spiel genommen, aber nicht wegen einer Verletzung, sondern wegen seines disziplinlosen Verhaltens gegenüber Tayfur (Bingöl). So etwas dulde ich nicht, ich könnte es ja dulden, aber ich nicht. Ich akzeptiere nicht, dass ein Spieler in mein Land kommt und meinen Spieler am Kragen packt. Damit meine ich keine Trennung zwischen türkischen und ausländischen Spielern, aber solche Unverschämtheiten werde ich nicht durchgehen lassen.“
Nuri Sahin zufrieden mit Einsatzwillen seiner Spieler
Antalyas Chefcoach Nuri Sahin war hingegen zufrieden mit dem Spielverlauf: „Ich habe meiner Mannschaft nur gesagt, dass sie in der ersten Halbzeit mutig sein soll, und das haben sie in der zweiten Halbzeit getan. Wir haben drei Tore erzielt und ein gutes Spiel gewonnen. Die türkische Liga ist eine sehr schwierige Liga, es ist ausgesprochen wichtig, einige Spiele in Folge zu gewinnen. Wenn wir das Spiel bewerten, war es die erste und die zweite Halbzeit. Wir konnten in der ersten Halbzeit nicht das machen, was wir wollten, die erste Halbzeit war nicht das, was man sich heute von der Mannschaft gewünscht hat. Besiktas hatte ein anderes Spiel. Nach der ersten Halbzeit haben wir gesagt, dass wir mutiger spielen müssen. Wir haben schnelle Tore erzielt und gegen eine große Mannschaft wie Besiktas gut verteidigt. Wir werden weiter mit den Füßen auf dem Boden bleiben. Ich sehe Antalyaspor als eine Mannschaft, die um Platz sieben bis fünf in der Liga kämpfen wird. Wir wollen so hoch wie möglich abschließen. Wir haben die letzten zwei Spiele gewonnen, wir wissen, was vorher gesagt wurde. Jetzt haben wir eine sehr große Mannschaft geschlagen, wir werden unsere Arbeit ruhig fortsetzen. Wenn wir ein Spiel nicht gewinnen, werden wir unsere Arbeit machen, und wenn wir gewinnen, werden wir unsere Arbeit machen.“
Weitere Stimmen
Gedson Fernandes (Mittelfeldspieler, Besiktas): „Es ist schwer zu akzeptieren. Eine weitere Niederlage. Wir haben nicht unser Bestes gegeben, wir haben nicht das getan, was notwendig war. Wir wollten gewinnen. Wir sind Besiktas, wir müssen es besser machen. Besiktas sollte die Niederlage nicht so einfach hinnehmen. Wir müssen vor unseren Fans die Köpfe senken. Wir sind alle für diesen schlechten Lauf verantwortlich.“
Necip Uysal (Innenverteidiger, Besiktas): „Es tut uns sehr leid. Der Elfmeter war ein Elfmeter. Die Dinge laufen nicht gut. Wir versuchen jede Woche, uns zu aufzurappeln, aber wir kassieren sehr einfache Tore. Es tut uns sehr leid. Ich weiß nicht, was ich sagen soll, das passt nicht zu uns. Wir werden versuchen, es in Ordnung zu bringen. Was auch immer wir tun können.“
Eric Bailly (Innenverteidiger, Besiktas) mit seiner Entschuldigung via Social Media: „er Wunsch, wettbewerbsfähig zu sein, treibt uns an, erfolgreicher zu sein, und das ist es, was wir wollen. Wir alle wollen gewinnen. Ich entschuldige mich bei meinem Trainer, meinen Mannschaftskameraden und der Besiktas-Familie für den Fehler, den ich gemacht habe.“