Es war zu erwarten, dass sich Besiktas-Coach Sergen Yalcin nach der Niederlage gegen Kasimpasa weitestgehend Referee Halil Umut Meler widmet. Schließlich war Meler der Schiedsrichter, der nach fast 30 Jahren Süper Lig zwei Spieltage hintereinander wieder für einen Verein aus der Vorwoche angesetzt wurde. Dem 34-jährigen FIFA-Schiedsrichter wurde seitens der türkischen TV-Experten eine weitestgehend fehlerfreie Spielleitung attestiert. Uneins war man sich darüber, ob Kasimpasa-Kapitän und Siegtorschütze Aytac Kara mit Gelb-Rot vom Platz hätte fliegen müssen. Auch ein mögliches Foulspiel an Atiba Hutchinson im gegnerischen Sechzehner stand zur Debatte. „Ich möchte nichts zum Schiedsrichter sagen. Ich bin noch jung, daher wäre die Kritik unangebracht. Dennoch sollte man versuchen die Waage im Gleichgewicht zu halten. Die Spieler können sich quasi alles erlauben und es werden keine Karten gezeigt“, meinte Besiktas-Keeper Ersin Destanoglu nach dem Schlusspfiff. Der parierte Strafstoß des 20-jährigen Schlussmanns war im Übrigen der erste entschärfte Elfmeter auf Seiten der Schwarz-Weißen in der Süper Lig seit der Saison 2015/16.
Yalcin: „MHK ist uns eine Erklärung schuldig“
Coach Sergen Yalcin war auf der anschließenden Pressekonferenz der Meinung, dass man seine Aussagen nach dem Derby gegen Fenerbahce (1:1) falsch aufgefasst habe. Daher sei er verwundert darüber, welche Reaktion der Schiedsrichterausschuss MHK darauf gezeigt hat. „Das war ein Novum in der türkischen Fußball-Historie. Wie die anderen Kollegen auch, versuche ich mich gegen Ungerechtigkeiten zu wehren. Angeblich würde ich ständig reden und meckern. Doch das ist meine Aufgabe. Ich verstehe nicht, wieso man so sensibel auf meine Worte reagiert. Ich habe Halil Umut Meler nicht beleidigt und auch nicht kritisiert. Es ging lediglich darum, dass er und Besiktas keine Chemie zueinander finden können. Die Frage ist, wieso wir einen Spieltag später den gleichen Schiedsrichter angesetzt bekommen. Das müssen uns Serdar Tatli und Metin Tokat erklären. Sie sind uns eine Erklärung schuldig.“ Zur Niederlage gegen den Abstiegskandidaten sagte Yalcin: „Wir hatten Probleme im Spielaufbau und waren nicht in der Lage Torchancen zu kreieren. Solche Ergebnisse können vorkommen. Jetzt geht es darum, wie wir das Spiel am Mittwoch [gegen Aytemiz Alanyaspor] gewinnen.“
Senol Can: „Wollte kein Risiko mit Aytac Kara eingehen“
Für Kasimpasa-Coach Senol Can war das 1:0 gegen den Tabellenführer hingegen ein Einstand nach Maß. Dementsprechend gab es von Can viel Lob für sein Team. „Wir freuen uns, dass wir das beste Team der Liga geschlagen haben. Wer unser Gegner ist, spielt von nun an keine Rolle mehr. Wir müssen in den verbleibenden Spielen so viele Punkte wie möglich holen. Mit dem Schiedsrichter-Thema hatten wir heute nichts am Hut. Das habe ich auch meinen Spielern gesagt. Halil Umut Meler muss man gratulieren. Er hat versucht, das zu pfeifen, was er gesehen hat.“ Dass sein Kapitän Aytac Kara nicht vorzeitig des Platzes verwiesen wurde, registrierte der Coach der Blau-Weißen durchaus: „Der Schiedsrichter war der Ansicht, dass er keine Gelbe Karte zeigen muss. Danach wollte ich kein Risiko eingehen. Ein Spiel in Unterzahl hätte uns womöglich vor größere Probleme gestellt. Deswegen habe ich ihn auch ausgewechselt.“ Keeper Ertugrul Taskiran ergänzte: „Wir mussten unbedingt eine Reaktion zeigen, nachdem wir wochenlang nicht gewonnen hatten. Diese drei Punkte haben wir dringend gebraucht. Es stehen zehn Spiele in 42 Tagen an. Darauf müssen wir uns bestmöglich vorbereiten.“
3 Kommentare
Wer diese Niederlage dem schiri zuschreibt, dem es nicht mehr zu helfen. Ich muss sagen , es war die beste schiri Leistung in dieser Saison.
Arifaga vergiss es. Es ist ja nicht nur Sergen, der die Liga ins lächerliche zieht
Soso… als Hilfestellung für das Kurzzeitgedächtnis:
Pokal Viertelfinale: Konya vs BJK – Utku hält den ersten Elfmeter beim Elfmeterschießen gegen Kravets…
Zum Artikel: Sergen, hör auf damit und mach uns nicht lächerlich – es langt jetzt. Wehe wir gewinnen auch nur einen entscheidenden Punkt durch eine Schiedsrichter Entscheidung zu unseren Gunsten, dann ist der gewonnene Titel nichts wert. Wer Meister werden will muss einfach die beste Mannschaft sein. Punkt. Eine rote Karte für den Gegner fordern ist unsportlich und muss bestraft werden. Außerdem gibt es keine Garantie gegen 10 Mann zu gewinnen.