Pierre Webo hat sich erstmals nach dem Rassismus-Eklat im Parc de Princes in der UEFA Champions League der Presse gestellt. Der 38-jährige Kameruner schilderte, wie er die Situation mit dem vierten Offiziellen Sebastian Coltescu erlebt hat: „Eigentlich hat ja jeder alles gehört. Dass ein Schiedsrichter mit einer UEFA-Lizenz solche Aussagen tätigt, hat mich verletzt. Er hat eine bestimmte Grenze überschritten. Die Unterstützung aus der Türkei fand ich sehr wichtig. Wir haben alle gemeinsam ein Zeichen gesetzt. Im Kampf gegen den Rassismus war der 8. Dezember ein ganz besonderes Statement.“ Auch erklärte Webo, wie es überhaupt zur Diskussion mit Coltescu kam: „Es wurden unfaire Entscheidungen getroffen, für beide Seiten. Wir mussten uns dagegen wehren. Anschließend sind diese unschönen Szenen entstanden.“
Präsident Gümüsdag fordert lebenslangen Ausschluss
Trainer Okan Buruk stellte sich nach der Ankunft in Istanbul ebenfalls der Presse und gab eine Stellungnahme ab: „Ich wünsche mir, dass der 8. Dezember insbesondere für die Fußball-Familie zu einem Vermächtnis wird. Der Kampf gegen Rassismus muss von den Funktionären, Spielern und den Menschen auf der ganzen Welt fortgeführt werden. PSG und die UEFA haben ebenfalls die nötige Verantwortung übernommen. Das Spiel und das Ergebnis haben von da an überhaupt keine Rolle mehr gespielt. Wir standen unter Schock.“ Buruk bedankte sich insbesondere bei Neymar, Kylian Mbappe und Marquinhos, die mit ihrer Haltung seiner Truppe entgegengekommen seien: „Sie wollten unter diesem Schiedsrichter nicht mehr weiterspielen. Es war wichtig, dass alle an einem Strang gezogen haben. Auch die UEFA stand uns permanent zur Seite.“ Präsident Göksel Gümüsdag ergänzte, dass die Untersuchungen der UEFA nur zu einem Ergebnis führen könnten: Den lebenslangen Ausschluss des Schiedsrichtergespanns aus sämtlichen Wettbewerben.