Am 6. August 2005 gab Nuri Sahin im BVB-Trikot als bisher jüngster Spieler sein Debüt in der Bundesliga, sechs Jahre später wechselte er zu Real Madrid. Nach einer Verletzung zum Saisonstart und lediglich zehn Pflichtspielen ging das Kapitel bei den „Königlichen“ nach einem Jahr schnell zu Ende. Die Entscheidung für den Wechsel zum spanischen Rekordmeister würde der heutige Werder-Profi rückblickend aber immer wieder treffen.
„Man kann natürlich sagen, ich bin dahingegangen, ich habe mich verletzt und es hat nicht so super geklappt, wie es geplant war. Ich habe ja damals dort einen Sechsjahresvertrag unterschrieben. Ich war mir relativ sicher, einmal die Champions League zu gewinnen. Das war ja auch der Grund, warum ich dorthin gewechselt bin“, sagte Sahin im Podcast „kicker meets DAZN“. Zu dem Zeitpunkt hatte der 52-fache türkische Nationalspieler auch andere Optionen.
„Ich hatte sehr viele andere Angebote in dem Jahr, aber für mich kam nur dieser eine Verein in Frage. Ich habe zu meinem Berater gesagt: ‚Wenn die kommen, können wir reden‘. Für alles andere werde ich Dortmund nicht aufgeben“, so Sahin weiter. Der Wechsel zu Real sei „aber einfach die Chance“ gewesen. „Genauso wie es mein Traum war mit Dortmund Meister zu werden und einmal als Kapitän von Borussia Dortmund ins Westfalenstadion einzulaufen, war es genauso mein Traum für Real Madrid zu spielen.“
Sahin bereut Wechsel zu Real nicht: „So schlecht ist es dann auch nicht gelaufen“
Dieser hing auch mit einem Erlebnis als Balljunge 2003 im Westfalenstadion zusammen, als der BVB im Champions-League-Gruppenspiel gegen Real spielte. Das weiße Trikot habe Sahin „einfach fasziniert“. „Dieses Trikot war unglaublich, das war komplett weiß“, erinnerte sich Sahin und darin hätten auch noch seine „Helden wie Zinédine Zidane, Ronaldo oder Roberto Carlos gespielt“. „Die Szene werde ich nie vergessen, als Roberto Carlos von meiner Seite einen Diagonalball komplett auf die andere Seite auf die Brust von Figo gespielt hat. Er hat den runtergeholt mit seinen Nike-Schuhen und mit so einer Eleganz. Da habe ich mir nur gedacht: ‚Wow‘. Da hat es mich einfach gepackt.“
Den Wechsel und die – wenn auch kurze – Zeit bei Real bedauert Sahin rückblickend nicht. „Was ich mir vielleicht gewünscht hätte, die ganze Vorbereitung mitmachen zu können bei Real damals. Ich habe mich bei meinem allerersten Training verletzt“, sagte Sahin. „Aber sonst ist es nicht so, dass ich von Real Madrid irgendwie in die Kreisklasse gewechselt bin. Ich war dann im nächsten Jahr im Champions-League-Finale mit meinem Heimatverein. Also so schlecht ist es dann auch nicht gelaufen.“ Sahin kehrte nach einem halben Jahr per Leihe beim FC Liverpool zum BVB zurück.
Hinweis: Dieser Artikel erschien zuerst auf www.transfermarkt.de
Autor: Benedikt Duda