Nach der Ausbootung aus dem Premier-League-Kader beim FC Arsenal vor wenigen Tagen hatte sich Mesut Özil „tief enttäuscht“ von Trainer Mikel Arteta gezeigt. Nun legt sein Berater Erkut Sögüt mit scharfen Vorwürfen an den Coach nach.
„Die Arsenal-Fans verdienen eine ehrliche Erklärung und nicht einen Arteta, der sagt, er sei bei Özil gescheitert“, erklärte Sögüt beim US-Sender ESPN und sprach den Trainer direkt an: „Du bist bei Özil nicht gescheitert. Du bist daran gescheitert, fair, ehrlich und transparent zu sein, im Umgang mit einer Person, die einen Vertrag hat und die die ganze Zeit treu war“, so der Berater.
Spielen sportlichen Gründe keine Rolle?
Sögüt betonte zudem, dass Özil in dieser Saison noch keine faire Chance bekommen habe, sich einen Platz in der Mannschaft zu erkämpfen. „Alle sagen, dass er gut trainiert. Per Mertesacker hat das öffentlich gesagt. Fünf Arsenal-Spieler haben mir das in einem persönlichen Gespräch bestätigt. Niemand versteht, warum Mesut keine Chance bekommt.“
Sögüt spekulierte gar, dass Özils Ausbootung möglicherweise mit Dingen außerhalb des Platzes zu tun haben könnte. „Wenn es nicht das Training ist, was sind dann die Gründe?“ frage er und attackierte Arteta erneut in einer direkten Ansprache scharf. „Sag die Wahrheit, wenn du spricht oder äußere dich überhaupt nicht.“
Arteta: Özil-Streichung „eine fußballerische Entscheidung“
Arteta hatte die Streichung von Özil aus dem Premier-League-Kader als „eine fußballerische Entscheidung“ begründet. Er habe es nicht geschafft, den 32-Jährigen zu starken Leistungen im Training zu motivieren. Özil, der auch in der Europa League nicht berücksichtigt wird, postet bei Instagram, er sei traurig darüber, dass seine Loyalität und Treue nicht erwidert werde.
Der deutsche Ex-Nationalspieler und Weltmeister von 2014 steht noch bis Mitte 2021 bei Arsenal unter Vertrag und ist mit einem kolportierten Wochengehalt von rund 390.000 Euro pro Jahr (rund 20 Millionen Euro im Jahr) der Top-Verdiener des Clubs. Özil hat einen vorzeitigen Abschied aus London mehrfach ausgeschlossen.
DFB hat sich per Brief entschuldigt
In dem Exklusiv-Interview mit ESPN merkte der Berater auch an, dass sich der DFB per Brief mit Özil in Verbindung gesetzt und „entschuldigt“ habe. Grund: Der DFB stellte sich vor der WM2018 nicht an die Seite seines Kickers, nachdem der in der „Bilder-Affäre“ der öffentlichen Kritik ausgesetzt war. Da hätte man sich, so der Verband, klar positionieren müssen.
Hinweis: Dieser Artikel erschien zuerst auf hürriyet.de
Autor: Björn Lücker