Ein Elfmeter ist wohl die einfachste Methode zu treffen. Daher ist die Enttäuschung groß, wenn Strafstöße vergeben werden. Die Idee eines Strafstoßes tauchte erstmals 1891 auf. Natürlich foulte zu dieser Zeit keiner im Fußball, da es als ein Spiel der englischen Gentlemen galt. Aber manchmal stieg der Puls nun einmal auf 200 und den Emotionen wurde freien Lauf gelassen, wodurch das Gentleman-Dasein für einen kurzen Moment in den Hintergrund rückte. Der irische Torhüter William McCrum warf die Idee eines Penaltys aufgrund von Fouls auf, die in diesen jenen Momenten im Sechzehner begangen wurden. Nach langen Diskussionen trat der Elfmeter am 2. Juni 1891 in den Fußball ein. Im Laufe der Zeit wurde diese Strafe als letztes Mittel in Spielen eingesetzt, in denen der Gewinner nicht ermittelt werden konnte. Es war eine bessere Idee als der klassische Münzwurf.
Rechtsfüßer doch nicht so erfolgreich?
Verständlicherweise treten meist die fähigsten Spieler an um den Ball im Netz zappeln zu lassen. Allerdings hat die Ausführung eines Strafstoßes nicht nur mit Geschick zu tun, sondern ist zugleich auch ein psychologischer Krieg. Wenn der Ball auf dem Elfmeterpunkt liegt, ist für den Keeper das Tor größer als je zuvor, während für den ausführenden Spieler das Tor noch nie so klein erschien. Und hier gibt es seit Generationen eine These, über die es sich zu sprechen lohnt. Linksfüßer können keine Elfmeter schießen! Hier greifen wir gleich zu den „Opta“-Daten und betrachten die Süper Lig mit der Datenerfassung ab der Saison 2014/15. In den vergangenen 5,5 Spielzeiten wurde 609 mal auf den Punkt gezeigt. 475 Mal traten Rechtsfüßer an und erzielten hierbei 369 Treffer. Die restlichen 106 parierte der Keeper (78), gingen ins Seitenaus (16) oder knallten an den Pfosten (12) – nur 77,7 Prozent der Strafstöße wurden verwandelt. Die Linksfüßer hingegen trafen bei 134 Versuchen 109 Mal. 19 mal hielt der Torwart, sechs Bälle landeten im Toraus. Fun Fact: Kein Linksfuß scheiterte bisher am Pfosten. Somit kommen die Linksfüßer auf eine Erfolgsquote von 81,3 Prozent und sind um 3,6 Prozent besser als ihre Kollegen mit dem rechten Fuß.
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Die Erfolgreichsten: Burak Yilmaz und Emre Belözoglu
Obwohl er eine Zeit lang in China kickte, ist Burak Yilmaz DER Elfmeterschütze der Süper Lig überhaupt in den letzten 5,5 Jahren. Yilmaz schaffte es, 20 der 22 Strafstöße zu verwandeln. Aber nicht jeder Rechtsfuß ist so erfolgreich wie er. Unumstrittene Namen bezüglich ihrer Knipserqualitäten wie Hugo Rodallega (drei von sieben), Papiss Cisse (zwei von sieben) und Muhammet Demir (zwei von sieben) haben wiederum beim Elfmeterschießen erhebliche Probleme. Die Liste der Linksfüße führt Emre Belözoglu an. Der 39-jährige Kapitän der türkischen Nationalmannschaft hatte bei 16 Anläufen nur dreimal das Nachsehen. Seine Erfolgsquote mit 81,25 Prozent liegt im Durchschnitt der verwandelten Elfmeter von Linksfüßen in den vergangenen 5,5 Spielzeiten in der Süper Lig. Randnotiz: Es gibt keinen Spieler in der Süper Lig, der in den letzten 5,5 Jahren mehr als einmal antrat und eine schlechtere Erfolgsquote als 50 Prozent vorzuweisen hat.
Fazit: Die These, wonach Rechtsfüßer bessere Elfmeterschützen sind, bestätigt sich zumindest in der Süper Lig nicht – im Gegenteil. Rein statistisch betrachtet sind die Süper Lig-Linksfüßer über Jahre hinweg die sichereren Schützen gewesen.