Nach dem Abgang von Senol Günes zur türkischen Nationalmannschaft stand bei Besiktas ein Trainerwechsel an. Ex-Basaksehir-Coach Abdullah Avci übernahm bei den Schwarz-Weißen. Es folgten neben sieben Verpflichtungen auch zahlreiche Abgänge. GazeteFutbol blickt auf die bisherigen Leistungen der Ex-Adler zurück!
Gary Medel (FC Bologna): Der chilenische Nationalspieler machte sich nach zwei Jahren Istanbul wieder auf den Weg nach Italien. FC Bologna überwies für die Dienste des Publikumsliebling der „Schwarzen Adler“, der in dieser Saison vor seinem Wechsel noch zwei Spiele unter Coach Avci bestritt, zwei Millionen Euro. Nach seinem Wechsel in die Metropolitanstadt stand der 32-jährige Mittelfeldspieler in allen drei Spielen in der Startelf. Coach Sinisa Mihajlovic vertraut dem 125-maligen Nationalspieler Chiles und ließ ihn zwei Mal über die volle Distanz spielen. Nur in seinem ersten Pflichtspiel für die Norditaliener wurde der frühere Inter Mailand-Profi in der 83. Minute ausgewechselt. Die Rot-Blauen stehen nach vier Spieltagen mit sieben Punkten (2S-1U-1N) auf dem siebten Tabellenplatz.
Adriano Correia (Club Athletico Paranense): Den brasilianischen Linksverteidiger, der drei Jahre zuvor vom FC Barcelona an den Bosporus gewechselt war, verschlug es zurück in die Heimat. In fünf von neun möglichen Partien stand der 34-jährige Champions League-Sieger im Kader. Vier Mal durfte er von Beginn an ran, aber nur ein einziges Mal stand er 90 Minuten auf dem Platz. In den anderen drei Begegnungen wurde er frühzeitig ausgewechselt. Allerdings stand er in den letzten zwei Partien aus unbekannten Gründen nicht im Kader von Coach Tiago Nunes. Athletico steht nach 20 Spieltagen mit 27 Punkten auf dem neunten Platz der brasilianischen Serie A.
Sedat Sahintürk (Denizlispor): In den vergangenen zwei Jahren war der 23-jährige Mittelfeldspieler an Balikesirspor in die zweite türkische Liga ausgeliehen. Der türkische U21-Nationalspieler konnte hierbei überzeugen. In wettbewerbsübergreifend 68 Begegnungen schoss er 13 Treffer und konnte elf weitere vorbereiten. Die Fans dachten sich, dass der Jungprofi vielleicht eine Chance unter Avci bekommen könnte. Aber sie wurden eines Besseren belehrt. Stattdessen lieh man ihn innerhalb der Süper Lig an Aufsteiger Denizlispor aus, die mit acht Punkten aus vier Spielen einen soliden Start für einen Liganeuling auf die Beine stellten. Sahintürk stand allerdings nur vier Mal im Matchkader der jeweiligen Begegnungen – das ohne Einsatz. Am vergangenen Spieltag gegen Kayserispor wurde er nicht mal für den Spieltagskader nominiert. Im gestrigen Pokalauftritt gegen Hacettepe (4:0) durfte er dann in der zweiten Halbzeit sein Debüt für die „Hähne“ feiern, blieb aber ohne Torbeteiligung.
Gökhan Töre (BtcTurk Yeni Malatyaspor): In den letzten sechs Monaten wurde der 27-jährige Flügelspieler vom Besiktas-Vorstand um Fikret Orman aufgrund von persönlichen Differenzen suspendiert und verbrachte die zweite Saisonhälfte mit individuellem Training. Nachdem sein auslaufender Vertrag auch nicht verlängert wurde versucht der gebürtige Kölner sein Glück bei Yeni Malatyaspor. In der UEFA Europa League-Qualifikationsphase konnte er mit zwei Assists in drei Begegnungen auf sich aufmerksam machen. In seinem ersten Saisoneinsatz gegen Trabzonspor stand er nur zehn Minuten auf dem Feld und zog sich eine Oberschenkelzerrung zu. Somit fehlt er den Zentralanatoliern noch auf unbestimmte Zeit. Die neue Spielzeit mit Coach Sergen Yalcin hatte gut begonnen, aber erneut ist es eine Verletzung, die den Ex-Bundesligaspieler zurückwirft.
Cyle Larin (SV Zulte Waregem): Mit 23 Jahren als Hoffnungsträger auch auf Empfehlung seines Landsmannes Atiba Hutchinson in Istanbul vorgestellt, stellte sich sehr schnell heraus, dass der kanadische Nationalspieler der zweikampfbetonten Süper Lig noch nicht gewachsen war. Trotz zahlreichen Einsätzen unter Senol Günes konnte der Angreifer nur acht Treffer und zwei Assists in 26 Spielen verbuchen. Zu Saisonbeginn klopfte der belgische Klub SV Zulte Waregem bei den „Schwarzen Adlern“ an und konnten ihn für ein Jahr mit einer Kaufoption in Höhe von zweieinhalb Millionen Euro ausleihen. Im Königreich konnte der Mittelstürmer einen erfolgreichen Start feiern und steuerte in acht Begegnungen zwei Treffer und drei Assists bei. Außerdem stand er in allen Partien über die volle Distanz auf dem Rasen. Wenn es so weiter laufen sollte, dann ist es gut möglich, dass Coach Francky Dury von der Kaufoption Gebrauch macht.
Mustafa Pektemek (Kasimpasa): Der Langzeitverletzte unterschrieb nach Vertragsende für zwei Jahre beim Istanbuler Kontrahenten Kasimpasa. In allen fünf Partien kam er zu Einsatzminuten und startete bislang nur einmal von Beginn an. Am vergangenen Spieltag feierte er seinen erste Saisontreffer im Dress der Blau-Weißen beim 3:0-Sieg über Antalyaspor. Vielleicht erlebt der 31-jährige Stürmer unter Coach Kemal Özdes seinen zweiten Frühling?
Ricardo Quaresma (Kasimpasa): Nach vier Spielzeiten (insgesamt sieben), zwei Meisterschaften und etlichen internationalen Erfolgen einigten sich Besiktas und Ricardo Quaresma die gemeinsamen Wege zu trennen. Ob gewollt oder nicht lässt sich streiten. Der portugiesische Publikumsliebling behauptet, dass ihm Präsident Orman Unrecht getan hat. Orman wiederum sieht sich im Recht. Aber leider kam es wie bei den anderen vereinsinternen Legenden um Alex de Souza (Fenerbahce) und Wesley Sneijder (Galatasaray) zu keinem angemessenen Abschied. Der 35-jährige „Trivela- bzw. Rabona-King“ unterschrieb wie sein Teamkollege Pektemek für eine Spielzeit beim Istanbuler Rivalen Kasimpasa. In drei Einsätzen (150 Minuten) konnte der erfahrene Profi allerdings noch keine besonderen Akzente setzen.
Tolga Zengin (vereinslos): Der 35-jährige Torwart, der nach Ende seines Vertrages keinen neuen Verein finden konnte, wird wohl bald sein Karriereende bekanntgeben. Mehreren türkischen Medienberichten zufolge soll der Ex-Besiktas-Kapitän von seinem früherem Coach Senol Günes ein Angebot als Torwarttrainer bei der Nationalmannschaft erhalten haben. Eigentlich hatte der zweimalige Meister vor eine Saison zu spielen und dann aufzuhören. Allerdings konnte er sich mit keinem Klub einigen, so dass er bereits in der nächsten Länderspielpause als neuer Torwarttrainer der „Halbmondkicker“ vorgestellt werden könnte.
Alpay Celebi (Kayserispor): Die Besiktas-Anhänger erhoffen sich einiges von Innenverteidiger Alpay Celebi für die Zukunft und waren angesichts der Tatsachen über seine Leihe zum Ligakontrahenten Kayserispor glücklich. Doch dann der Schock gleich in seinem ersten Einsatz für seinen neuen Verein – ein Kreuzbandriss in der sechsten Minute der Begegnung für das 20-jährige Abwehrtalent. Vor gut einem Jahr hatte sich Celebi die selbe Verletzung zugezogen gehabt und fehlte den Schwarz-Weißen 197 Tage lang.
Nicolas Isimat-Mirin (FC Toulouse): Nach nur einem halben Jahr in Istanbul ging es für den 27-jährigen Innenverteidiger zurück in die Heimat zum FC Toulouse. Eigentlich hatte das Abenteuer Besiktas ganz gut angefangen, aber nach schlechten Vorstellungen insbesondere im Derby gegen Fenerbahce, welches mit 3:3 zu Ende ging, stand er bei den Fans in der Kritik. Auch bei Neu-Coach Avci konnte sich der Franzose nicht beweisen, so dass er in die Ligue 1 verliehen wurde. Bei seinem neuen Arbeitgeber stand er in seinen ersten drei Begegnungen ohne Einsatz im Kader. In den letzten drei Begegnungen durfte er von Beginn an ran und spielte durch. Es geht wieder bergauf für den dreimaligen niederländischen Meister. Seit seinem Startelfdebüt gab es allerdings keinen Sieg für die Südfranzosen.
Shinji Kagawa (Real Saragossa): Besiktas wollte den japanischen Superstar unbedingt in seinen eigenen Reihen behalten, aber Shinji Kagawa wollte seinen Kindheitstraum erfüllen. Die spanische Liga ist seit jeher der Wunsch des 30-jährigen Kreativspielers gewesen. So heuerte Kagawa bei Real Saragossa an. Zwar ist es nicht die La Liga, aber da will der ambitionierte Klub, angeführt vom Ex-Dortmunder, wieder hin. Im Nordosten Spaniens stand er in allen sechs Ligabegegnungen von Beginn auf dem Platz und steuerte zwei Treffer bei. Mit vier Siegen und zwei Remis sieht es für die Aragonier bislang ganz gut aus.
Oguzhan Akgün (Istanbulspor): Wahrscheinlich DER Hoffnungsstürmer aller Besiktas-Anhänger. Oguzhan Akgün machte durch 80 Treffer in 71 Begegnungen in den vergangenen Jahren auf sich aufmerksam. Auch Ex-Coach Günes ließ ihn des Öfteren bei den Profis trainieren und nominierte ihn ein paar Mal für den Kader bei den Profis. Ein Jahr zuvor wurde er mit 24 Toren in 21 Begegnungen in der U17-Süper Lig Torschützenkönig. Nun lieh man ihn für eine Spielzeit an den Zweitliga-Vertreter Istanbulspor aus, damit er Einsatzzeiten bekommt. Allerdings lief der Mittelstürmer bislang nur einmal für seinen neuen Arbeitgeber auf. Und das beim 3:2-Pokalsieg gegen Pazarspor, wo er über 120 Minuten auf dem Platz stand.
Aras Özbiliz (FC Pyunik Eriwan): Seit seinem Wechsel im Januar 2016 wurde der armenische Nationalspieler an diverse Klubs ausgeliehen, wo er sich nicht wirklich durchsetzen konnte und am Ende der Spielzeit immer zu seinem eigentlichen Arbeitgeber Besiktas zurückkehrte. Nun wurde man den 29-jährigen Flügelspieler mit einer Vertragsauflösung vorzeitig los. Der gebürtige Istanbuler kam bei seinem neuen Arbeitgeber in seiner Heimat Armenien bislang auf drei Einsätze und konnte einen Treffer und einen Assist markieren. Bei den „Schwarzen Adlern“ wird der ewige Reservist, der nur zu fünf Einsätzen im Dress der Schwarz-Weißen kam, viel mehr mit der Abfindungsgebühr in Höhe von 2,25 Millionen Euro in Erinnerung bleiben.