Im gesamten Verlauf beider UEFA Europa Conference League Playoff-Begegnungen konnte Trabzonspor gegen den AS Rom sowohl kämpferisch als auch phasenweise spielerisch gute Akzente setzen. Allerdings reichte es am Ende des Tages nicht den Favoriten aus Italien zu eliminieren. Somit ist das Kapitel Europa für die Bordeauxrot-Blauen bereits im August zu Ende.
Mourinho: „Trabzonspor hat hier nichts verloren“
Nichtsdestotrotz gab es in der Pressekonferenz reichlich Lob von Rom-Chefcoach Jose Mourinho, der versuchte, die Fans des Schwarzmeer-Vertreters zu trösten: „Eigentlich müsste man sich ernsthaft Gedanken machen, wieso zwei alteingesessene, starke und qualitativ gute Teams bereits in den Playoffs aufeinandertreffen. Eine Mannschaft wie Trabzonspor hat in diesem Wettbewerb nichts verloren. Sie haben sehr gute Spieler und müssten eigentlich noch höher spielen. Trabzonspor hat auch heute sehr gut gespielt, aber wir haben uns für die Gruppenphase qualifiziert. Rui Patricio hat heute nichts durchgelassen. Dennoch möchte ich sie gratulieren.“
Avci: „Gehen erhobenen Hauptes vom Platz“
Nach den warmen Worten des 58-jährigen Portugiesen gab es auch von Trabzonspor-Coach Abdullah Avci anerkennende Sätze zurück: „Wenn wir es uns genauer anschauen, sind wir gegen einen Verein ausgeschieden, der voller Errungenschaften seinen Platz in der Geschichte eingenommen hat. Wir müssen ihrem Torhüter und ihrem Trainer gratulieren, der in jeder Liga, in der er tätig war und in der Champions League Trophäen gewonnen hat. Wir haben gegen solch eine Mannschaft gespielt. Vielleicht haben wir im Bezug auf das Ergebnis verloren, aber spielerisch wurden wir nicht besiegt und gehen daher erhobenen Hauptes vom Platz. Man gewinnt oder verliert durch Kleinigkeiten, die das Resultat ausmachen. Das war auch heute so. Dafür gratuliere ich unserem Gegner.“
Gegentore durch Übergangsspiel machen Avci zu schaffen
Im weiteren Verlauf ließ der einstige Nationalcoach die Partie Revue passieren und ärgerte sich über die Entstehung der Gegentore: „In den ersten 20 Minuten hatten wir die volle Kontrolle über das Spiel. Die Organisation auf dem Platz hat gestimmt. Wir hatten den Ball und dominierten die Partie. Um den Gegner kurz zu beschreiben: Sie warten im zweiten Drittel sehr geduldig, machen das Zentrum dicht, haben eine hohe körperliche Qualität und machen enorm viel Druck auf die Flügel. Vor allem gegen eine solche Übergangs-Mannschaft muss man das Spiel breiter machen. Tatsächlich haben wir aber in beiden Spielen drei Gegentore durch das angesprochene Übergangsspiel des Gegners kassiert.“
Verletzungsbedingte Auswechslungen stimmen Avci traurig
Bereits in der 19. Minute musste Neu-Transfer Andreas Cornelius verletzt raus. Bruno Peres ereilte in der 71. Minute das selbe Schicksal. Zuletzt sprach der aus Istanbul stammende „Taktikfuchs“ diese unglücklichen Auswechslungen an: „Nach dem Gegentreffer war das Spiel bis zur Halbzeitpause ausgeglichen. In den ersten 20 Minuten der zweiten Halbzeit bestimmten wir erneut die Partie und hatten mehr Chancen. Genau da ist der gegnerische Keeper zum Vorschein gekommen. Wenn wir das 1:1 gemacht hätten, wäre es vielleicht anders gekommen. Nach den 20 Minuten haben wir erneut einen Gegentreffer hinnehmen müssen. Danach sind wir mental erschöpft und waren nicht mehr im Spiel. Zudem hat uns die Tatsache traurig gestimmt, dass vier der fünf Auswechslungen verletzungsbedingt zustande kamen. Bisher habe ich mich über die Verletzungsstände mit dem Ärztestab nicht ausgetauscht.“