Vor knapp dreieinhalb Jahren hatte Max Kruse als Neuzugang von Fenerbahce in einem TV-Interview mit „beIN SPORTS“ schon fast herumgeprahlt, dass er die Gelb-Marineblauen dem großen FC Liverpool vorgezogen hätte (zum Interview auf GazeteFutbol). Für den einen oder anderen war diese Aussage schon damals mehr als fragwürdig. Wie sich zuletzt herausstellte, sollten diejenigen, die bereits damals schon daran zweifelten, nun recht behalten. Kruse selbst verriet tatsächlich zuletzt in seiner eigenen YouTube-Sendung „Die Kruses“, die er mit seiner Frau Dilara aufnimmt, dass es nichts ganz so ablief, wie er es zunächst erklärt hatte.
Telefonate mit Klopp: Kruse stand kurz vor Liverpool-Wechsel
Obwohl der gebürtige Reinbeker schon sieben Vereine in seiner bisherigen Karriere vorweisen kann, ist hierbei kein Klub aus der wohl besten Liga der Welt, der Premier League dabei gewesen. 2019 wäre es aber beinahe so weit gewesen, wie auch mehrere deutsche als auch türkische Medien berichten, da er „schon ab Februar Gespräche mit dem FC Liverpool geführt“ habe. Es soll aber nicht nur so gewesen sein, dass sein Berater die Verhandlungen mit der Vereinsführung geführt habe, sondern er selber „habe damals auch mit Jürgen Klopp telefoniert“. Kruse, dessen Vertrag im Sommer des besagten Jahres beim SV Werder Bremen auslief, weiter: „Es hat sich alles so abgezeichnet, dass ich zu Liverpool wechsle.“
GazeteFutbol gibt es jetzt auch als APP – Jetzt herunterladen!
Wolfsburger unter sich: Origi vermiest Kruse sein Karriere-Highlight
„Damals sollten Daniel Sturridge (Ex-Trabzonspor-Spieler) und Divock Origi verkauft werden, aber einer der Genannten hat dann im Champions-League-Halbfinale und im Finale Tore gemacht“, erzählt Kruse. Die Fußball-Fans werden sich zweifelsfrei erinnern, dass damit kein Geringerer als der Belgier Origi gemeint ist. Ausgerechnet ein Ex-Wolfsburger – genau wie er – vermieste dem Olympia-Teilnehmer von 2021 also das „Highlight seiner Karriere“, worüber er „natürlich traurig“ sei. Denn: Eingefleischte Fußball-Fans der UEFA Champions League werden sich erinnern, dass der belgische Angreifer bei Liverpools legendärem 4:0 im Halbfinal-Rückspiel gegen den FC Barcelona – nach 0:3-Hinspielniederlage – gleich einen Doppelpack schnürte und im Endspiel gegen die Tottenham Hotspur einen weiteren nachlegte. Danach hieß es: „Der Junge kommt nochmal, wir behalten den doch und können dich leider nicht verpflichten“, erinnert sich Kruse wohl eher ungern zurück.
Fenerbahce nicht statt, sondern wegen Liverpool
Also nicht statt, sondern wegen Liverpool landete der einstige 14-malige deutsche Nationalspieler schließlich am Bosporus: „Als ich nicht nach Liverpool wechseln konnte, habe ich mich entschieden, ins Ausland zu gehen. Deshalb bin ich zu Fenerbahce gegangen.“ Doch angekommen in der Türkei sollte der mittlerweile 34-Jährige – trotz 15 Scorerpunkten in 23 Einsätzen – nie wirklich glücklich werden. Am Ende des Tages löste er seinen Vertrag aufgrund von ausstehenden Gehaltsauszahlungen einseitig auf und behielt vor der FIFA im Grunde recht, sodass ihm die „Kanarienvögel“ noch 4,5 Millionen Euro entrichten mussten (GazeteFutbol berichtete). Erst vor wenigen Wochen machte der zuletzt beim VfL Wolfsburg aktive Profi erneut von einer Vertragsauflösung Gebrauch und steht seitdem ohne Verein da. Bisher ist noch nicht klar, wo der Stürmer nochmal auf Torejagd gehen werde. Abschließend sagte er nur: „Ich lasse mir ein bisschen Zeit, welches Abenteuer als Nächstes kommt.“