In dieser Saison musste Fenerbahce wohl den schlechtesten Saisonstart der Vereinsgeschichte verbuchen. Nach zehn Spieltagen stehen die Gelb-Marineblauen mit neun Zählern lediglich auf dem 15. Tabellenplatz. Grund für die schlechten Ergebnisse könnte unter anderem auch der Abgang von Josef de Souza sein. Der 29-jährige Mittelfeldspieler wechselte im vergangenen Sommer für zwölf Millionen Euro zu Al-Ahli nach Saudi-Arabien. In einem Interview mit dem türkischen Nachrichtensender „Haber Global“ äußerte sich der Brasilianer zu den Gründen für seinen Abgang und rechnete zudem mit seinen Kritikern ab.
Die Gründe für den Wechsel
Seinen Wechsel begründete Souza mit den verfehlten Zielen in den vergangenen Jahren und erwähnte auch, dass der schlechte Start sich bereits vor der Saison abgezeichnet habe: „Es war meine Entscheidung, den Verein zu verlassen. Mein Vertrag wäre zum Saisonende ausgelaufen und ich habe ein sehr gutes Angebot aus Saudi-Arabien erhalten. Ich habe drei Jahre bei Fenerbahce verbracht und konnte keinen Titel gewinnen. Zweimal standen wir in einem Finale und beide Spiele haben wir verloren. Zwei weitere Male wurden wir nur Zweiter in der Süper Lig. Deshalb habe ich mich dazu entschieden einen neuen Weg einzuschlagen. Ich habe neue Ziele und eine neue Motivationsquelle benötigt. Ich bin mir allerdings sehr sicher, dass „Fener“ in Zukunft wieder an der Spitze stehen wird. Das Potenzial ist riesig. Der schlechte Saisonstart hat sich allerdings vorher angedeutet. Es hat sich sehr vieles verändert. Ein neuer Präsident, ein neuer Trainer und neue Spieler. Sie benötigen alle etwas Zeit, um sich einzufinden. Die Anhänger wollen natürlich, dass das alles von heute auf morgen passiert, doch das ist nicht möglich. Dennoch verlief der Start in die Saison noch schlechter als erwartet. Mit diesen Ergebnissen hat wohl niemand gerechnet.“
Lobende Worte an Vitor Pereira
Des Weiteren bewertete der Mittelfeldspieler seinen alten Trainer und äußerte sich zur Kritik bezüglich seinem alten Partner Mehmet Topal: „Unter allen Trainern, mit denen ich in der Türkei zusammenarbeiten durfte, war Vitor Pereira der Beste. Er war für meinen Wechsel zu Fenerbahce verantwortlich. Der Druck war sehr groß, da man eine sehr hohe Ablösesumme für mich gezahlt hatte und die Leute skeptisch waren. Pereira stand immer zu mir und ich habe in meiner ersten Saison 48 Startelfeinsätze verbuchen können. Leider hatte es nicht zur Meisterschaft gereicht, doch ich bin mir sicher, dass wir in der folgenden Saison eine viel höhere Chance auf den Titel hätten, wenn er geblieben wäre. Ich denke, dass es ein Fehler war ihn zu entlassen. Ich möchte auch einige Worte zu Aykut Kocaman sagen. Er hat mich immer unterstützt und sich regelmäßig mit mir unterhalten. Ich respektiere ihn sehr. Wir sind nur knapp am Titel vorbeigeschrammt. Phillip Cocu kann ich nicht bewerten, da wir nur eine kurze Zeit zusammengearbeitet haben. Mehmet Topal ist ein sehr guter Freund von mir. Er ist ein sehr guter Spieler und ist zudem menschlich ein hervorragender Typ. Die Schuld für alle Misserfolge in den letzten Jahren wurde immer uns beiden zugewiesen. Wir beide würden nicht zusammen auf dem Platz stehen dürfen. Wenn wir die Spiele gewonnen haben und das Ergebnis gestimmt hat, war alles in Ordnung. Wenn wir allerdings Punkte liegengelassen haben, waren wir beide wieder die Schuldigen. Ich hätte es verstanden, wenn es eine bessere Alternative gegeben hatte, doch diese gab es nicht. Alle Trainer haben auf uns gesetzt. Wenn man nun auf die Ergebnisse nach meinem Abgang blickt, dann sieht man es ganz deutlich. Nun spielen Topal und ich nicht mehr zusammen und man kann sehen, dass wir nicht das Problem waren.“
Souza: „Fans benötigen Geduld!“
Zum Abschluss richtete Josef de Souza noch einige Worte an die Fenerbahce-Fans: „Sie sollten geduldig sein. Mir ist bewusst, dass die Erfolge in den letzten Jahren ausgeblieben sind und es ihnen jetzt schwer fällt Geduld zu zeigen. Ich bin mir sehr sicher, dass Ali Koc und der neue Vorstand einen hervorragenden Job machen werden. Es gab sehr viele Änderungen und diese machen sich erst später bemerkbar. Ich bin mir sehr sicher, dass es der richtige Weg ist. Ich sehe mir immer noch die Spiele von ihnen an und versuche sie zu unterstützen. Die Spieler geben wirklich ihr Bestes, doch sie brauchen auch die Hilfe von den Anhängern. Es sind einige junge und unerfahrene Spieler gekommen. Ich bitte alle Fenerbahce-Fans sie bis zum Ende zu unterstützen.“