Die 1:3-Niederlage im Viertelfinal-Rückspiel gegen Zweitligist Ümraniyespor kostete Trabzonspor eine Titelchance (zum Spielbericht). Das Resultat sorgte am Schwarzen Meer für Ernüchterung, da sich die Bordeauxrot-Blauen gute Aussichten auf den Pokalsieg ausrechneten.
Karaman macht Schiedsrichter als Schuldigen aus
Trabzons Trainer Ünal Karaman haderte nach dem Schlusspfiff nicht nur mit der Leistung seiner Spieler, sondern vor allem auch mit der Schiedsrichterleistung: „Wir versuchen als Klub und Trabzonspor-Gemeinde viele Dinge mit Wohlwollen zu bewerten. Aber ich habe die Elfmeterszene des Gegners auf dem Spielfeld gesehen und sie mir auch unzählige Male in der Umkleidekabine angesehen. Ich habe wirklich versucht, etwas in dieser Szene zu entdecken, das einen Strafstoß rechtfertigt. Aber ich konnte beim besten Willen nichts finden. Solche spielbeeinflussende Entscheidungen dürfen nicht so einfach gefällt werden. Wenn so ein einfach geführter Zweikampf mit leichtem Körperkontakt für einen Elfmeter reicht, dann brauchen wir im Strafraum gar nicht mehr zu verteidigen. Es ist meine Aufgabe als Trainer und Teil von Trabzonspor zu sagen, dass diese Fehlentscheidung gravierende Folgen für unseren Klub hatte“, so der 52-Jährige.
Sosa: „Mussten bittere Erfahrung machen“
Kapitän Jose Ernesto Sosa sprach von einem extrem betrüblichen Erlebnis: „Das war eine äußert enttäuschende und bittere Erfahrung für uns. So einen Ausgang haben wir weder gewollt noch haben wir in dieser Form mit ihm gerechnet. Dabei sah es nach unserem Führungstreffer erst so aus, als könnten wir unser Vorhaben mit einem kontrollierten Spiel umsetzen. Wir hatten unsere Möglichkeiten, das Spiel zu entscheiden. Nun müssen wir die Köpfe heben und weiter unsere Arbeit machen. Ich bin traurig, dass wir unsere Fans enttäuscht haben. Uns bleibt nichts weiter übrig, als nach vorne zu schauen und unseren Weg konzentriert fortzusetzen.“
Ümaniye-Coach überglücklich
Ümraniyespors Chefcoach Ahmet Tasyürek strahlte nach dem Überraschungserfolg hingegen über beide Ohren: „Einen Sieg gegen einen so großen Klub wie Trabzonspor zu erringen, kann mit taktischen Erläuterungen allein nicht angemessen dargelegt werden. Es ist wie ein Traum für uns. Die ersten 15 Minuten haben wir sehr schlecht agiert. Der Gegner war uns deutlich überlegen und viel stärker. Ich denke, der Wendepunkt im Spiel war die verletzungsbedingte Auswechslung von Yusuf (Yazici, Anm. d. Red.). Danach konnten wir unsere Vorstellungen besser umsetzen. Ich habe fünf Playoffs gespielt, zweimal das Endspiel verloren. Aber heute diese Freude zu erleben, macht die früheren Erfahrungen wieder wett. Es ist egal, wer als nächster Gegner kommt. Wir können uns das nicht aussuchen. Wir genießen den Moment.“