Jose Fernandao verdiente seine Brötchen zwischen 2014 und 2018 in der Türkei. Nach einer Saison bei Bursaspor folgten drei Jahre bei Fenerbahce. Die Statistiken des Angreifers können sich sehen lassen: In 111 Spielen auf türkischem Boden erzielte der mittlerweile 33-Jährige 58 Tore. Doch nach den erfolglosen Jahren bei Gelb-Marineblau zog Präsident Ali Koc mit seinem Amtsantritt 2018 die Reißleine und führte einen Kaderumbruch durch. Trotz seiner 13 Tore in 24 Spielen befand sich der Brasilianer am Ende der Saison 17/18 auf dem Abstellgleis und wechselte für rund 2,6 Millionen Euro zum saudi-arabischen Erstligaklub Al Wahda. Bei der Tageszeitung „Sabah“ äußerte sich Fernandao das erste Mal vor der Presse seit seinem Abschied. Den Transfer nach Saudi-Arabien beschreibt der Goalgetter dabei als größten Fehler seiner Karriere und würde diese gerne in der Türkei beenden. Fernandao über…
… seinen plötzlichen Wechsel von Fenerbahce nach Saudi-Arabien
„Ich wollte Fenerbahce nie verlassen. Ganz im Gegenteil, mein Ziel war es viele Jahre zu bleiben. Jedoch hatte die Situation einen Haken: Ich war dort drei Jahre und wir haben keinen einzigen Pokal gewonnen. Es kam ein neuer Präsident und er wollte demnach alles verändern. Ich bin heute noch sehr traurig darüber, dass ich gehen musste. Man hätte langfristigere Planungen machen müssen. Wir sehen, dass die letzten zwei Jahre für den Verein sehr schlecht gelaufen sind.“
… die Tatsache, dass er ohne Titelgewinn die Türkei verlassen hat
„Natürlich bedauere ich es. Vor allem bei Bursaspor war ich zwischenzeitlich sehr stark. Wir schafften es bis ins Finale des türkischen Pokals und verloren im Endspiel. Auch bei Fenerbahce gab es nichts zu holen. Jedoch bin ich persönlich gesehen stolz darauf, was ich in der Türkei an Leistungen abgerufen habe.“
… die Unzufriedenheit der Fenerbahce-Fans in der Saison 17/18, obwohl man das Team mit den meisten Toren war
„So sind die Anhänger in jedem Land. Sofern die Pokale fehlen, entsteht Frust und Kritik. In der Saison sind wir sowohl in der Liga als auch im Pokal sehr knapp gescheitert.“
… die Wahrscheinlichkeit für eine Rückkehr in die Türkei
„Ich bedauere nur eine Sache in meinem Leben und das war der Wechsel nach Saudi-Arabien. Ich hätte in der Türkei bleiben können. Meine Zeit in Saudi-Arabien war die reinste Katastrophe. Kurze Zeit später bin ich nach Brasilien gewechselt. Bei Bahia endet mein Vertrag zum Ende des Jahres. Wenn es möglich wäre, würde ich dann sehr gerne in die Türkei zurückkehren. Ein Traum von mir ist, meine Laufbahn dort zu beenden. Ich verfolge Fenerbahce immer noch. Das Spiel gegen Trabzonspor habe ich mir angeschaut. Jailson und Gustavo sind große Spieler.“
… seinen Konkurrenzkampf mit einem namhaften Spieler wie Robin van Persie
„Ich habe immer alles gegeben. Leider achtet man im Fußball oft auf den Namen. Damals war ich in Form und erzielte viele Tore. Manchmal lief er von Anfang an auf. Sobald ich eingewechselt wurde, traf ich erneut. Auf der persönlichen Ebene hatten wir wenig miteinander zu tun, weil wir nicht die gleiche Sprache sprechen konnten. Allerdings gab es nie ein Problem zwischen uns. Er war introvertiert. Wir Brasilianer dagegen sind meistens offen und scherzen rum.“
Fernandao kurz und knapp…
Der beste Offensivpartner, mit dem er zusammengespielt hat
„Diego Ribas.“
Der beste Mittelfeldspieler, mit dem er zusammengespielt hat
„Giuliano.“
Der beste Abwehrspieler, gegen den er gespielt hat
„Titi.“
Seine Lieblingsspieler
„Ronaldo und Adriano.“
Volkan Sen oder Nani?
„Volkan Sen.“
Mehmet Topal oder Souza?
„Souza.“
Der beste Trainer seiner bisherigen Laufbahn
„Senol Günes.“