Nach dem 0:0 im Halbfinal-Hinspiel des türkischen Pokals gegen Demir Grup Sivasspor äußerte sich Fenerbahce-Trainer Jorge Jesus zum Spielverlauf und kritisierte insbesondere eine Szene: „Wie kann der VAR uns keinen Elfmeter geben? Der Schiedsrichter hat es vielleicht nicht gesehen, er war hinter King. Wie kann uns der VAR einen solchen Elfmeter verweigern? Man kann nicht sagen, dass der Elfmeter auf jeden Fall ein Tor ist, aber die Gewissheit, dass es einen Elfmeter gibt, steht außer Zweifel. Ich habe mir diese Position viele Male angesehen. Der VAR hat unseren Elfmeter nicht gegeben, er wollte ihn nicht geben“, so Jesus gegenüber „A Spor“. Daneben sprach der Portugiese über das Titelrennen in der Spor Toto Süper Lig: „Wir denken, dass wir eine Chance haben, egal ob wir vor oder nach Galatasaray spielen. Zudem haben wir auch ein Spiel im Stadion von Galatasaray. Wir glauben alle an diese Möglichkeit. Wir sind noch in zwei Wettbewerben dabei. Wann ist Fenerbahce das letzte Mal mit der Möglichkeit, das Double zu gewinnen, in die Schlussphase der Saison gegangen? Wir können gewinnen oder nicht, aber wir haben jetzt diese Gelegenheit.“
Egribayat glaubt an Meisterschaft
Torhüter Irfan Can Egribayat schloss sich seinem Coach an und betonte ebenfalls, dass er an den Titelgewinn glaube: „Es ist besser für uns, als Verfolger von hinten aufzuholen. Sie geraten in Panik, wenn wir gewinnen. Ich habe vorher gesagt, dass unser Gegner Punkte verlieren wird, wir haben auch kleine Unfälle. Wir werden bis zum letzten Moment unser Bestes geben. Natürlich erwarten wir, dass sie auch Punkte verlieren, ich denke, das werden sie. Hoffentlich gewinnen wir das letzte Spiel dort und werden Meister. Unser größtes Ziel ist es, beide Pokale zu gewinnen.“
Noch alles drin: Fenerbahce spielt im Halbfinal-Hinspiel des Pokals 0:0 in Sivas
Erhoffte Ausgangslage sah anders aus
Auf der Gegenseite erklärte Sivasspor-Trainer Riza Calimbay, dass man sich ein bessere Resultat erhofft habe: „Beide Seiten waren auf der Suche nach einem Ergebnis, das ihnen einen Vorteil im Rückspiel verschaffen würde. Von einer Pattsituation konnte keine Rede sein. Der Ball ging hin und her, der Kampf war auf hohem Niveau. Die zwingenden Positionen waren hingegen rar. Sowohl wir als auch Fenerbahce hatten ein oder zwei Chancen. Es war ein sehr umkämpftes Spiel. Wir haben nicht die gleichen Fehler gemacht wie im letzten Ligaspiel, in dem wir sehr viele Gegentore kassiert und uns das Spiel abgeschenkt haben. Das Hinspiel ist vorbei, das Rückspiel ist in Kadiköy. Wir wollen gewinnen und das Finale erreichen.“
Sivasspor ohne Furcht nach Istanbul
Calimbay weiter: „Unser Ziel war es, den Heimvorteil zu nutzen, das ist nicht einfach, und du hast Fenerbahce als Gegner. So ein Spiel ist nicht einfach. Fenerbahce hat zu Hause eine große Fangemeinschaft. Mit den Fans sind sie effektiver und motivierter. Dessen sind wir uns auch bewusst. Wir haben mit unserem Team schon viele kritische Spiele dieser Art bestritten, so zum Beispiel das Spiel gegen Slavia Prag. Das Stadion war voll, wir haben ohne Angst gespielt und sind Gruppenerster geworden. Jetzt werden wir auf dieselbe Weise gegen Fenerbahce antreten. Sie sind eine gute Mannschaft, sie haben Spieler, die den Spielverlauf maßgeblich beeinflussen und verändern können. Wir haben ebenfalls gute Spieler, einige von ihnen haben nicht die Leistung gebracht, die wir wollten, aber das Rückspiel wird anders laufen. Wir glauben, dass wir ohne Angst und Zögern spielen und das Finale erreichen werden.“
Calimbay stellt Erfolge des Klubs heraus
Der 60-Jährige betonte zudem, dass der Klub in den letzten Jahren erfolgreichen Fußball gespielt habe und man in dieser Saison sogar besser hätte abschneiden können, wenn man nicht erneut im Europapokal aktiv gewesen wäre: „Wenn wir nicht am Europapokal teilgenommen hätten, wären wir vielleicht Fünfter oder Sechster geworden. Es ist nicht einfach, sowohl in der Liga als auch im Pokal und in Europa zu spielen. Unsere Mannschaft ist die älteste Mannschaft in Europa. Unsere aktuelle Platzierung spiegelt nicht wider, wo wir eigentlich stehen müssten. Aber nach Europa zu fahren, ist etwas anderes. Es ist toll, drei Jahre in Folge dabei zu sein. Wir haben einen wichtigen Beitrag für unseren Verein geleistet. Wir haben gute Punkte für die Türkei geholt. Man muss jedes Jahr fahren, das ist eine gute Sache. Die Mannschaft muss einen großen Kader und Qualität haben. Dies ist mein viertes Jahr. Und es ist perfekt gelaufen.“