Auf der einen Seite gab es großen Jubel, auf der anderen tiefes Entsetzen. Letzteres war aus den Gesichtern der Trabzonspor-Spieler abzulesen, die die Meisterschaft schlussendlich endgültig verpasst haben. Die Kicker von Ittifak Holding Konyaspor hingegen feierten einen sensationellen 4:3-Sieg und den daraus resultierenden Klassenerhalt. Das Team von Trainer Hüseyin Cimsir setzt die Serie fort und bleibt erneut nach einer Führung sieglos. Mit 30 verlorenen Punkten nach Führungen sind die Bordeauxrot-Blauen zumindest in dieser Kategorie Spitzenreiter der Süper Lig. Coach Hüseyin Cimsir bemängelte die schwache Bilanz ebenfalls und führte dies auf individuelle Fehler zurück. Auf der Gegenseite platzte Konya-Trainer Bülent Korkmaz vor Stolz.
„Wir haben aufgrund von individuellen Fehlern verloren“
Cimsir war mit der Leistung seiner Mannschaft zwar zufrieden, bemängelte jedoch die individuellen Fehler, die seiner Meinung nach zur Niederlage geführt haben. „Zunächst möchte ich mich bei den Fans und beim Verein für die verpasste Meisterschaft entschuldigen. Die gesamte Saison über konnten wir die Dienste einiger Spieler nicht wirklich in Anspruch nehmen. In den letzten vier bis fünf Partien konnten wir nicht mit demselben Innenverteidiger-Duo auflaufen. Wenn ich die vergangenen drei bis vier Wochen betrachte, hat das Team heute die beste Leistung abgerufen. Auf diesem Niveau kostet es auch nach einer 3:1-Führung den Sieg, wenn man keine Lösung für individuelle Fehler findet. Mit der Leidenschaft und dem Engagement der Mannschaft bin ich zufrieden. Jetzt steht uns noch das Pokalfinale bevor. Wir möchten diese Saison unbedingt mit einem Pokal beenden.“
„Man hatte uns bereits abgeschrieben“
Konyaspor-Trainer Korkmaz bestellte nach der Partie schöne Grüße an alle Medien, die sein Team bereits als Absteiger deklariert hatten. „In der Schlussphase der Saison haben wir gegen den Spitzenreiter und seinen Verfolger gewonnen. Ich verfolge die Medien nicht wirklich, aber sie hatten uns bereits abgeschrieben. Wir haben sie eines Besseren belehrt. Ich bin ein sehr emotionaler Mensch und erinnere mich noch ganz gut an den Tag, an dem ich das Amt angetreten habe. Stand heute haben wir eine starke Truppe geformt. Wir hatten die Hoffnung nie aufgegeben. Den Spielern hatte ich versichert, dass wir nicht absteigen werden, wenn wir in die letzten drei Spiele mit 27 Punkten gehen. Nun haben wir eine Woche vor dem Saisonende den Klassenerhalt gesichert.“
Weitere Stimmen
Filip Novak (30, LV): „Ich möchte unserem Gegner zum Sieg gratulieren. Eine Mannschaft mit dieser Qualität darf so ein Spiel nicht mehr verlieren. Wir hatten die Meisterschaft selbst in der Hand und haben den Titel abgegeben. Sowas passiert im Fußball. Allerdings werden wir in den nächsten Jahren weiter im Titelkampf mitmischen.“
Alexander Sörloth (24, ST): „Besonders in den letzten Spielen konnten wir nicht die gewünschten Ergebnisse einfahren. Aus unserer Sicht ist das sehr negativ. Ich gratuliere an dieser Stelle Basaksehir zur Meisterschaft. Wir hatten es selbst in der Hand, haben die Chance jedoch nicht genutzt. Es bleibt uns nichts anderes übrig als ihnen zu gratulieren.“
Ömer Ali Sahiner (28, ST): „Noch immer bin ich geschockt. Ich kann derzeit noch nicht realisieren, was gerade eben auf dem Platz nach dem 1:3-Rückstand geschehen ist. Wir wussten, dass wir mit dem Anschlusstreffer zurückkommen würden. Nach dem 3:3 rief unser Torwart Ertugrul Taskiran, dass wir noch einen Treffer erzielen können. Die ganze Saison über haben wir unsere Fans enttäuscht und mussten uns für diese miserable Spielzeit entschuldigen. Vor dem Spiel gegen Basaksehir haben wir uns geschworen, ohne Angst zu spielen. Das haben wir diese Woche fortgeführt. Der Trainerstab und der Vorstand hat uns mit allen Kräften unterstützt.“
Ertugrul Taskiran (30, TW): „Was innerhalb einer Woche passiert ist, kann ich nicht mit Worten beschreiben. Die gesamte Saison über haben wir unsere Fans enttäuscht. Ich denke, die letzten beiden Spiele machen die schlechten Leistungen dieser Spielzeit wieder wett. Wir haben in den letzten zwei Partien Wunder vollbracht. Ich möchte meinen Teamkollegen, den Fans und dem Trainerstab danken. Nächstes Jahr kommen wir stärker zurück.“