Wie so oft in der Vergangenheit tat sich die Türkei gegen Lettland (3:2) mehr als schwer und bekleckerte sich nicht mit Ruhm. Erneut konnte man mit einem späten Treffer in der Nachspielzeit einen peinlichen Punktverlust verhindern, der dem türkischen Team in der EM-Qualifikation teuer zu stehen hätte kommen können. Auch, wenn der Erfolg mehr als wichtig und erfreulich aus Sicht der Halbmond-Kicker war, so muss sich die Leistung der türkischen Auswahl gegen Wales (19. Juni) dennoch gehörig steigern. GazeteFutbol mit den Einzelkritiken der türkischen Spieler.
Mert Günok: Der Torhüter von Besiktas hatte bei den Gegentoren nicht viel zu halten, konnte sich aber mit einigen anderen wichtigen Paraden auszeichnen. Strahlte dennoch nicht immer die gewohnte Ruhe und Sicherheit aus. – Note: 3,5
Zeki Celik: Der UEFA Europa League-Finalist mit dem AS Rom zeigte eine durchwachsene Vorstellung. In der Offensive war der Rechtsverteidiger stets bemüht, mit nachzurücken, um Vordermann Cengiz Ünder zu unterstützen, doch in der Defensive wirkte Celik nicht immer sicher. Die rechte Seite war generell der passivere Flügel im türkischen Spiel. – Note: 4,0
Merih Demiral: Bereitete das 1:0 per Kopfballablage clever vor und war auch ansonsten bester Verteidiger in einer schwachen türkischen Abwehr, die von den Letten vor viele Probleme gestellt wurde. Gerade bei Standards sah Demiral, wie seine übrigen Teamkollegen in der Hintermannschaft, nicht immer gut aus. – Note: 3,0
Abdülkerim Bardakci: Erzielte in seinem ersten Länderspiel direkt sein erstes Tor zur zwischenzeitlichen 1:0-Führung und ließ einen guten Distanzschuss folgen. Verlor jedoch leichtfertig viele Zweikämpfe, die zu gefährlichen Torchancen der Gastgeber wurden und wirkte ein ums andere Mal überfordert. – Note: 3,5
Ferdi Kadioglu: Einer der wenigen echten Aktivposten der Türken. Kadioglu begann auf der linken Abwehrseite und wechselte später auf die rechte Seite. Hätte beinahe sehenswert seinen ersten Länderspieltreffer erzielt und das vermeintliche 2:0 markiert, wenn der VAR nicht interveniert hätte und der ungarische Unparteiische die Szene anders gewertet hätte. – Note: 2,5
Hakan Calhanoglu: Beim 1:0 schlug er den Freistoß in den gegnerischen Strafraum und auch beim vermeintlichen Tor von Kadioglu kam die Vorarbeit vom UEFA Champions League-Finalisten. Gewohnt Ballsicher und sich für keinen Zweikampf zu schade. Sichere Anspielstation im türkischen Spielaufbau. Keine gute, aber eine sehr ordentliche Partie des Inter Mailand-Profis. – Note: 2,5
Orkun Kökcü: Im ersten Durchgang wirkte der millionenschwere Neuzugang von Benfica Lissabon noch blass, doch in der zweiten Spielhälfte spielte Kökcü einen genialen Pass, der zur 2:1-Führung durch Cengiz Ünder führte. Seine langen Bälle und Seitenwechsel taten dem Spiel der Türken gut und öffneten das Spiel. Wurde bis zu seiner Auswechslung immer besser. – Note: 3,0
Arda Güler: Wirkte physisch überfordert gegen die körperlich starken und robusten Letten. Ließ einige Male seine Fähigkeiten am Ball aufblitzen, konnte aber nicht die erhofften Offensivimpulse setzen und wurde immer unauffälliger im türkischen Offensivspiel. – Note: 4,5
Cengiz Ünder: Bis zu seinem gefühlvollen Treffer zum 2:1 ein Totalausfall im Angriff. Kaum zu sehen, mit schwachen Abschlüssen und kaum nennenswerten Dribblings. Sein klasse Laufweg und sehenswertes Tor kaschierten die sonst recht schwache Leistung von Ünder. – Note: 3,5
Kerem Aktürkoglu: Der frisch gebackene türkische Meister ließ an diesem Abend seine Durchsetzungskraft auf dem linken Flügel vermissen und dribbelte sich immer wieder an der lettischen Abwehr fest. War bemüht, aber ohne echten Effekt im Angriffsspiel der Türkei. – Note: 4,0
Umut Nayir: Lief viel, zeigte viel Einsatzfreude, aber es fehlte bei den wenigen Ballkontakten im gegnerischen Strafraum an der Klasse im Abschluss. Wirkte gegen die kräftige und hochgewachsene Abwehr etwas auf verlorenem Posten. – Note: 4,5
Eren Elmali: Der Linksverteidiger von Trabzonspor kam für Zeki Celik ins Spiel, dafür wechselte Kadioglu auf die rechte Abwehrseite. Elmali tat sich weder positiv noch negativ hervor und zeigte eine durchschnittliche Leistung, in der ihm zugedachten Einsatzzeit. – Note: 4,0
Baris Alper Yilmaz: Belebte das Offensivspiel der Türkei mit seiner Schnelligkeit, seinen Dribblings sowie flachen und hohen Hereingaben, von denen die letzte zum 3:2-Siegtreffer führte. Zeigte als Joker, dass in den kommenden Spielen noch wichtig für die Türkei werden könnte. – Note: 2,0
Salih Özcan: Der deutsche Vizemeister von Borussia Dortmund kam zwar erst in der 78. Minute ins Spiel, aber inklusive Nachspielzeit stand er länger als 15 Minuten auf dem Platz, sodass ein Bewertung durchaus möglich erscheint. Verlieh dem Mittelfeld mehr Stabilität und hatte einige gute Aktionen im Umschaltspiel. Pech nur, dass die Letten es mit langen, hohen Bällen probierten. – Note: 3,0
Irfan Can Kahveci: Der Joker und Matchwinner. Kam in der 89. Minute ins Spiel und erzielte per Kopfball den wichtigen 3:2-Siegtreffer. Aufgrund der kurzen Einsatzzeit dennoch keine Bewertung möglich. – Note: –
Ozan Kabak: Kam gemeinsam mit Kahveci. Auch beim Hoffenheimer ist aufgrund der kurzen Einsatzzeit keine Bewertung möglich. – Note: –