Nach über vier Jahren im Profi-Fußball scheint Yunus Akgün endlich angekommen zu sein. Während er bei Galatasaray zwei Meisterschaften, den türkischen Pokal und den Supercup-Triumph feiern konnte, spielte er dabei nie eine Rolle. Entsprechend verlieh man ihn für zwei Jahre an Adana Demirspor. In der ersten Saison war er ein Teil der Aufstiegsmannschaft und im vergangenen Jahr gar Stammspieler mit überzeugenden Leistungen, die ihm den Weg in die Nationalmannschaft ebneten (acht Tore und elf Vorlagen in 34 Spielen). Zweifelsohne hatte die Übernahme von Trainer Vincenzo Montella in Adana einen erheblichen Anteil an der Leistungssteigerung von Akgün, wie er zuletzt in einem Interview verriet: „Für mich war es sehr bedeutend, dass Montella bei Adana Demirspor übernommen hat. Er hat einen sehr guten Blick für junge Menschen. Er hat mich gelehrt, nicht zufrieden zu sein und härter zu arbeiten. Ich bin zu Adana Demirspor gegangen und habe es nun in die Nationalmannschaft geschafft.“
Wann zieht es Yunus Akgün nach Europa?
In der Gerüchteküche brodelt es: Der Youngster stünde unter anderem auch auf dem Transferzettel von Lazio Rom. Aber wann könnte er sich den Schritt ins Ausland vorstellen? „Es war eine Traumsaison für mich. Ich habe in meiner ersten Saison so viel erlebt und bin sehr stolz. Ich bin in die Nationalmannschaft gekommen, das war mein Kindheitstraum. Aber das Wichtigste ist, dass ich dauerhaft bleibe. Junge Fußballer wollen ins Ausland gehen, weil sie in der Türkei nicht viele Chancen bekommen. Man entwickelt sich eben nur dann, wenn man spielt. Nachdem ich ein Jahr bei Adana Demirspor gespielt habe, bin ich in einer besseren Verfassung. Es gibt einige Spieler, die nach Europa gehen und wieder zurückkommen. Es ist wichtig, zur richtigen Zeit zu gehen“, so Akgün.
„Großes Glück, mit Balotelli gespielt zu haben“
Gerne erinnert sich der 21-Jährige an die Spiele gegen seinen Ausbildungsklub Galatasaray in der letzten Saison: „Ich habe 15 Jahre lang für Galatasaray gespielt. Am Tag vor dem Spiel war ich sehr aufgeregt. Es würde nicht zu mir passen, nach einem Tor zu jubeln. Ich habe sogar Tränen vergossen, nachdem ich ein Tor erzielt hatte. Es war ein sehr seltsames Gefühl. Ich habe mich nach dem Spiel sehr schlecht gefühlt.“ Auf die Frage, wie er mit Mario Balotelli zurechtkam, sagte Akgün: „Balotelli ist anders als man denkt. Die Menschen haben eine andere Vorstellung von ihm, aber das stimmt nicht. So ist er nicht. In Adana hatte er keine Probleme. Er ist der beste Fußballer, mit dem ich je zusammengespielt habe. Er ist noch nie zu spät zum Training gekommen, sein Interesse an jungen Spielern ist enorm. Er kommt immer und spricht mit uns. Ich hatte das große Glück, mit ihm zu spielen.“
Akgün freut sich auf Neu-Coach Okan Buruk
Zuletzt kommentierte der gebürtige Istanbuler die Verpflichtung von Okan Buruk: „Auch er spielte für Galatasaray. Das ist eine große Chance für mich. Er wird mich am besten verstehen. Denn wir haben den gleichen Weg durchlaufen. Was er in Basaksehir geleistet hat, ist offensichtlich. Wir wissen, wie wichtig die Jugend ist. Es wird eine Quelle der Motivation für mich sein. Ich hoffe, dass wir gemeinsam eine Meisterschaft erleben werden. Als ich mit meinen Freunden in Basaksehir sprach, sagten sie mir, dass Okan Buruk ein ganz besonderer Fußballlehrer ist und dass er sich sehr um seine Spieler kümmert.“