Über eine Million Tweets in nur zwölf Stunden. Alle mit dem selben „Hashtag“: #UefaTurkishFootballCheckOver (zu Deutsch: UEFA, überprüfe den türkischen Fußball). Die Nutzer der Social Media-Plattform „Twitter“ bekamen vor zwei Tagen reihenweise Tweets zu sehen, die allesamt mit dem oben genannten Hashtag vermerkt waren. Innerhalb kürzester Zeit wurde es nicht nur zum „Trending Topic“ in der Türkei, sondern auf der ganzen Welt. Mehrere europäische Medien erwähnten dieses Ereignis gar in ihren Sendungen und Nachrichten. Gerüchten zufolge habe jetzt sogar die UEFA reagiert und per E-Mail alle Transferaktivitäten der türkischen Klubs im Januar eingefordert. Doch was war eigentlich passiert? Und wer hat die Initiative ergriffen, um ein solches Vorgehen voranzutreiben?
Durch die Blume: Besiktas nimmt den TFF in die Zange
Am späten Dienstagabend veröffentlichte Besiktas eine Stellungnahme zum Wintertransferfenster. Nach der Bekanntgabe der eigenen Transfers ließ es sich das Präsidium nicht nehmen, den türkischen Fußballverband durch die Blume unter Druck zu setzen: „Die grundlegendste Aufgabe des türkischen Fußballverbandes ist, die sportlichen und kommerziellen Aktivitäten der Klubs nach den von ihnen aufgestellten Grundsätzen und Regeln zu überprüfen. Zudem bei Handelswidrigkeit geeignete Maßnahmen gegen diese Klubs zu ergreifen. Wir möchten daran glauben, dass alle Vereine in der Süper Lig ihre Transferaktivitäten innerhalb der vom Verband festgelegten Limits durchführen.“ Dieses offizielle Statement seitens der Schwarz-Weißen war wie eine Aufforderung für ihre Fans. Die Anhänger mobilisierten sich daraufhin über Twitter und erreichten innerhalb von zwölf Stunden eine ganze Million Tweets mit der gleichen Botschaft: #UefaTurkishFootballCheckOver. Doch nicht nur die Fans der „Schwarzen Adler“, sondern auch die von Trabzonspor, Konyaspor, Göztepe oder aber auch Adana Demirspor unterstützten daraufhin dieses Vorgehen.
Erencan Yardimci-Transfer von Galatasaray in die dritte Liga steht im Fokus
Größtenteils geht es bei dieser Thematik wohl um die jüngsten Transferaktivitäten der Erzrivalen Galatasaray und Fenerbahce. Erencan Yardimci wechselte vor ein paar Tagen von Galatasaray zu Eyüpspor. Doch was aussieht wie ein ganz normaler Transfer eines jungen Kickers, der beim großen Klub in Istanbul nicht Fuß fassen konnte und deshalb in der drittklassigen TFF 2. Lig sein Glück versucht, könnte viel mehr zu bieten haben. Für die Dienste des 18-jährigen Mittelstürmers überwies Eyüpspor ganze 4,2 Millionen TL (ca. 470.000 Euro).
Der Marktwert des jungen Profis ist aber auf 100.000 Euro taxiert und bis zu diesem Zeitpunkt hatte der Drittligist nie mehr als 50.000 Euro für einen Spieler ausgegeben. Durch diesen Wechsel wurde das Eigengewächs der „Löwen“ schnell mal zum Rekordtransfer der TFF 2. Lig. Was ist aber jetzt der Vorwurf an die Gelb-Roten? Sie umgehen die auferlegten Transferlimits vom Verband auf eklatante Weise. Wieso? Der Drahtzieher bei diesem Transfer soll Eyüpspor-Präsident Murat Özkaya gewesen sein. Zur selben Zeit ist er aber auch ein wichtiger Sponsor von Galatasaray. Der Geschäftsmann ist nämlich Vorstandsvorsitzender und Besitzer von „Sixt“, dem Brustsponsor des Rekordmeisters.
Auch Fenerbahce in der Kritik: Mesut Özil-Transfer und der Fall Ertugrul Taskiran
Am Deadline Day holte Galatasaray für eine Leihgebühr in Höhe von 500.000 Euro Gedson Fernandes von Benfica Lissabon. Die Summe, die für den portugiesischen Nationalspieler bezahlt wurde, ist nahezu exakt derselbe Betrag, den Eyüpspor an Galatasaray überwiesen hat. Stimmen werden laut, die behaupten, dass Galatasaray den Spieler über Wert verkauft hat, um so das eigene Einkommen zu erhöhen, um überhaupt den Transfer von Fernandes realisieren zu können.
Doch nicht nur Galatasaray, sondern auch Fenerbahce bekam was vom „Kuchen“ ab. Bei den Gelb-Marineblauen geht es um den Transfer von Superstar Mesut Özil, der in der ganzen Welt für Schlagzeilen gesorgt hat. In der Pressekonferenz hatte Fenerbahce-Präsident Ali Koc bekanntgegeben, Özil würde für die ersten sechs Monate kein Gehalt bekommen. Erneut wird der Vorwurf laut, dass hier die Limits umgegangen werden, um weitere Transfer tätigen zu können beziehungsweise überhaupt diesen Transfer zu verwirklichen. Durch das ganze Hin und Her erinnerten sich die Fans auch an ein Ereignis vor drei Jahren. Ertugrul Taskiran, damals bei Fenerbahce unter Vertrag, wechselte für eine unglaubliche Summe von einer Million Euro zu Boluspor in die zweite Liga. Bis dahin war der damalige Rekordzugang des Schwarzmeer-Vertreters Aleksandar Prijovic (150.000 EUR) gewesen.
6 Kommentare
In der Saison 09/10 als Bursaspor Meister wurde, hatte der TFF anfangs Saison so am 2. oder 3. Spieltag Ankaraspor die Lizenz entzogen und in die 3. Liga degradiert. Der Verein wurde dann aufgelöst und startete damals neu als Osmanlispor.
Der Grund für den Zwangsabstieg waren Manipulationen bei Transfers. Die UEFA hatte auch schon ein Auge auf diesen Verein.
Witzig finde ich die Tatsache das ADS Fans bei der Aktion mitmachen. Adana Demirspor die von der Rüstungsindustrie finanziert werden bezahlen in der PTT die höchsten Löhne. Der Verein selbst könnte das niemals stemmen.
Für mich hört sich das nach rumgeheule an. Vor einigen Wochen wollte BJK noch einen Mandzukic oder Hulk, das hatte soger Yalcin nach einem Spiel bestätigt. Da diese gerade in ihren ehemaligen Stationen gerade nicht wenig verdient haben, konnten diese einfach nicht geholt. Zudem hat man viele Ausländer abgegeben aber zahlt weiterhin das Gehalt und bekommt keine Gebühr für die Leihe. Ein Boyd und Lens spielen in der Türkei, aber kriegen ihr Geld von BJK. Gleiches gilt bei Avci der für die nächsten beiden Jahre aus Istanbul sein Geld bekommt.
Alle Jahre wieder..
Besiktas ist eine Mannschaft die immer bis zum Winter gut spielt und dann am Ende abbaut ohne Ende. Das spüren die Fans wieder und da muss man natürlich was finden um von sich abzulenken..
Sollten an den Transfers was nicht stimmen dann muss man das Sanktioniern. Keine Frage aber wie will man es beweisen. Wenn Gala hergeht und einen Spieler so teuer verkauft und der Club das bezahlt dann ist das halt so. Ich liebe das Zitat von Denzel Washington in den Film Training Day
‚Es zählt nicht was du weisst sondern was du beweisen kannst‘
Naja, klar das da irgendwelche Gelder geflossen sind, die nicht der Wahrheit entsprechen, auf dem Papier wird schon alles bestimmt stimmen.
Genau wie Özil, welcher Mensch verzichtet auf 15 mio €.. und unterschreibt einen Vertrag für 3-4 Jahre, und die Summe ergibt nicht mal die 15 mio die er allein dieses jahr verdient hätte. Also blöd sind die BJK Fans und Rest mal nun nicht…
Aber auch BJK hat bestimmt oft genug solche Spielchen gemacht, die wird jeder Verein machen… heute und künftig
Das mit Erencan sieht halt schon sehr verdächtig aus.
Ich hoffe jedoch, dass beide Teams nicht gegen die Auflagen verstoßen haben.
Auf der einen Seite mag ich es, Gala international zu sehen, auf der anderen Seite wünsche ich mir das für Fener auch.
Zu den bJK und TB Fans möchte ich mich nichr äußern, da hat Efsane schon die richtigen Worte ‚für gefunden.
Wenn es Seitens FB und GS irgendwelche Regelverstöße bzgl. Limits und Sonstiges gegeben hat, dann sollte die TFF oder UEFA dies bestrafen.
Das ganze sieht für mich aber wie ein Shitstorm aus, den die BJK Anhänger hier initiiert haben, soviel ich weiss wollten die auf ominöse Art und Weise auch einen Hulk transferieren, da das nicht geklappt hat spielen sie jetzt die beleidigte Leberwurst und bewerfen die Konkurrenz mit Dreck.
Das die Schwachmaten auf Seiten TS und Co. hier Trittbrettfahrer spielen und aufspringen überrascht mich übrigens in keinster Weise. Ist denn bei Yunus Malli, Bakasetas und Co. bei TS auch alles mit rechten Dingen zugegangen, wurden hier vielleicht auch irgendwelche Limits überschritten oder ist das ganze wieder nur dann Manipulation wenn es ausschließlich FB Transfers betrifft?
Würden die Anti FB’li so eine Initiative auch dann starten, wenn wir nicht auf Platz 1 der Süperligtabelle stehen würden?
Kurz vor dem Interkontinentalderby das GS und FB Lager mit solchen Vorwürfen zu konfrontieren ist natürlich auch purer Zufall oder?