Im Interview mit dem vereinseigenen TV-Sender „BJK TV“ beantwortete Besiktas-Präsident Ahmet Nur Cebi die Fragen der Fans und der Presse. Hierbei sprach das 61-jährige Vereinsoberhaupt hauptsächlich über die finanziellen Probleme des Klubs.
… Cebi über die Monatsbilanzen
„Wir hatten bereits im Vorfeld bekanntgegeben, dass unsere Schulden bei 3,3 Milliarden TL (ca. 436 Millionen Euro) liegen. 2023 sollten die Schulden 4,1 Milliarden TL (ca. 542 Millionen Euro) betragen. Unser Ziel ist das zu verhindern. Der Umsatz des Klubs liegt derzeit bei 600 Millionen TL (ca. 80 Millionen Euro), die Ausgaben jedoch bei 900 Millionen TL (ca. 120 Millionen Euro). Das bedeutet wiederum im Umkehrschluss, dass wir im Jahr eine negative Differenz von 300 Millionen TL (ca. 40 Millionen Euro) haben. Auf den Monat umgerechnet sind wir bei 25 Millionen TL (ca. 3,33 Millionen Euro). Geld ist im Fußball nicht alles. Nun wissen wir zumindest alle, dass man mit Transfers und teuren Spielern nicht unbedingt erfolgreich wird. Als wir 2015/16 Meister wurden lagen die Gehaltskosten bei nur 52 Millionen Euro. Im Jahr darauf, als wir erneut Meister wurden, lagen wir bei 67 Millionen Euro. Als wir aber im dritten Jahr Vierter wurden, waren wir bei 92 Millionen Euro angekommen.“
… die bisherige Finanzspritze des aktuellen Vorstandes
„Innerhalb von sieben Monaten haben wir eine Einkommensquelle in Höhe von 380 Millionen TL (ca. 50 Millionen Euro) geschaffen. Das ist die einzige Einkommensquelle, die nicht sofort zur Tilgung der Kredite an die Banken gegangen ist. Alle anderen Einkommensquellen können wir nicht nutzen, da zuvor ein Vertrag mit den Banken unterschrieben worden ist, wonach alle Einnahmen an die Bank weitergeleitet werden. Mit den 380 Millionen TL konnten wir den Klub einigermaßen aufrechterhalten. Wir müssen zudem noch vier Monatsgehälter des Personals zahlen, das eigentlich der vorherige Vorstand hätte zahlen müssen. Bisher konnten wir aber nur einen Monat auszahlen. Ich möchte mich hier noch einmal für das Verständnis der Mitarbeiter bedanken. Allein durch die Virus-Problematik fehlen uns Einnahmen in Höhe von 166 Millionen TL (ca. 22 Millionen Euro). Wir rechnen in diesem Jahr bei den Einnahmen mit einem Verlust von 70 Prozent.“
… einen möglichen Europapokalausschluss
„Im Oktober konnten wir einen Europapokalausschluss verhindern. Allerdings stehen uns 190 gerichtliche Verfahren vor der Tür. Zudem gibt es noch 225 Vollstreckungsbescheide. Seit dem wir das Ruder übernommen haben, hatten wir mit 61 Pfändungsverfahren vor unserem Vereinsgebäude zu tun. Bislang konnten wir es zum Glück immer wieder verhindern.“
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