Rund eine Stunde bot Fenerbahce im Testspiel gegen Feyenoord Rotterdam eine nahezu fehlerlose Leistung. Vor allem in der ersten Halbzeit war die Truppe von Trainer Phillip Cocu kaum zu bremsen und lag bereits nach 20 Minuten klar mit 3:0 in Front. Doch nach den Spielerwechseln im Verlauf des zweiten Durchgangs riss bei den Gelb-Marineblauen der Faden. Die Gäste aus Rotterdam fanden zurück in die Partie und erzielten binnen weniger Minuten drei Treffer. Am Ende zeigte sich der neue Fenerbahce-Coach aber größtenteils zufrieden. „Wir haben unseren Fans 60-65 Minuten fantastischen Fußball gezeigt und schöne Tore erzielt. Unser Passspiel war hervorragend, zudem alle Spieler sehr agil und beweglich. Hätte Giuliano den Elfmeter zum 4:0 verwandelt, wäre das Spiel entschieden. Mit den letzten 20 Minuten bin ich allerdings nicht zufrieden. Falls die Spieler müde waren, hätten wir das Ergebnis erst recht halten müssen. Diese Seite des Fußballs müssen wir noch lernen.“
„Eljif Elmas wird dieses Jahr ein wichtiger Spieler für uns werden“
Sonderlob gab es für die Youngster Eljif Elmas und Baris Alici. Elmas erzielte das frühe 1:0 für die Gastgeber und erwies sich als Aktivposten im Offensivspiel der Gelb-Marineblauen, während Alici zu Beginn mächtig Wirbel über rechts machte und den Elfmeter zum zwischenzeitlichen 2:0 herausholen konnte. „Sie haben eine außerordentliche Leistung gezeigt und uns alle verzaubert. Die körperliche Verfassung von Eljif Elmas ist ganz stark. Er könnte locker 120 Minuten durchspielen. Baris muss hier zulegen und noch fitter werden. Beide haben Reife gezeigt. Eljif wird dieses Jahr ein ganz wichtiger Spieler für uns. Er ist noch sehr jung, bildet sich im taktischen Bereich aber immer wieder weiter. Jetzt müssen wir einen Ausgleich zwischen den jungen und älteren Spielern im Team schaffen“, so Cocu nach dem Spiel in Kadiköy.
Niederländer fordert neuen Stürmer
Wie schon im Spiel gegen Fulham (3:0), setzte Cocu auch gegen Feyenoord auf Giuliano im Angriff. Der Brasilianer agierte als „Falsche Neun“, ließ sich oft zurückfallen und war auch per Foulelfmeter erfolgreich. Als Dauerlösung sieht der Fenerbahce-Trainer Giuliano im Sturmzentrum aber nicht. Daher fordert Cocu Verstärkungen für den Angriff, zumal nach dem Abgang von Fernandao lediglich Roberto Soldado und Ahmethan Köse als Stürmer zur Verfügung stehen. Die Qualität Köses für die erste Mannschaft wird dem 47-Jährigen nicht ausreichen. Zudem gilt Soldado als verletzungsanfällig und konnte die letzten zwei Wochen wegen seinem Mittelhandbruch nur sehr dosiert trainieren. Cocu deutlich: „Wir wissen ganz genau, was diese Mannschaft braucht. Auf bestimmten Positionen sind wir unterbesetzt. Wir möchten dementsprechend gute Spieler verpflichten und tun auch alles dafür. Wir befinden uns auf der Suche nach einem guten Stürmer.“
Aufstellungen
Fenerbahçe: Volkan Demirel (64. Erten Ersu), Isla, Neustädter, Skrtel (85. Yiğithan Güveli), Hasan Ali Kaldırım (75. Serhat Kot), Mehmet Topal (80. Ferdi Kadıoğlu), Eljif Elmas, Barış Alıcı (63. De Souza), Alper Potuk (75. Samed Karakoç), Valbuena (64. Dirar), Giuliano
Feyenoord: Bijlow, Juste (63. Nieuwkoop), Botteghin, Van der Heijden, Malacia, Wehrmann (73. Ayoub), Berghuis, Toornstra, Vilhena, Larsson, Van Persie (73. Vente)
Tore: 1:0 Elmas (7.), 2:0 Giuliano (14., Elfmeter), 3:0 Valbuena (18.), 3:1 Berghuis (87.), 3:2 Toornstra (90.), 3:3 Berghuis (90+6, Elfmeter)
Gelbe Karten: Eljif Elmas (Fenerbahçe)