Am Dienstagabend hatten sich vielleicht einige Fans von Galatasaray insgeheim das Ausscheiden des Erzrivalen Fenerbahce aus der UEFA Champions League gewünscht. Der Grund ist, dass bei einem Ausscheiden der Gelb-Marineblauen aus dem Wettbewerb die TV-Einnahmen aus der Königsklasse einzig und allein den „Löwen″ aufs Konto gutgeschrieben werden. Bei dem neuen Prämiensystem der UEFA ist das eine Menge Geld was Fenerbahce „Cimbom″ überlässt. Einziges Manko: Galatasaray ist bei der Auslosung am 30. August in Monaco im vierten Lostopf vertreten und wird wohl einer Hammergruppe nicht aus dem Weg gehen können.
Das neue Prämiensystem
Wenn zwei Mannschaften eines Landes die Gruppenphase der Champions League erreichen, werden die Einnahmen aus den Übertragungsrechten wie folgt verteilt: Der Meister erhält 55 Prozent aus dem TV-Pool, der Vizemeister 45 Prozent. Nach dem vorzeitigen Aus Fenerbahces wird Galatasaray als amtierender Titelträger Einnahmen in Höhe von ca. 27 Millionen Euro erhalten. Hinzu kommt das Startgeld für jeden Teilnehmer ab der Gruppenphase in Höhe von 15 Millionen Euro (letztes Jahr noch 12,7 Millionen Euro). Damit streichen die Gelb-Roten ohne eine einzige Minute auf dem Platz gestanden zu haben Einnahmen von rund 43 Millionen Euro ein. Und die Summe könnte sich durch den sportlichen Erfolg weiter steigern. Die UEFA überweist pro Sieg in der Königsklasse 2,7 Millionen Euro, je Remis gibt es 900.000 Euro. Im Falle eines Achtelfinal-Einzugs würde Galatasaray 9,5 Millionen Euro, für das Viertelfinale weitere 10,5 Millionen Euro kassieren. Doch damit nicht genug: Jeder Halbfinalist wird mit 12 Millionen Euro, jeder Finalist mit 15 Millionen Euro belohnt. Der Sieger der UEFA Champions League darf sich sogar über 19 Millionen Euro freuen.
Besiktas nahm 44 Millionen Euro ein
Durch die neuen Anpassungen bei den Prämien fließen in die Kassen der „Löwen″ fast schon so viel wie bei Besiktas in der vergangenen Saison. Die Schwarz-Weißen erhielten aus Startgeld (12,7 Millionen Euro), sportlichem Erfolg (13 Millionen Euro) und TV-Rechten (18 Millionen Euro) insgesamt rund 44 Millionen Euro. Wenn man die aktuelle und womöglich länger anhaltende Währungskrise in der Türkei vor Augen nimmt, wird die Königsklasse wohl die wichtigste Einnahmequelle in dieser Saison für den Galatasaray-Vorstand um Präsident Mustafa Cengiz sein.