Im Rahmen der Online-Mitgliederversammlung sprach Fenerbahce-Präsident Ali Koc aktuelle Themen an. Dabei ging er unter anderem auf die Transferpolitik der kommenden Saison und die Probleme mit dem türkischen Fußballbund (TFF) ein.
Voller Fokus auf Türken
Der 53-jährige Klubchef machte deutlich, dass man sich bei den zukünftigen Transfers verstärkt auf Türken fokussieren wird: „In der kommenden Saison versuchen wir mit aller Macht auf türkische Spieler zu setzen. Mittlerweile ist es leider so, dass der Großteil der ausländischen Spieler nicht mehr für das Wappen auf der Brust, sondern für ihren Vertrag spielen. Durch die ganzen Fehltransfers haben wir dazugelernt und Erfahrungen gesammelt. Unsere finanzielle Lage schränkt uns in jeder Hinsicht ein. Es ist für keinen Klub mehr möglich solche hohen Ablösesummen zu zahlen. Für die kommenden Transfers haben wir ein gutes Portfolio angefertigt. Durch die Pandemie werden für die Klubs noch einige Probleme entstehen. Somit werden sich Gelegenheiten für Vereine ergeben, die Spieler ausleihen möchten. Dazu zählen auch wir.“
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Koc mit scharfer Kritik am TFF
Zwischen dem TFF und den türkischen Klubs gibt es offensichtlich ein Kommunikationsproblem. Koc machte klar, dass das nun ein Ende nehmen muss: „Kann uns der TFF noch voranbringen? Daran zweifle ich wirklich sehr stark. Am 26. Juli endet die aktuelle Saison und am 15. August wollte man schon in die neue Spielzeit starten. Das ist unverständlich. Wir haben uns stark dagegen gewehrt, weshalb der Ligastart schließlich auf September verschoben wurde. Bei der neuen Ausländerregelung hieß es zwei bis drei Wochen vor Eröffnung des Transferfensters, dass man eine Entscheidung getroffen habe und alle Klubs diese jetzt so hinnehmen müssen. So läuft das nicht. Zusammen mit acht weiteren Klubs haben wir uns beim Schlichtungsausschuss gegen die Durchsetzung dieser Ausländerregelung ausgesprochen. Des Weiteren soll eine Reserveliga zur neuen Saison eingeführt werden. Die Transferphase startet schon bald und wir wissen noch nichts. Nicht einmal, ob sie denn tatsächlich eingeführt wird. Das kann so nicht weitergehen.“
Fast alle Spieler akzeptieren Gehaltskürzung
Abschließend gab er bekannt, dass nahezu alle Spieler eine Gehaltskürzung akzeptiert haben: „Mit Mauricio Isla hatten wir uns ursprünglich auf eine Gehaltskürzung geeinigt. Zum Trainingsstart wollte er mit uns sprechen und teilte uns dann plötzlich mit, dass er doch lieber das ganze Gehalt ausgezahlt haben möchte. Das haben wir dann auch getan und ihn umgehend weggeschickt. Max Kruse hatte anscheinend nicht die Absicht hier zu bleiben. Er hat den Poker seines Lebens gespielt. Es standen außerhalb der Pandemie keine Gehaltszahlungen offen. Die FIFA hat Kriterien aufgestellt. Wir sind der Meinung, dass wir im Recht sind. Bis auf zwei Spieler haben alle die Gehaltskürzung akzeptiert. Ich möchte ihnen hiermit für ihr Verständnis danken. Nach der Pandemie hatten wir sogar die Möglichkeit auf eine Champions League-Teilnahme. Diese konnten wir jedoch nicht nutzen. Vorhin habe ich unsere Spieler gelobt, doch in dieser Hinsicht bin ich etwas sauer.“
3 Kommentare
Ali Baskan holst du das Jahrhundert-Talent Salih Ucan wieder zurück?
Vor zwei Jahren haben wir FB Anhänger alle unsere Erwartungen und Hoffnungen in eine Person namens Ali Koc gesteckt und ihn mit einer überwältigenden Mehrheit von 16092 Stimmen ins Amt gewählt und wurden als Dank dafür insbesondere in sportlicher Hinsicht bitter enttäuscht.
Ali Koc hat uns mit Schlagwörtern wie „Visionen, Weltclub, das neue Benfica oder 100 Spieler Liste“ und ähnlichen Begrifflichkeiten hinters Licht geführt, die Realität inzwischen ist, das Emre Belözolgu und Volkan Demirel das alleinige sportliche Sagen im Verein übernommen haben.
Mit Plattitüden und schwachsinniger Philosophie ala „Fenerbahce büyük kulüp“ hat man die eigenen Anhänger eingeschläfert und versucht alle Saisonniederlagen zu kaschieren und die Schuld an der sportlichen Misere meist dem TFF oder den türkischen Schiedsrichtern in die Schuhe geschoben.
Von der einstigen „Größe“ des Vereins ist heute nichts als der Name übrig geblieben gepaart mit dummen Sprüchen und verzweifelten Durchhalteparolen. In Sachen „Transfers“ will man in seiner Verzweiflung ausgelutschte Altstars oder auf türkisch „yildiz oyuncu“ wie Gökhan Gönül oder Caner Erkin aus der Azizära zurückholen, in der Hoffnung auf sportliche Erfolge.
Für mich ist FB seit Jahrzehnten kein „großer Verein“ mehr, ich antizipiere einen großen Verein mit folgenden Haupteigenschaften und Charakteristika.
Wenns darauf ankommt, gewinnst du das entscheidende Spiel auf dem Platz und ziehst ins Finale ein oder gewinnst den Pokal.
Ich möchte hier einpaar Beispiele aus der jüngsten FB Geschichte für meine Behauptung nennen…..
Saison 2013, als „große Mannschaft“ MUSST du den scheiß Elfmeter im Halbfinale der Europaleague gegen Benfica verwandeln und darfst nicht wie Christian Baroni den Kackball an den Pfosten setzen und im Rückspiel darfst du auch nicht 3:1 verlieren und die einmalige Gelegenheit ins Finale einzuziehen verpassen.
Anderes Bespiel aus der aktuellen Saison…..
Du hast kurz vor Schluss gegen Sivasspor trotz katastrophalem Saisonverlauf mit einem Heimsieg immer noch die einmalige Gelegenheit Platz 3 und somit die Championsleague Qualifikation zu erreichen und versagst auf ganzer Linie, gleiches gilt übrigens für das Halbfinalrückspiel gegen TS im Pokal. Da soll mir dann keiner von FB nach Spielschluss angedackelt kommen und etwas von einer „großen Mannschaft“ erzählen.
Ich lehne mittlerweile den Begriff „große Mannschaft“ in Bezug auf Fenerbahce entschieden ab, nach meinem Verständnis gewinnt eine „große Mannschaft“ die entscheidenden Spiele und so eine Charakteristika weisen wir als FB schon seit vielen Jahren/Jahrzehnten nicht mehr auf.
Fenerbahce ist groß in Worten, aber klein in Taten. Ich würde sogar behautpten, das wir eine absolute Losermentalität aufweisen und das von Kopf bis Fuss, büyük takim böyle bir rezil futbol senelerce oynamaz, kimse kusura bakmasin.
Sei nicht traurig. Heute war die Beerdigung des „türksichen“ Fussballs…