Der 2:0-Sieg gegen GZT Giresunspor von Galatasaray zum Saisonauftakt der Süper Lig wurde durch die Tätlichkeit von Innenverteidiger Marcao an seinem Mitspieler Kerem Aktürkoglu überschattet. Die Aktion des Brasilianers erntete massive Kritik in den Medien und natürlich vor allem von Seiten der Galatasaray-Anhänger, die eine sofortige Trennung vom Spieler fordern. Zumal es nicht Marcaos erste Verfehlung dieser Art war. Im vergangenen Jahr leistete sich Marcao gegenüber Teamkamerad Halil Dervisoglu in einem Testspiel eine ähnliche Entgleisung, die allerdings etwas heruntergespielt wurde, um keine Unruhe in die Mannschaft und die Vereinsgemeinde zu bringen. Doch der gestrige Fauxpas war während der Liveübertragung des Pflichtspiels nicht mehr zu kaschieren.
Novum für Fatih Terim
Nach der Partie in Giresun kündigte Galatasaray-Trainer Fatih Terim entsprechende Konsequenzen an: „Das ist kein Ereignis, an das man besonders gewohnt ist. Ich sage dies für die Fußballgemeinschaft. Reibereien in der Umkleidekabine oder auf dem Feld können vorkommen. Von Zeit zu Zeit kommen wir auch an den Punkt, dass wir aufeinander losgehen möchten. Gelegentlich gibt es auch Streitigkeiten, bei denen die Fäuste fliegen. Aber zum ersten Mal sehe ich auf dem Spielfeld so eine Aktion. Noch wissen wir nicht, was der Grund dafür war. Aber egal, was die Ursache sein mag, es ist keine schöne Situation. Beide sind unsere Spieler, aber Kerem ist unser junger und geschätzter Spieler. Wir lassen nicht zu, dass irgendjemand irgendwem Schaden zufügt. So etwas kann im Training passieren und man löst es direkt auch dort. Aber diese Geschehnisse sind extrem unschön. Die Lösung liegt nun bei uns und wir werden dies lösen. Niemand soll sich diesbezüglich Sorgen machen“, so der 67-Jährige gegenüber „beIN SPORTS“.
Strafe für Marcao?
Ob Marcao eine Strafe erwartet, kommentierte Terim gegenüber dem fragenden Reporter wie folgt: „Ich glaube, das wird dir ins Ohr geflüstert. Ihr fragt mich eine halbe Stunde nach dem Spiel, ob wir eine Strafe aussprechen werden. Sollten wir eine Strafe anwenden, geschieht dies durch uns. Wir sind nur den Galatasaray-Anhängern und der Öffentlichkeit Rechenschaft schuldig. Wie schon in der Vergangenheit, werden wir wieder tun, was notwendig ist. Hier erscheinen mir Forderungen unecht. Wir werden unseren jungen Spieler Kerem schützen und für Marcao die nötigen Schritte einleiten. Die Aktion ist vor das Spiel getreten. Aber das werden wir nicht zulassen. Wir müssen uns zunächst etwas beruhigen. Die Stimmung ist aufgeladen. Niemand soll sich Sorgen machen. Als erstes wird Marcao vor Kerem und seine Teamkollegen treten uns sich entschuldigen. Ihn sollten wir auch nicht sofort verdammen. Wir haben eine ähnliche Situation mit Melo offengelegt, von der niemand wusste und haben den Spieler entsprechend gelenkt. Wir werden nichts unternehmen, nur um irgendwen zufriedenzustellen. Wir handeln nicht in Wut, sondern sind Personen, die besonnen bleiben müssen. Wir müssen alle Spieler gewinnen und die Fehler korrigieren. Dafür müssen wir sowohl die Rechte der 19-20-Jährigen als auch die der 25-30-Jährigen schützen und Entscheidungen treffen, die Galatasaray glücklich machen.“
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