Trabzonspor-Vizepräsident Ertugrul Dogan bewertete gegenüber dem türkischen Sportblatt „Fotomac“ die Möglichkeiten zur Fortsetzung der Süper Lig. Dabei wäre ein Abbruch der Spielzeit für den Geschäftsmann inakzeptabel. Die Liga müsse laut Dogan mit oder ohne Zuschauerbeteiligung weitergespielt werden. Der 43-Jährige sieht ferner in dem aktuellen Team der Bordeauxrot-Blauen eine Macht für die nächsten drei bis fünf Jahre. Ertugrul Dogan über…
… eventuelle Geisterspiele
Zwar spricht sich Dogan ganz klar für Spiele ohne Ausschluss der Zuschauer aus, doch er hätte auch nichts gegen eine Fortsetzung der Liga mit Geisterspielen: „Unser größter Wunsch ist es, die Spiele vor den Fans austragen zu können. Schließlich wollen wir diese Atmosphäre und die Spannung gemeinsam mit ihnen erleben. Bei einer Fortsetzung unter Ausschluss der Zuschauer würde jedes Team negativ beeinflusst werden. Die Fans sorgen schließlich für die einzigartige Atmosphäre im Fußball. Dennoch geht die Gesundheit aller vor. Wir würden sehr gerne gemeinsam die Meisterschaft feiern, doch wir müssen abwarten und sehen, wie sich die Lage entwickeln wird. Leider ist uns noch nicht bewusst, wie lange das Virus die Welt beeinflussen wird. Am Ende muss der Verband eine Entscheidung treffen. Schließlich wurde bereits sehr viel geleistet. Daher kommt ein Abbruch der Saison definitiv nicht in Frage. Entweder wird die aktuelle Platzierung gewertet oder wir setzen den Spielbetrieb fort. Wir sind auf alle Fälle vorbereitet. Unsere Spieler werden eine weitere Vorbereitungsphase absolvieren. Wir versuchen die Konzentration möglichst hoch zu halten. Den Meisterschaftspokal werden wir nach Trabzon bringen.“
… finanzielle Lage des Klubs
Die wirtschaftliche Situation des Vereins ist laut Dogan stabil und es gäbe keinen Grund zur Sorge: „Wir sind für jede Situation bestens gewappnet. Trabzonspor wird in jeder Konstellation im Rennen bleiben. Die Gehaltsstruktur innerhalb der Mannschaft haben wir ohnehin auf ein angemessenes Niveau angepasst. Wir haben keinerlei Schulden gegenüber den Spielern bezüglich der absolvierten Spieltage. Die künftigen Zahlungen werden wir gemäß der von dem türkischen Fußballverband zu treffenden Entscheidung anpassen. Die Fußballklubs waren finanziell ohnehin angeschlagen. Wir haben als Verein seit zwei Jahren sehr hart gearbeitet, um auf ein stabileres Niveau zu gelangen. Die Vereinbarung zur Umschuldung der Verbindlichkeiten mit dem Bankenkonsortium war in dieser Situation unumgänglich. Derzeit ist die Lage extrem schwierig. Für uns fallen beispielsweise mit dem TS Club und den Ticketverkäufen wichtige Einnahmequellen weg. Die Möglichkeiten der Vereine Geld auszugeben wurde streng limitiert. Allgemein betrachtet haben nicht nur wir in der Türkei, sondern die gesamte Fußballwelt eine derartige Regelung nötig.
… Ahmet Agaoglu
Dogan lobte vor allem die Erfahrung und die Vision von Klubboss Ahmet Agaoglu: „Jahrelang hat Agaoglu beim Verband gearbeitet und kann nicht nur eine große Erfahrung vorweisen, er hat auch eine tolle Vision. Die jüngeren Vorstandsmitglieder können sehr viel von ihm lernen, das gilt auch für mich. Jeder von uns führt zwar ein Unternehmen, doch die Erfahrung als Vorstandsmitglied in einem Fußballverein zu arbeiten ist etwas völlig anderes. Agaoglu nimmt für uns die Rolle des großen Bruders ein und teilt sein Wissen und seine Erfahrungen. Wir haben auf Vorstandsebene ein tolles Team und lösen sehr vieles durch Kommunikation. Wir hoffen, dass dieser Zusammenhalt am Ende zum Erfolg führen wird.“
… die eingehenden Angebote und auslaufenden Verträge
Der Vizepräsident von Trabzonspor sieht bezüglich der Vertragsverlängerungen von Kapitän Jose Sosa und Filip Novak keine Probleme. Ein Verkauf von Keeper Ugurcan Cakir und Alexander Sörloth käme derzeit wohl nicht in Betracht: „Sosa und Novak möchten bleiben und wir möchten gerne mit ihnen zusammenarbeiten. Die finanziellen Aspekte wurden bereits geklärt. Wir können diesen oder aber auch im nächsten Monat die Verträge unterschreiben. Unsere Spieler sind sehr wertvoll. Ugurcan gehört zu den fünf besten Torhütern der Welt. Sörloth verfügt über ein großartiges Talent. Derzeit kommt ein Verkauf der beiden keineswegs in Frage. Nach dem Gewinn des Meistertitels kann diese Mannschaft die Liga über drei Jahre lang dominieren. Bei Spielern dieser Qualität sind derart zahlreiche Angebote nicht ungewöhnlich.“
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