England gewinnt Neuauflage des WM-Halbfinals 2018 gegen Kroatien
In der Nachmittagspartie des dritten EM-Spieltages durfte nach Italien, Dänemark und Russland mit England noch ein weiterer Gastgeber die EURO 2020 angehen. Die „Three Lions“ legten in der Neuauflage des WM-Halbfinals von 2018 einen fulminanten Start hin. Bereits nach zehn Minuten hätten sie mindestens mit 1:0 führen müssen. Allerdings scheiterten sowohl Phil Foden und Kalvin Phillips als auch Raheem Sterling entweder am Aluminium, Torhüter Dominik Livakovic oder dem Abwehrverbund um Besiktas-Innenverteidiger Domagoj Vida. Nach der anfänglichen Druckphase der Schützlinge von Gareth Southgate sammelten sich die Kroaten angeführt vom Welt- und Europas Fußballer des Jahres 2018, Luka Modric.
Was die Türken im Eröffnungsspiel gegen Italien nicht schafften, gelang den Kroaten im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit immer besser. Durch den Ballbesitz brachten sie Ruhe in die Begegnung und verlagerten das Spielgeschehen immer mehr von links nach rechts. Zu einer zwingenden Chance kam es allerdings nicht. Nach dem Pausentee ging es zunächst langsam zu. Eine tolle Spieleröffnung von Kylie Walker auf Phillips und dessen genialer Pass zu Sterling brachten aber letztendlich die verdiente Führung für die Hausherren (57.) durch Sterling. Nur wenige Minuten später hätte Kapitän Harry Kane aus kurzer Entfernung die Führung ausbauen müssen. Doch der Tottenham-Star setzte den Ball über die Querlatte. So etwas wie eine Schlussoffensive der kroatischen Auswahl gab es im restlichen Spielverlauf nicht mehr.
Aufstellungen
England: Pickford – Trippier, Mings, Stones, Walker – Rice, Phillips, Foden (71. Rashford), Mount, Sterling (90+2 Calvert-Lewin) – Kane (82. Bellingham)
Kroatien: Livakovic – Gvardiol, Caleta-Car, Vida, Vrsaljko – Brozovic (70. Vlasic), Perisic, Kovacic (85. Pasalic), Modric, Kramaric (70. Brekalo) – Rebic (78. Petkovic)
Tore: 1:0 Sterling (57.)
Gelbe Karten: Foden (England) – Caleta-Car, Kovacic, Brozovic (Kroatien)
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Österreich bezwingt tapfere Nordmazedonier
Am EM-Sonntag duellierten sich in der zweiten Partie des Tages Österreich und Nordmazedonien in Bukarest. Die erste Viertelstunde gehörte ganz klar dem Land von der Balkanhalbinsel. Der Debütant strotzte so vor Selbstvertrauen und setzte die österreichische Abwehr um Kapitän David Alaba gehörig unter Druck. Zudem hatten sie die Offensive um RB Leipzig-Akteur Marcel Sabitzer unter Kontrolle. Sehr unkreativ wirkten die Rot-Weißen in der Favoritenrolle, aber das sollte sie nicht daran hindern in Führung zu gehen. In der 18. Minute war es dann nämlich Stefan Lainer, der den Geniestreich von Sabitzer mit einer Direktabnahme im Netz zappeln ließ. So konnte ÖFB-Teamcoach Franco Foda auf der Seitenlinie vorerst aufatmen. Allerdings brachte das die Truppe von Igor Angelovski nicht aus dem Konzept.
Weiterhin spielten sie mit Ex-Fenerbahce-Juwel Eljif Elmas frech und verspielt nach vorne und zwangen so die Österreicher zu Fehlern. Eine Aneinanderreihung von Fehlerketten nutzte schließlich Goran Pandev, der ehemalige Galatasaray-Spieler, und schob zum verdienten 1:1-Ausgleich ein. Nach dem Seitenwechsel blieben die Nordmazedonier weiter mutig und schreckten vor nichts zurück. Österreich fehlte trotz der individuellen Qualität die Ideen im letzten Drittel. In der 78. Minute musste wieder ein Geniestreich herhalten. Kaum schaltete sich Alaba mal mit nach vorne ein, schlug der Klub-Weltmeister eine klasse Flanke in den Strafraum, den Joker Michael Gregoritsch zum 2:1 reindrückte. In der Schlussminute machte mit Marko Arnautovic ein weiterer Joker alles klar. Nach einem schönen Skorpion-Pass durch den ersten Torschützen Lainer, umkurvte der frühere Werder Bremen-Spieler den Torwart Stole Dimitrievski und besiegelte den 3:1-Endstand.
Aufstellungen
Österreich: Bachmann – Hinteregger, Alaba, Dragovic (46. Lienhart) – Ulmer, Schlager (90+4 Ilsanker), Baumgartner (58. Gregoritsch), Laimer (90+1 Baumgartlinger), Lainer – Sabitzer, Kalajdzic (59. Arnautovic)
Nordmazedonien: Dimitrievski – Alioski, Musliu (86. Ristovski), Velkovski, Ristovski, Nikolov (64. Bejtulai) – Elmas, Ademi, Bardhi (82. Trickovski) – Trajkovski (64. Kostadinov), Pandev
Tore: 1:0 Lainer (18.), 1:1 Pandev (28.), 2:1 Gregoritsch (78.), 3:1 Arnautovic (90.)
Gelbe Karten: Lainer (Österreich) – Trajkovski, Alioski (Nordmazedonien)
Niederlande verspielt 2:0-Führung – Dumfries gelingt umjubelter Lucky Punch
Die Auftaktpartie der Niederlande – ein weiterer EM-Gastgeber – hatte einiges zu bieten. Der Mitfavorit dominierte die Begegnung gegen die Ukraine über weite Strecken. In der ersten Halbzeit hatten die Gäste fast keine Zeit zum Ausatmen. Doch die „Oranje“ ließ viel zu viele Hochkaräter in Person von Georginio Wijnaldum, Memphis Depay und Denzel Dumfries aus, so dass es nach 45 Minuten mit einem torlosen Remis in die Katakomben ging. Doch die Ukrainer hatten sich keineswegs versteckt und zeigten ihre Stärken im schnellen Umschaltspiel. Nichtsdestotrotz war es Keeper Georgiy Bushchan, der die Null hielt. Nach dem Seitenwechsel drückte die „Elftal“ auf die Treffer und ging mit Paris Saint-Germain-Neuzugang Wijnaldum (52.) und dem Wolfsburger Wout Weghorst (59.) innerhalb von sieben Minuten gleich doppelt in Führung.
Als jeder meinte, dass die Partie schon durch sei, schockten die Osteuropäer die 12.000 Fans in der Amsterdam ArenA und schlugen gleich zwei Mal binnen vier Minuten zu. Erst war es Andrij Yarmolenko, der mit einem sehenswerten Traumtreffer für den Anschluss sorgte. Und nur 240 Sekunden später köpfte Roman Yaremchuk zum völlig überraschenden 2:2-Ausgleich ein. Auch wenn man eine 2:0-Führung aus der Hand gab, wussten die Schützlinge von Frank de Boer trotzdem noch als Sieger hervorzutreten. „Chancentod“ Dumfries machte die vergebenen Großchancen vergessen und köpfte zum verdienten 3:2-Endstand ein. Somit hatte die Truppe vom Weltfußballer des Jahres 2004, Andrij Shevchenko, in einer äußerst unterhaltsamen Partie doch noch das bittere Nachsehen.
Aufstellungen
Niederlande: Stekelenburg – Blind (64. Ake), de Vrij, Timber (88. Veltman) – van Aanholt (64. Wijndal), de Jong, Wijnaldum, de Roon, Dumfries – Depay (90. Malen), Weghorst (88. de Jong)
Ukraine: Buschan – Mykolenko, Matviyenko, Zabarnyi, Karavaev – Zinchenko, Malinovsky, Sydorchuk, Zubkov (13. Marlos), Yarmolenko – Yaremchuk
Tore: 1:0 Wijnaldum (52.), 2:0 Weghorst (59.), 2:1 Yarmolenko (75.), 2:2 Yaremchuk (79.), 3:2 Dumfries (85.)
Gelbe Karten: Sydorchuk (Ukraine)