Dass die türkischen Klubs mit finanziellen Problemen zu kämpfen haben, ist kein Geheimnis. Auch dass die Abwertung der türkischen Lira zu einem großen Problem führt, ist bekannt (GazeteFutbol berichtete). Dennoch zeigt der jährlich erscheinende „Spor Toto Süper Lig Ekolig“-Bericht, dass die Klubs der höchsten türkischen Spielklasse ihre Einnahmen in der vergangenen Spielzeit deutlich steigern konnten. Zudem zeigt der Trend tatsächlich nach oben.
Gesamteinnahmen steigen um fast 40 Prozent
Während die Gesamteinnahmen aller Süper Lig-Klubs in der Spielzeit 2016/17 noch bei 2,3 Milliarden TL (ca. 373,56 Millionen Euro) lagen, konnte man in der vergangenen Spielzeit mit einem Plus von rund 40 Prozent nun immerhin 3,2 Milliarden TL (ca. 519,73 Millionen Euro) an Einnahmen verzeichnen. Der Hauptanteil davon fällt auf den letztjährigen CL-Achtelfinalisten Besiktas. Der Vorstand um Vereinsboss Fikret Orman konnte nach den beiden Meisterschaften den Umsatz des Vereins in die richtige Richtung lenken und somit Einnahmen in Höhe von 729,1 Millionen TL (ca. 118,41 Millionen Euro) generieren. Beim TV-Pool (Pokalwettbewerb miteingeschlossen) hat allerdings der amtierende Meister Galatasaray die Nase vorn. Mit 169 Millionen TL (ca. 27,45 Millionen Euro) hat man durch die TV-Rechte mehr eingenommen als jeder andere Verein in der Liga. Von Zahlen der Elite ist die türkische Süper Lig allerdings noch weit entfernt: Die umsatzstärkste Liga der Welt ist weiterhin die Premier League mit einem Geldfluss von 5,5 Milliarden Euro in der vergangenen Saison. Gefolgt von der deutschen Bundesliga, der Serie A, La Liga sowie der französischen Ligue 1.
Immer mehr Zuschauer finden den Weg ins Stadion
Nach und nach scheinen sich auch die letzten Gegner des Passolig-Systems dazu verleiten zu lassen, dem E-Ticket eine Chance zu geben. So wurden erneut eine Million neue Karten registriert, wobei die Gesamtanzahl der Karten nun 4,1 Millionen beträgt. Dass Passolig zweifelsohne dazu beigetragen hat, dass die Stadien in den letzten Jahren weitgehend leer blieben, ist unumstritten nachweisbar. So konnten die türkischen Vereine in der Spielzeit 2016/17 immerhin einen Anstieg von 8.500 Zuschauern auf durchschnittlich 8.940 Zuschauer pro Spiel verzeichnen. Nach dem kleinen Anstieg hält man den Aufwärtstrend aufrecht und kann mit einem Anstieg von stolzen 43 Prozent nun immerhin 12.821 Zuschauer pro Spiel verzeichnen. Insgesamt kamen also rund 3,9 Millionen Fans in die Stadien (in der Vorsaison rund 2,7 Millionen). Die meisten Fußballfans lockte dabei der amtierende Meister Galatasaray in die Stadien (40.778 pro Spiel). Den prozentual stärksten Zuwachs vorweisen kann darüber hinaus der überraschende Pokalsieger der vergangenen Saison. Telesat Mobilya Akhisarspor konnte die Zuschauerzahlen um rund 166 Prozent steigern und vergangene Saison durchschnittlich 5.795 Zuschauer ins Stadion locken. Fenerbahce schaffte es auf 29.035 Zuschauer (Vorjahr: 16.405), Besiktas auf 29.562 (Vorjahr: 30.446) und Trabzonspor auf 20.128 (Vorjahr: 15.309). Der durchschnittliche Ticketpreis lag bei 69,85 TL (11,30 Euro). Das teuerste Spielticket gab es bei Meister Galatasaray für durchschnittlich 161,80 TL (26,30 Euro), das Günstigste bot Aufsteiger Sivasspor mit 17,02 TL (2,75 Euro) an.