Der frühere Abwehrchef von Fenerbahce, Diego Lugano, machte gegenüber dem argentinischen Sender „Tyc Sports“ interessante Aussagen bezüglich seiner Zeit in der Türkei: „Über die Dinge, die ich in der Türkei erlebt habe, könnte ich zehn Bücher schreiben. Die Türken ähneln den Uruguayern sehr. Sie brausen in einem Moment auf. Ich habe tausende Erinnerungen. In meinem ersten Jahr war Ümit Özat Kapitän und es gab einen Spieler wie Alex (de Souza) und wir mussten im 100. Gründungsjahr des Klubs Meister werden. Niemals habe ich in meinem Leben so einen Druck erlebt. Eines Tages saßen wir beim Essen. Die ausländischen Spieler waren wütend, weil sie ihre Gehälter nicht bekommen hatten. Und unser Kapitän sagte mir, dass er seit fünf Monaten keinen Lohn erhalten habe. Wir erklärten dem Dolmetscher, dass wir mit dem Präsidenten (Aziz Yildirim) sprechen wollen. Aber der Klubchef hatte diesem bereits zuvor gesagt, dass er mit uns beiden reden will. Wir hatten ein Spiel, gewannen dieses und gingen in sein Büro. Als wir im Büro waren, fing der Präsident aufgebracht an, uns etwas wild mit den Händen gestikulierend zu erzählen. Ich habe nichts verstanden. Nichts ähnelt einem wütenden Türken.“
„Ich weiß nicht, ob er uns bedroht hat“
Lugano weiter: „Es schlug auf den Tisch. Trat nach Gegenständen. Ich weiß nicht, ob er uns bedroht hat. Als wir reden wollten, schmiss er uns aus dem Büro. Der Dolmetscher wollte nicht übersetzen. Er war sehr angespannt. Er wollte uns sagen, dass wir bei einem 100-jährigen Verein mit 25 Millionen Fans spielen und es inakzeptabel sei, dass die Südamerikaner einen Tag vor einem Spiel über Geld sprechen würden. Dabei hatten wir gar nichts gesagt“, so der 39-Jährige, der heute als Sportdirektor seines Ex-Klubs Sao Paulo arbeitet.
Der 95-malige uruguayische Nationalspieler spielte zwischen 2006 – 2011 für Fenerbahce. In fünf Jahren beim Klub aus Kadiköy bestritt der ehemalige Innenverteidiger aus Canelones 188 Partien für die Istanbuler und erzielte dabei als Defensivmann bemerkenswerte 28 Treffer und bereitete fünf weitere Tore vor. Mit Fenerbahce wurde das torgefährliche Abwehrass zweimal Meister (2006/07 und 2010/11) sowie zweimal nationaler Supercupsieger (2007/08 und 2009/10). In seiner Zeit in der Türkei kassierte Lugano 61 Gelbe Karten sowie jeweils drei Gelb-Rote und Rote Karten. Im Sommer 2011 wechselte der Uruguayer für drei Millionen Euro zu Paris Saint-Germain nach Frankreich. Im Januar 2018 beendete Lugano seine aktive Karriere als Spieler beim FC Sao Paulo.
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