SV Darmstadt 98-Stürmer Serdar Dursun hoffe, dass ihn Milli Takim-Nationaltrainer Senol Günes zur EURO 2021 mitnimmt. Dies verriet der 28-Jährige im Interview mit dem Sportblatt „Fanatik“. Dass er in der 2. Bundesliga spiele, sei dabei kein Nachteil, betonte der gebürtige Hamburger: „Wir spielen gegen Teams wie Hamburg und Stuttgart, die jede Woche vor 50.000 Fans spielen. Was die Qualität betrifft, spiele ich in einer Liga, die sich auf einem vergleichbaren Niveau wie die Süper Lig befindet. Ich muss hart arbeiten, um hier einen meine Chancen zu bekommen. In Deutschland kann man die Dinge unter keinen Umständen locker handhaben. Man muss bei jedem Training hundert Prozent geben“, unterstrich der Angreifer die Bedeutung der Disziplin im deutschen Fußball.
Der sportliche Alltag in der Quarantäne
Auch in der Bundesrepublik ist der Spielbetrieb infolge der Corona-Krise derzeit ausgesetzt. Wie ihn dies beeinflusst, kommentierte Dursun wie folgt: „Im Moment befinden wir uns alle in häuslicher Quarantäne. Deutschland nimmt das sehr ernst, die Straßen sind alle wie leer gefegt. Die Maßnahmen gegen das Virus sind sehr streng. Die Menschen setzten keinen Fuß vor die Tür. Ich verfolge die Türkei immer aus der Nähe. Ich sehe, dass viele Menschen die Situation nicht ernst nehmen und weiterhin draußen unterwegs sind. Bitte bleibt zuhause. Die Lage in Europa ist bekannt.“
Wie sich der Offensivmann in den heimischen vier Wänden in Form hält, beschrieb er folgendermaßen: „Wie auch in der Türkei trainieren wir zuhause und warten auf eine Entscheidung für die Ligen. Da ich viele Jahre in der Türkei war, kann ich dies sagen: Hier wird der körperlichen Fitness der Spieler eine viel größere Bedeutung zugemessen. Darum unterliegen wir auch im Heimtraining der strengen, deutschen Disziplin. Wir haben feste Stunden und alle unsere Schritte, jedes Training wird aus der Nähe verfolgt.“
Mannschaft kaum noch mit Bundesliga-Ambitionen
Sportlich läuft es in Darmstadt individuell richtig gut für Dursun, der in 25 Ligaeinsätzen elf Treffer und vier Assists verbuchen konnte. Hinzu kommen drei Tore in zwei DFB-Pokalspielen. Für Darmstadt selbst läuft es eher etwas verhaltener. Mit 36 Punkten aus 25 Spielen liegt man auf Platz sechs der 2. Bundesliga, hat aber bereits acht Zähler Rückstand auf den Relegationsplatz sowie neun beziehungsweise 15 Punkte auf Rang zwei und ein, was einen Aufstieg in die Bundesliga bei neun verbleibenden Saisonspielen zu einem schweren Unterfangen macht.
Der EM-Traum lebt weiter
Dursuns großes, persönliches Ziel spielt sich jedoch auf internationaler Ebene ab: „Ich habe einen einzigen Traum. Und das ist es, das Milli Takim-Trikot im kommenden Jahr bei der EURO 2021 zu tragen. Ich erwarte, dass man meine Leistungen in Deutschland sieht. Sollte mich Trainer Senol Günes sehen, kann auch ich im Rennen dabei sein. Zu Zeiten von Lucescu kamen Vertreter vom Verband und verfolgten meine Spiele. Aber, ob auch Beobachter nach dem Amtsantritt von Senol Günes gekommen sind, weiß ich nicht. Mit Senol Günes findet derzeit eine Umstrukturierung statt. Ich denke, er verteilt die Trikots sehr gerecht. Darum hoffe ich auch auf eine Chance. Für einen Stürmer befinde ich mich mit 28 Jahren im besten Alter. Ich bin dafür bereit. Es gibt wenige Stürmer, die wie ich in der Spitze agieren können. Sollte ich eine Chance erhalten, kann ich zeigen, dass ich diese verdiene. Viele nennen mich einen Kandidaten für dieses Trikot. Das ist schon viel wert.“
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Süper Lig eine ernsthafte Option
Eine Rückkehr in die Türkei bei einem entsprechenden Angebot schloss der Stürmer nicht aus: „Nach meinen guten Leistungen ist es normal, dass mein Name mit vielen Teams in Verbindung gebracht wird. Jedoch habe ich direkt kein offizielles Angebot erhalten. Aber mein Verein erhält von einigen türkischen Teams aus der Süper Lig Offerten. Am Ende steht aber eine Ablösesumme aus. Wenn man sich einigen kann, freue ich mich natürlich, wenn ich in meine Heimat zurückkehren kann. Ich denke, ich kann gute Dinge in der Süper Lig vollbringen. Sollte ein entsprechendes Angebot kommen, denke ich darüber nach, es anzunehmen.“