Vor einem Monat gelang den Verantwortlichen von Besiktas um Präsident Fikret Orman und dem Vorsitzenden des Transferkomitees Umut Güner am Deadline-Day der ganz große Coup. Shinji Kagawa vom Bundesligisten Borussia Dortmund schloss sich auf Leihbasis den „Schwarzen Adlern“ an und sorgte für große Freude bei den Fans. Mit einem Sensationsstart in seiner ersten Begegnung im Dress der Schwarz-Weißen gegen Antalyaspor richteten sich auch die Blicke der internationalen Medien auf die BVB-Leihgabe. 19 Sekunden nach seiner Einwechslung kurz vor Ende der Begegnung schoss er gleich seinen ersten Treffer und innerhalb von drei Minuten hatte er bereits seinen ersten Doppelpack für Besiktas geschnürt. Im der Märzausgabe der vereinseigenen Zeitschrift verriet der aus Kobe (Japan) stammende Fußballprofi unter anderem interessante Details bezüglich seines Werdegangs und aus seinem Privatleben.
Erste Kontakte zum Fußball – Tsubasa als Vorbild
Zu Anfang erzählte der 29-jährige Spielmacher über den Beginn seiner Fußballliebe und seinem Vorbild Tsubasa. „Ich habe mit vier beziehungsweise fünf Jahren mit dem Fußballspielen angefangen. Seither hat mich meine Familie in dieser Tätigkeit sehr unterstützt. Mit zehn Jahren bin ich dann nach dem Beenden der Grundschule auf ein Fußballinternat gegangen. Da hab ich mich dann fest entschlossen, Profi-Fußballer zu werden und habe mich voll und ganz dem Fußball gewidmet. Und selbstverständlich hatte an dem Ganzen auch Tsubasa seinen Anteil, wie es bei vielen japanischen Kids der Fall war beziehungsweise auch weiterhin ist. Als ich mit dem Fußballspielen angefangen habe, hatte die japanische J-League erst neu gestartet, was mich auch noch einmal motiviert hatte“, so Kagawa.
Kagawa über seinen ehemaligen Coach Sir Alex Ferguson
Im Weiteren sprach der Ex Manchester United-Kicker über seinen damaligen Trainer Sir Alex Ferguson: „Ein Jahr nach meiner Ankunft hat er leider aufgehört. Doch in der Zeit durfte ich miterleben, welche Ehre und Respekt er von allen Menschen um ihn herum genoss. Davon war ich sehr beeindruckt, denn so etwas sieht man nicht alle Tage. Es hätten gerne noch ein paar weitere Jahre sein dürfen, aber leider wurde es dann nur ein Jahr“, erzählte der frühere Spieler der „Red Devils“.
Transfer zu Besiktas
Darüber hinaus beschrieb der 95-malige Nationalspieler Japans den Transferprozess an den Bosporus: „Ich habe das Angebot von meinem Berater erfahren und wir haben alles bis ins letzte Detail mit ihm besprochen. Mein erster Tag hier bei Besiktas war überragend. Von der Ankunft am Flughafen bis zum heutigen Tag verlief alles sehr schön. Besiktas wollte mich ja im Sommer auch schon transferieren. Nachdem sie dieses Mal auch so entschlossen und ernst waren mich im Team zu haben, nahm ich das Angebot an. So etwas ist sehr von Bedeutung für mich. Letztendlich wollte ich von ganzem Herzen aus hierher wechseln. Schließlich gratulierten dann Ilkay Gündogan und Nuri Sahin zu meinem Transfer und informierten mich über Besiktas und Istanbul.“
Lob an die Fans
Auf die Frage, wie er denn die Stimmung im Vodafone-Park im Vergleich zu den anderen Stadien, in denen er bislang aufgelaufen ist, finde, antwortete Kagawa mit den Worten: „Ich finde es nicht richtig Stadien miteinander zu vergleichen, da jedes Stadion eine besondere Atmosphäre zu bieten hat. Die Besonderheit des Vodafone-Parks ist die Nähe der Fans zum Spielfeld. Somit erfahren wir eine unglaubliche Unterstützung ihrerseits.“ Auch hatte der „Samurai of the Bosphorus“ viel Lob für die eigenen Fans übrig: „Ich denke das ist das Maximum an Fan-Power und weiter kann es nicht gehen. Es hat eine unglaubliche Nähe zu einem, welche unbeschreiblich ist. Ich weiß über die Erwartungen unserer Anhänger und werde hart dafür arbeiten, um sie bis zum Ende der Saison durch meine Leistungen glücklich zu machen.“
Privat: Lustige Anekdote aus dem Dampfbad-Besuch
Zuletzt plauderte die Nummer 23 des 15-maligen Meisters über sein Privatleben und hatte eine lustige Anekdote aus einem Dampfbad-Besuch parat: „In meiner Freizeit mag ich es neue Orte zu erkunden und shoppen zu gehen. Zusätzlich gefällt mir der Besuch der türkischen Sauna, wo mir letztens erst sogar etwas lustiges widerfahren ist. Eine Person fragte mich, ob ich denn Japaner sei. Allein die Antwort, dass ich Japaner bin, reichte ihm aus, um zur Erkenntnis zu gelangen, dass ich klug und sehr tüchtig sei. Dies hat mich natürlich sehr glücklich gemacht. Nach einer Weile fragte er mich dann, ob ich den japanischen Spieler kenne, der letztens erst bei Besiktas angeheuert hat. Ich antwortete, dass er ein guter Spieler zu sein scheint.. Als ich mich dann verabschiedete, hielt ich es nicht aus und verriet, dass ich der Fußballer bin, nach dem er nachgefragt hatte und wir lachten.“