Kevin-Prince Boateng hat im Interview mit „Sport1“ einen positiven Blick auf seine bisherige Laufbahn geworfen. „Ich hatte und habe eine überragende Karriere. Ich habe in vielen Ländern gespielt, Sprachen gelernt und bin in andere Kulturen eingetaucht“, so der 33-Jährige, der aktuell von der AC Florenz an Besiktas Istanbul ausgeliehen ist.
„Ganz oben“ auf seiner Liste mit persönlichen Highlights stehe dabei der Sieg im DFB-Pokal mit Eintracht Frankfurt 2018, so der gebürtige Berliner. „Dieser Titel war so speziell für mich, weil ich ihn zu Hause im Olympiastadion, in meinem Wohnzimmer, geholt habe. Alle Personen, die wichtig sind in meinem Leben, haben das miterlebt. Nach meiner ganzen Geschichte mit Deutschland, dem Ballack-Foul, der Hassliebe, dem Image des Bad Boy, habe ich die rote Schleife zugemacht und gesagt: Ich verlasse Deutschland als Chef! Ich habe auf dem Spielfeld so geweint, weil für mich klar war, dass ich die Eintracht und Deutschland verlasse. Ich musste weg.“
Boateng wechselte damals zu Sassuolo in die Serie A, wurde ein halbes Jahr vom FC Barcelona ausgeliehen, zog weiter nach Florenz und im Januar schließlich nach Istanbul. „Ich bin in Berlin mit vielen Türken aufgewachsen, kenne die Mentalität und die Kultur sehr gut. Deshalb hatte ich immer den Wunsch, mal da zu spielen“, nennt Boateng den Grund für seinen Wechsel am Deadline Day im Januar.
„Als die Anfrage kam, habe ich sofort ja gesagt. Meine türkischen Freunde, die fast alle Hardcore-Besiktas-Fans sind, haben gesagt: ‚Du kommst endlich nach Hause.‘ Es ist der blanke Wahnsinn, was da im Stadion abgeht. Da läufst du als Gladiator ins Stadion ein. Es ist so laut im Stadion. Du schreist deinen Nebenmann einen Meter weiter an und er hört dich nicht. Das ist schon extrem“, so Boateng weiter, der hinsichtlich des Lebens abseits des Platzes konstatiert: „Die Türkei ist eines der wenigen Länder, in der du wie ein König behandelt wirst. Da kommt der Koch extra aus der Küche, um dich zu begrüßen, weil er stolz ist, dass du sein Essen isst. In der Türkei bist du als Fußballer ein König.“
Hinweis: Dieser Artikel erschien zuerst auf www.transfermarkt.de
Autor: Christian Schwarz