Besiktas-Profi Victor Ruiz ist mit einem Privatflugzeug in seine Heimat gereist und sprach nach seiner Ankunft mit der spanischen Presse: „Nachdem der Fußball in der Türkei ruhte und wir haben zuletzt am 15. März gespielt, sind wir 15 Tage in Istanbul geblieben. Aber vor allem de ausländischen Spieler wollten in dieser Zeit in ihre eigenen Länder zurückreisen, denn wir wussten nicht, wann diese Phase, in der wir uns befinden, ein Ende findet. Am Ende gab uns der Verein die Erlaubnis und wir sind nach Hause zurückgekehrt“, zitierte das Sportportal „Sporx“ den 31-jährigen Spanier.
Eingeschränkter Flugverkehr – Privatflieger muss her
Doch die Rückreise auf die iberische Halbinsel gestaltete sich aufgrund des eingeschränkten Flugverkehrs deutlich schwieriger als gedacht: „Die Flüge waren alle gestoppt und ich bin daher mit einem Privatflieger gereist. Ich habe mich erst einmal damit beschäftigt, ob es bei diesen speziellen Flügen Probleme gibt. Doch dann habe ich erfahren, dass es reibungslos funktioniert, wenn man einen Pass besitzt. Und so habe ich die Türkei verlassen.“
Ruiz kritisiert zögerliche Reaktion in der Türkei
In der Folge kritisierte der Linksverteidiger, dass die türkische Liga zu lange gezögert habe, den Spielbetrieb aufgrund der Gesundheitsgefährdung durch das Coronavirus zu stoppen: „Es war sehr unlogisch in der Türkei weiterzuspielen, während alle anderen Ligen bereits ausgesetzt waren. Es ruhte ja nicht nur der Fußball, sondern auch andere Sportbereiche wie Tennis, die Formel 1 oder der Basketball. Aber wir spielten hier normal weiter. In der Türkei ist alles mit Verzögerung geschehen. Es kam zu einer Verspätung von einer Woche bis zehn Tagen. Das war ein seltsamer Umstand. Wir wussten zu diesem Zeitpunkt bereits, was in Italien passiert. Nach wenigen Tagen wurde den Leute die Lage langsam bewusst und wir pausierten endlich. Dennoch gab es anfangs kaum Beschränkungen, die Restaurants oder Parks waren geöffnet.“
Derby gegen Galatasaray eine Enttäuschung
Dass das Derby gegen Galatasaray ausgespielt wurde und dann noch ohne Zuschauer, sei der bedauerlich gewesen, betonte der Defensivmann: „Einige meiner Teamkollegen hatten mir erzählt, wie schön die Atmosphäre bei den Galatasaray-Derbys sei. Es wäre in einem der meist gefüllten Stadien der Türkei gespielt worden. Und es wäre eine Fußball-Party geworden. Ich hatte große Erwartungen, aber wir mussten ohne Zuschauer spielen. Das war sehr schade.“
Wechsel von Villarreal kein einfacher Schritt
Die Überbrückung der Zeit ohne Mannschaftstraining und der Wechsel von Villarreal zu Besiktas seien nicht leicht beziehungsweise Ruiz schwer gefallen. Doch Besiktas würde die Dinge immer einfacher für die Spieler gestalten: „Besiktas hat mir das Leben einfach gemacht. Während der Ligapause, hat der Klub sofort mit einem Fitnessstudio Verbindung aufgenommen und von dort wurden uns alle möglichen Geräte für das Heimtraining gebracht. So konnten wir unser tägliches Training fortsetzen. Nach fünf wunderbaren Jahren in Villarreal, wo ich viel erreicht habe, war es kein leichter Schritt für mich, nach Istanbul zu wechseln. Aber ich wollte ein neues Abenteuer erleben und Besiktas hat mir gute Voraussetzungen geboten. Obwohl wir nicht gut gestartet sind und wir im Rennen um die Pokale nicht gut dastehen, bin ich im Moment glücklich.“
„Istanbul atmet den Fußball“
Das Leben und der Fußball am Bosporus seien indes sehr aufregend: „Istanbul ist eine äußert schöne Stadt, die den Fußball atmet. Die türkische Liga ist zudem sehr spannend. Jeder fährt unerwartete Ergebnisse ein. Es gibt viele Titelanwärter. Diese Saison ist für uns eine Spielzeit, in der wir uns steigern und konstanter spielen müssen.“ Ruiz wechselte im vergangenen August für 2,5 Millionen Euro vom FC Villarreal zu Besiktas und bestritt in der laufenden Saison wettbewerbsübergreifend 20 Pflichtspiele für die Schwarz-Weißen.
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