Die Saisonstart verlief schwarz und jetzt ist es wieder weiß. So wie die Vereinsfarben versteht sich. Wenn man mal die europäische Bühne außer Acht lässt, läuft es zurzeit bei Besiktas endlich wieder. In den letzten fünf Ligabegegnungen gab es keine einzige Niederlage. Die Schwarz-Weißen konnten sich stattdessen über vier Siege und ein Unentschieden freuen (13 von 15 Punkten). Besonders hervorzuheben ist hier ein Akteur: Loris Karius. Die Leihgabe des FC Liverpool zeigt in Istanbul wohl saisonübergreifend die beste Leistung überhaupt. In den ersten sechs Spieltagen behielt der deutsche Torhüter nur einmal die weiße Weste. In den darauffolgenden fünf Partien musste der 26-jährige Keeper nur einmal den Ball aus dem eigenen Kasten herausholen. Um es in Zahlen auszudrücken: Zwölf der letzten 13 erfolgreichen Schüsse aufs Tor konnte der Blondschopf abwehren. Nach dem knappen Sieg über Denizlispor sagte Karius: „Es war kein leichtes Spiel, aber es war wichtig, ohne einen Gegentreffer als Sieger vom Platz zu gehen.“
Finanzspritze sorgt für Erfolg
In den Medien ist man sich aber uneinig, wie die Schwarz-Weißen zurück in die Erfolgsspur gefunden haben, zumindest auf nationaler Ebene. TV-Experten wie Mehmet Demirkol, Ridvan Dilmen oder aber auch andere bekannte Persönlichkeiten sehen nicht Coach Abdullah Avci, sondern Neu-Präsident Ahmet Nur Cebi für den kurzfristigen Erfolg verantwortlich. Der 56-jährige Übungsleiter sagte hierzu: „Manchmal geht der Trainer, manchmal ändert sich die Führungsetage und bringt frischen Wind. Der Draht zum neuen Vorstand ist hervorragend. Wenn man Siege einfährt, dann steigt die positive Energie. Zurzeit sind wir in dieser Phase. Sie helfen und unterstützen uns, wo es nur geht. Wir bedanken uns bei ihnen.“
Mini-Kommentar: Ljajic noch nicht überzeugend
Vielleicht tun sich die Spieler noch immer schwer, das Ballbesitzspiel von Avci auf dem Platz umzusetzen, aber man merkt eine Veränderung. Eben vielleicht auch tatsächlich, wie es Avci schon in der Pressekonferenz indirekt bestätigte, aufgrund der finanziellen Aspekte. Es gibt weiterhin noch Spieler, die unter ihren Fähigkeiten bleiben. Auch am gestrigen Sonntagabend wurde Offensivspieler Adem Ljajic, der die Mannschaft im kreativen Sinne organisieren sollte, von Seiten der Fans ausgepfiffen. Wenn man einen Blick auf die Statistiken wirft, dann sieht man eigentlich, dass es gar nicht so düster aussieht. Bei 13 Einsätzen gab es bisher einen Treffer und fünf Assists zu verbuchen. Aber es sieht nicht so geschmeidig aus, wie noch in der Rückrunde der vergangenen Saison.
Bei 32 Spielen unter Ex-Coach Senol Günes kam er auf elf Treffer und legte 14 weitere vor. Das größte Problem im Spielfluss liegt daran, dass Ljajic die Forderungen Avcis nicht auf dem Platz umsetzen kann. Er muss noch kaltschnäuziger werden, damit es wieder läuft. Abdoulay Diaby und Ljajic haben ein unglaubliches Potenzial, aber es sind keine Spieler, die sich zuvor auf einem hohen Level bewiesen haben. Zunächst müsste insbesondere der serbische Nationalspieler von dem System seines Neu-Trainers überzeugt sein. Denn erst dann werden wir sehen, was Diaby und Georges-Kevin N’Koudou wirklich taugen. Zum jetzigen Zeitpunkt sind sie nur talentierte Spieler ohne wirklichen Input.
N’Koudou braucht Erfolgserlebnisse
Apropos N’Koudou: Der 24-jährige Franzose litt seit knapp einem Monat unter einer Oberschenkelzerrung und verpasste in dieser Zeit drei Süper Lig-Partien. Vor seiner Verletzung hatte er gegen den damaligen Tabellenführer Aytemiz Alanyaspor seinen ersten Assist im Dress der Schwarz-Weißen feiern dürfen. Gegen Denizlispor kam der Außenbahnspieler 29 Minuten vor Schlusspfiff in die Partie und brauchte nur neun Minuten bis er seinen erstes Tor bejubeln konnte. Das war zugleich auch der so wichtige Treffer des Tages. Nach der Partie war N’Koudou umso glücklicher aufgrund des Torerfolgs: „Seit ungefähr einem Monat habe ich keine einzige Partie bestritten. Es war keine leichte Zeit, denn es war eine schwierige Verletzung. Währenddessen hat die Mannschaft glücklicherweise einen positive Phase gehabt. Es macht mich heute sehr glücklich, dass wir durch meinen Treffer gewonnen haben. Ich habe das sehr gebraucht.“
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