Besiktas bleibt dank einem starken Adem Ljajic, der mit einem Treffer und einer Vorlage für den Unterschied sorgte, weiterhin im Meisterschaftsrennen. In der Rückrunde war die Formel bislang eigentlich immer klar: Trifft der Serbe, gewinnen die Schwarz-Weißen (bisher sieben Mal). Des Weiteren hat in der Rückrunde kein weiterer Mittelfeldspieler der Süper Lig mehr Treffer bejubeln dürfen. „In der Rückrunde haben wir es geschafft als eine geschlossene Einheit aufzutreten. Nur in einer Begegnung haben wir unsere Leistung nicht abrufen können. Ansonsten bin ich mit meiner persönlichen und der Leistung der gesamten Mannschaft bezüglich der Rückrunde sehr zufrieden“, so der Nationalspieler im Post-Match-Interview. Daneben konnte Ricardo Quaresma nach seiner Verletzungspause endlich wieder einen Treffer erzielen. Sein letzter Torerfolg lag 216 Tage zurück. Kurios: Der Portugiese traf mit seinem schwächeren linken Fuß. Außerdem war erstaunlich, dass der Europameister von 2016 erst in der 81. Minute der Begegnung zum ersten Mal überhaupt im ganzen Spiel eine Flanke schlug.
Loris Karius: „Die Saison ist noch nicht vorbei!“
Zugleich konnte auch der deutsche Keeper Loris Karius mit einer Glanztat in der letzten Minute den Sieg für seine Mannschaft retten. Darüber hinaus ist in den letzten Wochen eine enorme Leistungssteigerung bei der Leihgabe des FC Liverpool spürbar. „Nach der Enttäuschung im Derby war es umso wichtiger heute als Sieger vom Platz zu gehen. Klar war es nicht unser bestes Spiel. Der Gegentreffer kam sehr unglücklich zustande. Wenn wir den generellen Saisonverlauf betrachten, sehen wir, dass wir bei Standards viele Gegentreffer hinnehmen mussten. Ich hoffe, dass wir das in der Zukunft beheben. Für die nächste Saison bin ich zuversichtlich, aber auch diese Saison ist noch nicht vorbei. Die nächsten beiden Spiele werden über die Platzierungen bestimmen. Wir müssen diese Partien definitiv sehr ernst nehmen.“
Senol Günes: „Ich denke nicht, dass die Schiedsrichter Fehler machen!“
Nach der Begegnung kommentierte Besiktas-Coach Senol Günes den Spielverlauf und konnte sich einen Seitenhieb auf eine etwas andere Art und Weise Richtung der Unparteiischen nicht verkneifen: „Wir kamen zu viel mehr Chancen als der Gegner, aber haben sie durch ein Eigentor wieder am Spiel teilnehmen lassen. Nichtsdestotrotz denke ich, dass dieser Sieg für die Moral sehr wichtig gewesen ist.“ Günes weiter: „Nach solch einer Niederlage wie es letzte Woche der Fall war, bringt es nicht wirklich viel die Fehler aufzuzählen. Wir müssen trotz den Umständen uns Gedanken machen, wie wir das Blatt wenden. In den letzten Tagen gab es bezüglich Rechte, Gerechtigkeit und Gesetze viel Negatives. Durch solche Vorfälle ensteht eine gespannte Atmosphäre. Wir dürfen uns nicht immer beschweren, sondern müssen versuchen mit den Komplikationen zu leben. Ich denke nicht, dass die Schiedsrichter Fehler machen. Meine Aussage zu kommentieren ist jedem selbst überlassen. Aber ich denke, dass ich mich mehr als deutlich ausgedrückt habe“, so der Nationalmannschaftstrainer in der Pressekonferenz nach der Partie.
Besiktas-Fans wollen Sergen Yalcin!
Am gestrigen Montagabend überschütteten die Zuschauer den gegnerischen Coach Sergen Yalcin mit viel Zuneigung. Schon während der Partie konnte man vermehrt Rufe pro des früheren Besiktas-Profis hören. Nach Ende der Begegnung sangen und schrien die schwarz-weißen Anhänger minutenlang weiter den Namen Sergen Yalcin. Das konnte natürlich der frühere Kreativkopf nicht unkommentiert lassen. „Ich habe jahrelang bei Besiktas gespielt. Solche Fangesänge treffen einen natürlich emotional. Ich möchte mich bei ihnen bedanken. Anscheinend konnte ich einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Man sollte dies aber nicht mit der Trainerfrage in Verbindung setzen. Ich kann diesbezüglich auch keinen Kommentar abgeben, da ich kein Angebot seitens Besiktas erhalten habe“, so der einstige Fanliebling der Schwarz-Weißen. Der 46-jährige Trainer kam aus der Kabine zurück und bedankte sich schließlich bei den Fans. Sogar sein Gegenüber Senol Günes sagte nach der Begegnung: „Ich finde Sergen als Spieler und Trainer sehr erfolgreich. Ich denke sogar, dass er die Trainerkarriere noch viel ernster nimmt.“ Auf die Frage, was er den Fans zu sagen hat, entgegnete Yalcin mit den Worten: „Eines Tages werden wir wieder zueinanderfinden.“