Ein knapper, aber verdienter 1:0-Sieg in Malatya hat Besiktas am Dienstagabend gereicht, um mit 57 Punkten auf Tabellenführer Galatasaray aufzuschließen und die Gelb-Roten vor ihrem heutigen Auswärtsduell in Ankara unter Druck zu setzen. Dass es spielerisch nicht lief, wird Trainer Sergen Yalcin verschmerzen können. Denn auch so haben es die Schwarz-Weißen geschafft, die wichtigen drei Punkte mit nach Istanbul zu nehmen. „Einfache Siege sind hier nicht möglich. Wir müssen alle drei Tage spielen, daher waren die drei Punkte heute sehr wichtig. Jetzt müssen wir die Restwoche schadlos überstehen, denn danach stehen uns sehr wichtige Partien gegen Basaksehir und Fenerbahce bevor. Möglicherweise werden diese Spiele über den restlichen Saisonverlauf entscheiden“, so Yalcin zum Spiel.
Trifft Hutchinson, gewinnt Besiktas
Kritik gab es von Yalcin für Vincent Aboubakar. Der Besiktas-Angreifer war mit seiner Auswechslung in der 85. Minute alles andere als einverstanden und brachte dies auch deutlich zum Ausdruck. Yalcin dazu: „Manchmal denken die Spieler nur an sich selbst und reagieren so. Ich kann nur sagen: Wir müssen an alle 30 Spieler im Kader denken. Wir können die Mannschaft nicht nach den individuellen Wünschen der Spieler aufstellen.“ Matchwinner im Yeni Malatya-Stadion war Kapitän Atiba Hutchinson, der mit seinem Treffer im zweiten Durchgang die Weichen auf Sieg stellte. Trifft der Kanadier, läuft es für Besiktas generell gut. Bei allen vier Saisontoren Hutchinsons gingen die Istanbuler anschließend als Sieger vom Platz. „Wir hatten die volle Kontrolle über das Spiel. Es war klar, dass es schwer werden würde, doch wir haben heute über den Kampf ins Spiel gefunden und die drei Punkte geholt. Zudem haben wir erneut kein Gegentor bekommen. Wir sind glücklich“, so der 38-Jährige nach dem Abpfiff.
Malatya mit Kritik an Halis Özkahya
Bei den Gastgebern aus Malatya war die Enttäuschung nach dem achten Spiel in Folge ohne Sieg groß. Auch weil man durchaus Gelegenheiten hatte den Favoriten in Bedrängnis zu bringen. „Zu Beginn des Spiels und auch nach dem Gegentor hatten wir klare Torchancen. Verwerten wir diese, spielen wir mindestens unentschieden. Dennoch bin ich mit der Leistung meiner Mannschaft zufrieden“, so Interimscoach Hakan Caliskan. Präsident Adil Gevrek hatte indes mit Schiedsrichter Halis Özkahya ein Hühnchen zu rupfen. „Es war seltsam, denn heute stand kein Schiedsrichter auf dem Platz. Ich weiß nicht, wo seine Gedanken waren. Ich würde sagen, dass Besiktas-Lager ist der gleichen Meinung. So schlecht kann man ein Spiel nicht pfeifen.“ Stürmer Adem Büyük ergänzte: „Nach dem Dialog zwischen dem Schiedsrichter und Sergen Yalcin ist etwas mit Halis Özkahya passiert. Fehler gibt es immer wieder. Doch die Art und Weise, wie er mit uns und mit den Besiktas-Spielern gesprochen hat. Das sollte man sich ganz genau anschauen.“