Das Reisen in der Zeit des Coronavirus ist alles, nur nicht einfach. Doch drei Spieler von Besiktas aus der türkischen Süper Lig konnten in ihre von Covid-19 gebeutelten Heimatländer zurückkehren – in Privatfliegern. Kevin-Prince Boateng reiste mit Erlaubnis seines Klubs nach Italien, Jeremain Lens in die Niederlande und Victor Ruiz nach Spanien.
Die Spieler leben zwar teilweise mit ihren Familien in Istanbul, haben aber noch Angehörige in ihren Heimatländern und wollten diesen Menschen in der Krise, die durch das Coronavirus ausgelöst wurde, nahe sein. Dem hat sich der Verein Besiktas nicht widersetzt und ließ seine ausländischen Stars temporär ziehen. Sobald die Süper Lig den Spielbetrieb wieder aufnimmt, werden die Spieler in die Türkei zurückkehren.
Ruiz bemängelt spätes Aussetzen des Spielbetriebs in der Türkei
Victor Ruiz wurde dann auch umgehend nach seiner Ankunft darüber befragt, wie denn die aktuellen Verhältnisse hinsichtlich des Coronavirus in der Türkei seien und wie er es habe realisieren können, trotz knallharter Grenzschließungen von Istanbul nach Spanien, in einen der designierten Corona-Hotspots in Europa, einzureisen. Dazu sagte er, dass gerade die ausländischen Spieler nach Aussetzung des Spielbetriebes in die Heimat zurückkehren wollten. Nachdem Besiktas ihnen das Go gab, nach Spanien oder Italien und nach Holland zurückzukehren, habe man sich sachkundig gemacht, auf welchem Wege das möglich sei.
Da alle Flüge ausgesetzt gewesen seien, habe man sich für Privatflieger entschieden. Die Reise selbst war unproblematisch, denn wenn man den Pass des jeweiligen Landes besäße, gäbe ein kein Problem bei der Einreise – so weit man einen Flug findet und selbst bezahlt. Kritik äußerte der Spanier am Umgang des türkischen Fußballverbandes mit dem Coronavirus und der daraus folgenden Krise. Für ihn war es unlogisch, den Ligabetrieb weiterlaufen zu lassen, obwohl europaweit alle Ligen aussetzten und auch der Sport wie Basketball, Formel 1, Radsport oder Tennis ruhte. Auch das die Restaurants und Parks so lange offen blieben, konnte Ruiz nicht nachvollziehen.
Hinweis: Dieser Artikel erschien zuerst auf www.hürriyet.de
Autor: Chris Ehrhardt