Besiktas rannte am gestrigen Montagabend unermüdlich auf das Tor von Medipol Basaksehir-Torwart Volkan Babacan zu, aber vom Glück geküsst wurden sie hierbei nicht (zum Spielbericht). Eher lag es am eigenen Unvermögen, wodurch man am Ende des Tages mit leeren Händen dastand. Oder wie es auch der amerikanische Schriftsteller Ambrose Bierce formuliert, „gibt es zwei Arten von Missgeschick: das eigene Pech und das Glück der anderen“.
Aston Villa-Leihgabe Traore freut sich über ersten Treffer für Basaksehir
Während Besiktas allein durch „Chancentod“ Georges-Kevin N’Koudou drei Großchancen verschenkte, benötigten die Orange-Marineblauen lediglich eine, um als Sieger vom Platz zu gehen. Die Aston Villa-Leihgabe Bertrand Traore guckte hierbei die gesamte Abwehrreihe samt Torwart gekonnt aus und ließ im Post-Match-Interview erkennen, wie glücklich ihn sein erster Treffer im Dress der „Eulen“ macht: „Ich bin sehr glücklich, wir haben hart gekämpft. Ich bin sehr erfreut darüber, dass ich das Tor geschossen habe. Als ich hier ankam, war ich sehr beeindruckt von der Atmosphäre. Wir haben gegen eine sehr gute Mannschaft vor sehr leidenschaftlichen Fans gewonnen, deshalb freue ich mich für die Mannschaft.“
Besiktas hadert mit Chancenverwertung
Besiktas-Assistenztrainer Adam Murray, der wegen der Gelb-Roten Karte von Chefcoach Valerien Ismael an der Pressekonferenz teilnahm, erklärte, dass diese Niederlage das Team hingegen mehr als traurig stimmt: „In großen Spielen werden keine großen Fehler akzeptiert. Wir hatten viele Gelegenheiten, Tore zu schießen, aber wir konnten diese Möglichkeiten nicht erfolgreich vollenden. Wir wollen im nächsten Spiel drei Punkte holen. Ich glaube nicht, dass es etwas mit den Situationen zu tun hat, die sich unter der Woche entwickelt haben. Bis zu diesem Spiel hatten wir keine Probleme, Tore zu schießen, heute war nicht unser Tag. In solchen Spielen, in denen man keine Tore schießen kann, ist es wichtig, keine Gegentore zu kassieren. Das ist uns nicht gelungen. Wir haben durch einen Fehler ein Tor hinnehmen müssen. Wir hatten Chancen, wir hatten die Möglichkeit, ein Tor zu schießen, aber wir waren nicht gut genug vor dem Tor.“
GazeteFutbol gibt es jetzt auch als APP – Jetzt herunterladen!
Nach nicht gegebenem Elfmeter: Besiktas-Co-Trainer Murray „ist verwirrt“
Der 40-jährige Co-Trainer vertrat des Weiteren noch die Meinung, dass der Unparteiische Halil Umut Meler in einer strittigen Handsituation hätte einschreiten müssen: „Es gab eine strittige Szene, wo man einen Elfmeter hätte pfeifen können. Meiner Meinung nach hätte es einen Elfmeter geben müssen. Der Schiedsrichter entschied, dass es sich um eine natürliche Haltung handelte. Ich glaube nicht, dass eine solche Situation vorhanden ist. Der Fußballer entscheidet sich, in diesem Moment auf dem Boden einzugreifen. Wenn dies eine natürliche Haltung des Körpers ist, bin ich verwirrt. Ich verstehe nicht, warum in Situationen, in denen ein VAR zum Einsatz kommt, nicht darauf geachtet wird. Die Regeln sollten uns nicht verwirren. Wir haben uns viel Mühe gegeben, etwas zu erreichen. Solche Entscheidungen verändern den Verlauf des Spiels.“
Basaksehir-Coach Belözoglu: „Haben gegen bessere Teams als Besiktas gespielt“
Basaksehirs Teamchef Emre Belözoglu begann die PK mit den Worten: „Wir sind mit dem Ergebnis zufrieden. Wir hatten bereits gegen bessere Mannschaften als Besiktas gespielt. Es ist gut zu gewinnen, es ist gut, sich das Gewinnen zur Gewohnheit zu machen.“ Die Kritik an seiner Person seitens der schwarz-weißen Fans sowie in den Medien, dass sein Team nur eine Torchance hatte und mit Glück gewonnen habe, nahm der 42-jährige Übungsleiter gelassen und versuchte sich zu erklären: „Bei der Bewertung des Spiels können wir von einem Torschuss sprechen. Wir haben es mit einem der größten Teams des Landes zu tun. Hätten wir mit einem sehr guten Spiel gewonnen, würde man eher über den Verlierer dieses Spiels sprechen als über den Sieger. Ich habe im Besiktas-Stadion viel Fußball gespielt, sie haben hier immer eine gewisse Reaktion gezeigt, nur weil die Mannschaft sich zurückzieht. Das Spiel geht aber dennoch dorthin, auch wenn man es nicht will. Ich mache diesen Job, seit ich 17, 18 Jahre alt bin. Ich habe Kritik bekommen, die ich nicht verdient habe, und Liebe, die ich nicht verdient habe. Es gibt keinen Grund, es mit Liebe und Hass zu übertreiben. Ich werde nur meine Arbeit machen. Es wird Lob und Abneigung geben. Nicht jeder wird bereit sein, uns zu lieben, das ist eine Situation, die wir verstehen müssen.“