Bei Trabzonspor sind nach dem 1:0-Erfolg gegen Kasimpasa am fünften Spieltag der Süper Lig fast nur strahlende Gesichter zu sehen. Zum einen holten die in dieser Saison noch ungeschlagenen Bordeauxrot-Blauen bereits ihren vierten Sieg im fünften Spiel. Zum anderen ist der Klub von der Schwarzmeerküste seit nunmehr 20 Auswärtspartien (elf Siege – neun Remis) ohne Niederlage. Zuletzt erreichte man so eine Serie vor 30 Jahren in der Spielzeit 1981/82. Während Anastasios Bakasetas zum dritten Trabzon-Profi nach Alexander Sörloth und Anthony Nwakaeme avancierte, der in sechs aufeinanderfolgenden Begegnungen direkt an einem Tor beteiligt war, bewies Trainer Abdullah Avci einmal mehr, dass Kasimpasa der Lieblingsgegner des 58-Jährigen ist. Gegen keinen anderen Verein gewann Avci an der Seitenlinie öfter (13 Siege).
Avci nennt das Meister-Rezept
Entsprechend zufrieden war der gebürtig aus Istanbul stammende Übungsleiter nach den jüngsten Erfolgsgeschichten: „Es ist schön ungeschlagen zu bleiben und in der Geschichte seinen Platz einzunehmen. Man kann mit individuellen Spielerleistungen Spiele gewinnen, aber nur durch eine kollektive Defensivarbeit kann man Meister werden. Wir haben den Gegner bei jedem Angriff aufgehalten und großen Widerstand gezeigt. Die Energie im Team war sehr hoch. In dieser Phase 13 Punkte geholt zu haben, stimmt uns zufrieden. Die Trabzonspor-Fans verdienen das. Wir versuchen ihnen gerecht zu werden. Ich habe ihnen immer gesagt, dass ich von ihnen keine Zeit, sondern Geduld möchte. Ich gratuliere meinen Spielern zu ihrer Leistung. Morgen werden wir uns ausruhen und danach mit den Vorbereitungen für das Spiel am Donnerstag beginnen. Unser Gegen hat hier Mann gegen Mann gespielt. Wir sind glücklich diese schwere Auswärtsaufgabe mit einem Sieg abgeschlossen zu haben.“
Arslan schießt gegen den Unparteiischen
Kasimpasas Cheftrainer Cihat Arslan attackierte nach der Niederlage indes Schiedsrichter Mete Kalkavan: „Als Trabzonspor zur Halbzeit wechselte, fragte mich der TFF-Verantwortliche, ob wir ebenfalls wechseln wollen. Ich sagte ihm, dass ich keine Spieler auswechseln werde, der TFF aber den Schiedsrichter austauschen sollte. So viele Fehler sind nicht nachvollziehbar. Dann sollten vielleicht Referee und vierter Offizieller Plätze tauschen. Die Szene von Umut ist eine Gelbe Karte, Erens Nase ist gebrochen und es gab nicht einmal ein Foul. Wir tolerieren diese Doppelmoral nicht und fordern einzig und allein Gerechtigkeit für alle. Trabzonspor beglückwünsche ich zu den drei Punkten. Was ich gesagt habe, dient nicht als Ausrede. Aber auch wir Trainer müssen das sagen, was wir hier sehen. Wir hatten sechs Ausfälle, aber dahinter wollen wir uns nicht verstecken. Wir haben so gespielt, als fehlten uns keine Spieler. Doch der Unterschied zwischen den Klubs auf der Bank machte sich bemerkbar. Trabzonspor konnte mit seinen eingewechselten Spielern Einfluss auf das Spiel nehmen. Eine Fehlerkette hat schließlich innerhalb von zehn Sekunden zu unserem Gegentor geführt.“
Ömür auf Versöhnungskurs mit den Fans
Trabzonspors Flügelspieler Abdülkadir Ömür lobte indes die Mannschaftsleistung gegenüber „beIN SPORTS“: „Es war eine wichtige Partie für uns. Als Team zeigen wir eine gute Leistung. Wir haben ein sehr gutes Mittelfeld und ich denke, dass zeigen wir auch auf dem Feld. Was meine eigene Performance betrifft. Ein Blick zurück ist zuweilen schmerzhaft. Ich habe eine schlechte Vorstellung abgeliefert und gebe unseren Anhängern recht. Auch ich bin ein Fan dieses Klubs. Ich versuche meine bestmögliche Leistung abzurufen. Und auch die Anhänger nähern sich seit zwei Tagen wieder an und bringen mir ihre Zuneigung entgegen.“
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