Für stolze acht Millionen Euro wechselte Stephen Appiah im Sommer 2005 von Juventus Turin zu Fenerbahce. Der Wechsel hat sich für den Ghanaer rückblickend durchaus bezahlt gemacht. Mit nimmermüdem Einsatz schwang sich Appiah schnell zum Publikumsliebling auf, gewann mit Fenerbahce 2006/07 zudem den Meistertitel sowie 2007/08 den türkischen Supercup. „Ich habe bei Juventus meinen Stammplatz verloren und mich nach einem neuen Verein umgeschaut. Zum Glück konnte ich mich mit Fenerbahce einigen. Es lief gut für mich. Ich habe immer alles gegeben und hatte einen guten Draht zu den Fans“, blickt der heute 39-Jährige zurück, der für die „Kanarienvögel“ in drei Jahren 90 Spiele absolvierte (17 Tore, 11 Assists.)
Beste Phase bei Bresica, Ausbootung in Turin
Für den 69-fachen Nationalspieler lief es allerdings nicht immer so glatt. Vor allem in jungen Jahren war Appiah eigenen Angaben zu Folge kurz davor, auf die schiefe Bahn zu geraten. „Wenn ich auf meine Freunde gehört hätte, wäre ich heute im Gefängnis. Aber mein Traum war immer Profifußballer zu werden.“ Appiah weiter: „Ich habe in verlassenen Autos und Trucks übernachtet. Nachts wurde ich geweckt, damit wir böse und kriminelle Dinge tun. Der Fußball hat am Ende dafür gesorgt, dass ich kein Gangster wurde.“
Seine beste Phase habe der ehemalige Kapitän der „Black Stars“ bei Brescia Calcio erlebt, fünf Jahre nach seinem Wechsel aus Ghana nach Italien, bevor es nach nur einem Jahr und 32 Spielen weiter zur „Alten Dame“ ging. „Niemand hatte damit gerechnet, dass wir Sechster werden. Ich hatte die Chance, mit [Josep] Guardiola und [Roberto] Baggio zu spielen. Das hat mir die Arbeit ungemein erleichtert. Ich habe in dieser Saison acht Tore erzielt.“ Sein Abschied von Juventus drei Jahre später habe indes einen kuriosen Grund gehabt: „Ich wollte zu den Olympischen Spielen, durfte aber nicht. Ich habe es dennoch gemacht. Das war mein Ende in Turin.“