Ali Koc redet Klartext und hinterlässt keine Fragezeichen in den Köpfen der Öffentlichkeit! Am gestrigen Abend bezog der erfolgreiche Geschäftsmann im Vereinskanal „FB TV“ per Liveübertragung Stellung zu aktuellen Themen. Dabei handelte es sich größtenteils um Transfers, Spielerverkäufe, Urgestein Volkan Demirel, dem Trainertrio Cocu, Koeman, Yanal und dem bislang sehr enttäuschenden Saisonverlauf. Demnach sei die Verpflichtung eines Akteurs so gut wie fix. Es gehe lediglich noch um Formalien.
„Drei bis vier Transfers sind die Zielsetzung!“
Was die Zahl der Neuzugänge anbelangt, fokussiere man sich auf drei bis vier neue Schützlinge für die Innenverteidigung, die beiden Flügel, das Mittelfeldzentrum und dem Sturm, so Koc. Auch forderte der Fenerbahce-Boss seine Anhänger dazu auf den YouTube-Channel des amtierenden Vizemeisters zu verfolgen. Eventuell ziehe man es sogar in Erwägung den nächsten Transfer auf dieser Plattform zu verkünden.
„Barcelona war an Cocu dran“
Wenn man als Vorstand ein Fazit aus dem ersten halben Jahr ziehen würde, sei man in der Summe erfolglos: „Die primären Ziele in dieser Periode waren eine Verjüngung des Kaders, die Senkung der Spielergehälter und der Verkauf von Spielern, um die Liquidität des Vereins zu gewährleisten. In Anbetracht dessen haben wir uns im Sommer für Cocu entschieden, da er als junger Coach gewisse Erfolge gefeiert hat und unsere Vorstellungen in weiten Teilen auch vertrat. Leider hat es mit ihm nicht funktioniert. Ich bin aber der Ansicht, dass auf Cocu eine großartige Trainerlaufbahn wartet. Nachdem wir ihn verpflichteten, gratulierte mir sogar der FC Barcelona. Er wurde dort ebenfalls als möglicher Trainerkandidat gehandelt.
„Koeman ist ein wahrer Gentleman“
Ein großes Lob sprach Koc Interimstrainer Erwin Koeman aus, der die Zügel in einer schweren Phase in die Hand nahm. „Nach der Niederlage gegen Ankaragücü fragte ich ihn, ob er das Training am Folgetag übernehmen möge. Er hätte auch ablehnen können. Jedoch ließ uns Erwin nicht im Stich.“ Nun hoffe man darauf, dass mit einem erfahrenen Trainer wie Ersun Yanal der Spieß in kurzer Zeit umgedreht wird.
„Comolli ist der Chef der Fußballabteilung“
Des Weiteren dementierte der 51-Jährige eine Entlassung vom in die Kritik geratenen Sportdirektor Damien Comolli. „Von so etwas kann nicht die Rede sein. Comolli kümmert sich nicht nur um die A-Mannschaft, sondern um die Zukunft der gesamten Fußballabteilung von Fenerbahce. Er ist der alleinige Chef in dem Bereich“, beteuerte Koc und stärkte dem Franzosen den Rücken.
„Diese Saison ist bereits verloren“
Auf der anderen Seite sei man als gesamter Vorstand beschämt gegenüber den Fans aufgrund der Resultate in der Hinrunde. Selbst das Familienleben vom Fenerbahce-Boss sei davon betroffen. Obendrein fehle auch das nötige Quäntchen Glück. Auch wenn die Saison bereits verloren sei, wolle man unter der Ägide von Yanal Hürden überstehen und einige Ziele doch noch verwirklichen.
„Ozan Tufan ist ein Fall für sich“
Ozan Tufan bezeichnete Koc als „besonderen Fall“, den Spieler pries er als „besonderes Talent“. Auch er bedauere den Status quo um den Mittelfeldspieler. Vor seinem Abgang zu Alanyaspor habe der 51-Jährige in einem Vieraugengespräch mit Tufan betont, dass er sich zusammenreißen und seine Fähigkeiten schätzen müsse. Überdies verlange Cheftrainer Ersun Yanal die Verpflichtung des ausgeliehenen Andre Ayew.
„Willkommen zurück, Volkan!“
Auch bezog der Geschäftsmann zu Klub-Ikone Volkan Demirel Stellung: „Ich habe immer wieder erklärt, wie er zur Mannschaft zurückkehren kann. Entweder hat er es nicht verstanden oder er wollte es einfach nicht. Nach dem Amtsantritt von Yanal gab er dem Vorstand und Trainerstab die Information, dass er zurückkehren will.“ Angesichts dessen habe man ihn umgehend in den Kader für das Trainingslager einberufen. Schließlich sei Fenerbahce kein Schauplatz für Trotz und Sturheit.